Facebooks Vorhaben, Werbeblocker wie Adblock Plus künftig technisch auszuhebeln, stößt bei den Anbietern entsprechender Apps auf scharfe Kritik. Ein in dem Bereich weltweit führendes Unternehmen aus Köln will die Fehde mit dem US-Giganten aber nicht selbst führen, sondern setzt stattdessen auf eine Reaktion der Community.
Wenn Facebook jetzt auch Nutzern von Werbeblockern Werbung aufzwingen wolle, sei dies „ein bedauernswerter Schritt, da hier gegen die Entscheidung der Nutzer gehandelt wird“, erklärte jedenfalls Ben Williams, Sprecher des Kölner Unternehmens Eyeo GmbH, die den populären Webeblocker Adblock Plus anbietet.
Nach Einschätzung des Unternehmens stelle die Neuerung kein großes Problem dar. „Die Konsequenzen bleiben vorerst abzuwarten, schließlich besteht das Katz-und-Maus-Spiel seitdem Spammails gelernt haben Spammail-Filter zu umgehen.“ Das Aufzwingen von Werbung werde weder für die Nutzer noch für Publisher und Werber einen Mehrwert haben.
Facebook will Apps wie Adblock Plus künftig umgehen
Justizministerium kritisiert n… Werbung auf Facebook (2168699)Facebook hatte angekündigt, Werbeblocker bei der Nutzung des Dienstes auf einem Desktop-Rechner oder Laptop zu umgehen. Gleichzeitig kritisierte Facebook die Praxis, dass die Betreiber von Werbeblockern Geld dafür kassieren, dass sie bisher blockierte Werbeanzeigen zulassen.
Eyeo will sich nun nicht selbst an der Abwehr der Facebook-Maßnahme beteiligen. „Wir gehen davon aus, dass die Community eine Antwort finden wird.“ Beim „Adblock Plus“ pflegen nach Angaben von Eyeo Freiwillige die Liste der „akzeptablen Werbung“, die nicht blockiert wird.