Von Napster bis iPod: Das Ende einer Ära: MP3 ist tot

Fast alle Songs jederzeit auf Abruf: So einfach, komfortabel und günstig wie heute war Musikhören noch nie. Wer früher bestimmte Lieder hören wollte, musste entweder neben dem Radio ausharren oder in den Laden gehen – und einen Tonträger kaufen. Dann kam die MP3 und veränderte den Musikgenuss für immer. Jetzt ist auch diese Ära zu Ende gegangen.

Weitgehend unbemerkt haben die Erfinder der MP3, das deutsche Frauenhofer Institut, dem Standard den Stecker gezogen. Über 22 Jahre lizensierte das Institut seine Technologie für neue MP3-Player und erlaubte ihnen so, die Musikdateien abspielen zu dürfen. Seit April ist damit Schluss. MP3 wird wegen auslaufender Patente nicht mehr lizensiert oder weiterentwickelt. 20 Jahre MP3 16.05

MP3 ist Geschichte

Für die Kunden ändert das erst einmal wenig: Es kommen keine neuen Player mehr auf den Markt. Das Smartphone hat den MP3-Player ohnehin längst abgelöst, dank Streaming-Diensten und neuen, besseren Audio-Standards wie AAC oder dem verlustfreien FLAC hat die MP3 immer weiter an Bedeutung verloren. An der Wichtigkeit des Standards für die Musik-Geschichte ändert das aber nichts.

Doch was war so besonders an MP3? Die Idee dahinter war simpel: Statt alle Teile eines Liedes zu digitalisieren, wurden die für das menschliche Ohr gut hörbaren Teile betont. Schlecht hörbare wurden dagegen eingedampft, Stille konnte man ganz weglassen. Heraus kam ein digitaler Musik-Standard, der für den Normalnutzer fast genauso gut klang wie eine CD – aber viel weniger Speicherplatz verbrauchte.

Spotify statt Emule

Mit dem Internet und Tauschbörsen erlebte MP3 seinen größten Boom. Statt sich teure CDs zu kaufen, besorgten sich Jugendliche die Lieder lieber kostenlos bei Napster, Emule und Co. Dann kam Apple 2001 mit dem iPod und dem zugehörigen Musikshop iTunes um die Ecke – und zeigte, dass man mit dem richtigen Gerät und dem passenden Preis-Modell mit MP3 mächtig Geld verdienen kann. Plötzlich konnte man nicht mehr wenige Tapes oder CDs dabeihaben, sondern sämtliche Musik der Welt. Auch das Musikhören hat sich so verändert: Ganze Alben hört heute kaum noch jemand an, je nach Laune kann man jederzeit den Song oder die Playlist wechseln. Als MP3 hört man die in den letzten Jahren aber auch schon nicht mehr. Sondern bei Spotify.Nie wieder Kabelsalat mit Kopf… „Life Hacks“ (2115083)

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