Porträtfunktion verfügbar: iPhone 7 Plus im Test: Doppelt knipst besser

Apple hat in diesem Jahr nicht nur das iPhone 7 (Test) auf den Markt gebracht, sondern auch das iPhone 7 Plus. Und glaubt man den Analysten, haben in diesem Jahr besonders viele Fans zur XXL-Version gegriffen. Dafür gibt es drei Gründe:

1.) der Bildschirm ist größer (5,5 statt 4,7 Zoll) 

2.) der Akku hält deutlich länger durch (anderthalb bis zwei Tage)

3.) die neue Dual-Kamera bietet exklusive Funktionen

Auch wenn die längere Batterielaufzeit für viele Nutzer der wichtigste Grund sein dürfte, das spannendste Feature ist ohne Frage die Doppelkamera. Die konnte man bislang allerdings nicht in vollem Maße ausreizen: Zwar zeigte Apple auf der September-Keynote schon die neue Porträt-Funktion, die exklusiv für das iPhone 7 Plus angeboten wird, allerdings wurde sie erst am Montagabend mit dem Update auf iOS 10.1 nachgeliefert.

Kurioserweise heißt sie in der deutschen Version fälschlicherweise „Portät“, sie wird auch explizit als Beta bezeichnet. Es ist also davon auszugehen, dass Apple hier in Zukunft noch nachbessern wird. Dennoch sind die erzielten Effekte erstaunlich, wenn man weiß, wie der Modus funktioniert und worauf man achten muss. Wir haben ihn bereits ausprobiert.

Das kann die neue Kamera

HTC, LG und Huawei setzten schon in der Vergangenheit auf Doppelkameras, mit denen man Weitwinkelaufnahmen erzeugen oder die Kontraste verbessern konnte. Apple geht beim iPhone 7 Plus jedoch einen anderen Weg: Beim iPhone knipsen beide Linsen mit jeweils 12 Megapixeln. Die erste hat eine feste Brennweite von 28 mm (Blende: f 1.8) und ist somit ein klassisches Weitwinkelobjektiv, die zweite Linse hat eine Brennweite von 56 mm und verhält sich damit wie ein Teleobjektiv.

In der Kamera-App kann man per Fingertipp auf den „1x“-Kreis von der Weitwinkellinse (28 mm) auf die Telelinse (56 mm) wechseln und somit den 2-fachen „optischen Zoom“ aktivieren. Damit holt man das Motiv näher ran, beinahe ohne sichtbaren Qualitätsverlust. Hält man den Kreis gedrückt, kann man stufenlos zoomen, dabei ist eine digitale Vergrößerung bis zum Faktor 10 drin. Je näher man zoomt, desto schlechter wird allerdings die Qualität.i7Plus-Zoom

Die zweite Neuerung der Dual-Kamera ist der Porträt-Modus. Schon nach ein paar Einsätzen erkennt man, warum Apple ihn nicht Tiefenunschärfe-Modus genannt hat, denn er funktioniert nur mit „großen“ Objekten wie Gesichtern oder Menschen zuverlässig. Bei kleinen Objekten fransen dagegen die Ränder leicht aus oder es kommt zu anderen Unstimmigkeiten – das ist gut zu erkennen in unserer Fotostrecke. Außerdem benötigt man viel Licht für den Porträt-Modus, ansonsten bekommt man eine Warnmeldung. Im schummrigen Kneipenlicht dürften kaum spektakuläre Aufnahmen gelingen.i7plus-Bokeh

iPhone 7 Plus: Das ist sonst noch neu

Die wesentlichen Funktionen des iPhone 7 Plus sind ansonsten identisch mit dem kleinen Bruder, dem iPhone 7. Den ausführlichen Test, in dem wir alle Details näher beleuchten,  finden Sie hier. Hier noch einmal die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst: 

  • der neue A10-Prozessor ist rasend schnell und lässt die gesamte Konkurrenz alt aussehen
  • das Gehäuse ist wasser- und staubdicht, man kann das iPhone somit auch in die Wanne mitnehmen (nach dem Baden aber besser ein paar Stunden mit dem nächsten Ladevorgang warten)
  • der Home-Button ist nicht mehr mechanisch
  • die rüttelnde Taptic Engine bietet haptisches Feedback in Apps und Spielen
  • die Kopfhörerbuchse ist verschwunden, stattdessen muss man Lightning oder Bluetooth nutzen
  • der Vierfachblitz auf der Rückseite bietet eine bessere Ausleuchtung
  • die Frontkamera hat 5 statt 7 Megapixel
  • das LCD-Display punktet mit satten Kontrasten und erweitertem Farbraum (DCI-P3, kann auch die Kamera aufnehmen)
  • erstmals Stereolautsprecher an Bord
  • es gibt fünf Farben: Silber, Gold, Roségold, Mattschwarz und Diamantschwarz

Wie immer ist das neue iPhone kein günstiges Vergnügen. Das Einsteiger-Modell hat in diesem Jahr 32 Gigabyte Speicherplatz und kostet 899 Euro, das 16-Gigabyte-Modell wurde endlich eingestellt. Das mittlere Modell hat viermal so viel Speicher (128 Gigabyte) und kostet 1009 Euro. Die Premium-Version mit 256 Gigabyte schlägt mit 1119 Euro zu Buche.

Angesichts von 4K-Filmen und der neuen Kamera, die bei aktiviertem Tiefenschärfe-Effekt etwa zwei Bilder pro Aufnahme speichert, dürfte das 32-Gigabyte-Modell schnell an seine Grenzen kommen. Wir empfehlen deshalb das 128-Gigabyte-Modell. Die 256-Gigabyte-Version benötigen nur Menschen, die unterwegs auf sehr viele Dateien zugreifen möchten und viel Musik und Filme mit sich herumschleppen.Google pixel Test 18.03

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