Spätestens seit dem iPhone 7, das ohne die klassische Kopfhörerbuchse daher kommt, ist klar: Die Klinke hat ausgedient. Der Trend geht zu Bluetooth-Kopfhörern. Schon jetzt kommen drei von vier verkauften Modellen ohne Kabel aus.
Dabei gibt es immer noch viele Vorurteile: Die Klangqualität sei schlechter als bei Strippenkopfhörern, und der Akku ist sowieso immer zum unpassendsten Zeitpunkt leer. Die Stiftung Warentest hat 17 Bluetooth-Modelle zwischen 35 und 360 Euro getestet. Und dabei große Unterschiede entdeckt – aber auch einige Vorbehalte ausgeräumt.
Beats: Klang mittel, Akku top
So waren die Tester etwa von der Akkulaufzeit aktueller Modelle angetan. Die meisten schafften Spielzeiten um die 30 Stunden, hielten also länger durch als das gekoppelte Smartphone. Es gab nur zwei Ausreißer: Dem günstigen Newcomer Skullcandy Grind Wireless geht schon nach 15 Stunden die Puste aus. Der mittlerweile zu Apple gehörende Beats Solo 3 hält dagegen sogar 47 Stunden durch – das ist Rekord!
Nie wieder Kabelsalat mit Kopf… „Life Hacks“ (2115083)Große Unterschiede gibt es auch beim Klang. Sieger in dieser Kategorie (Teilnote: 1,6) ist der Sennheiser Urbanite XL Wireless. Der 245-Euro-Kopfhörer aus Deutschland ist mit einer Gesamtnote von 1,9 („Gut“) sogar Testsieger. Der Klang ist ausgewogen, es gibt lediglich ein leichtes Rauschen. Im Kabelbetrieb (also mit eingesteckter Strippe) ist ein sehr hoher Schalldruckpegel möglich, er kann also sehr laut werden.
Der Skullcandy Grind Wireless kostet im Schnitt gerade einmal 84 Euro, online bekommt man ihn bereits für knapp 70 Euro. Trotzdem liefert er einen guten, ausgewogenen Klang. Nur bei der Sprache vernimmt man ein leises Rauschen. Der Beats Solo 3 erreicht beim Klang nur die Teilnote 2,7: Die Stiftung Warentest kritisiert den insgesamt befriedigenden Ton als „etwas dumpf mit übertriebenem Bass, der Details schnell übertönt“. Klassik-Liebhaber sollten hier lieber nicht zugreifen, wer dagegen auf Club-Sound steht, dürfte gegen den präsenten Bass nichts einzuwenden haben.Kopfhörer 21.17
Billig oft nicht gut
Der günstigste Kopfhörer im Test ist der Isy IBH 2100. Das ohraufliegende Modell hinterlässt bei den Testern einen mäßigen Eindruck: In den wichtigen Kategorien Klang („hohl und dumpf“), Tragekomfort („Ohrpolster drücken“) und Bluetooth („Ton hinkt am Fernseher Bild hinterher) schnitt er überall nur mittelmäßig ab.
Den schlechtesten Kopfhörer lieferte Panasonic mit dem RP-BTD10E-K. Der Kopfhörer kostet 82 Euro und fiel vor allem beim Klang durch. „Der Kopfhörer klingt deutlich dumpf und hohl und insgesamt eher monoton“, lautet die technische Analyse. Das vernichtende Fazit: „Es ergibt sich der Eindruck, als käme der Sound aus einem Rohr“.
Trotz aller Fortschritte bei Bedienung und Akkulaufzeit – einen Makel entdeckten die Tester immer wieder. Knapp die Hälfte der Kopfhörer lieferte keinen synchronen Ton beim Fernsehen. Hier leisteten sich Bose, JVC und Isy Patzer, und auch Beats, AKG, Plantronics und die Edelmarke Bowers & Wilkins schnitten hier nicht bestmöglich ab.
Den vollständigen Test aller Modelle finden Sie unter test.de/bluetoothkopfhoerer.Stiftung Warentest Preis Leistung_ 10.16