Fahrräder verschwinden vom Google CampusAls Suchmaschine wird Google fast als allwissend angesehen. An seinem Standort in Mountain View hat der Internetriese aber einen gewaltigen blinden Fleck: Jede Woche verschwinden zwischen 100 und 250 Fahrräder vom Campus. Und das dürfte sich auch nicht so bald ändern.
Denn obwohl die Räder eigentlich nur für schnelle Touren der Angestellten auf dem Campus gedacht sind, bedienen sich auch die Anwohner gerne an Googles Fuhrpark, berichtet das „Wall Street Journal“. Der simple Grund: Sie stehen einfach öffentlich herum – und sind aus Prinzip nicht angeschlossen.Google Wifi Test 6.25
Fahrrad-Verleih Google
„Ich leihe sie mir gerne für den Tag aus“, erklärte eine 68-Jährige Anwohnerin der Zeitung. Statt auf dem Google-Campus zu bleiben, fährt sie aber lieber zu ihrem Arbeitgeber – Googles Erzfeind Oracle. „Es ist eine Art freundliche Geste von ihnen. Sie wollen eigentlich nicht, dass wir sie nutzen. Aber es ist okay.“ Auch Mountain Views Bürgermeister gab zu, bereits mit einem Google-Rad zu einem Konzert gefahren zu sein.
Für Google hat das ärgerliche Folgen. Weil viele die Räder nicht zurückbringen, fährt ein eigener Trupp von 30 Mitarbeitern herum und sammelt die Drahtesel wieder ein. Seit Dutzende in einen Bach geworfen wurden, mussten sie sich dazu sogar mit Gummistiefeln und speziellen Haken ausrüsten. Zwischen Juli und November letzten Jahres fanden sie so zwischen 70 und 190 Räder pro Woche wieder. Die übrigen bleiben verschollen.Google Tabus 20.07
Google-Bikes in Mexiko
Etwa ein Drittel der Bikes wurde deshalb mit GPS ausgestattet. Daher weiß Google, dass es einige der Fahrräder bis zur US-Ostküste, andere bis nach Alaska und Mexiko geschafft haben. Ob diese Räder zurückgeholt wurden, verrät der Bericht nicht. Die meisten dürften aber ohnehin in Mountain View verschwinden. Das „WSJ“ zitiert einen Anwohner, dessen Nachbar eine „ganze Garage mit den Dingern“ gefüllt habe. Obwohl er nicht bei Google arbeitet. Die meisten der temporären Besitzer lassen sie aber schlicht irgendwo liegen.
Doch wie bekommt man das Problem in den Griff? Einfach jeden Radfahrer zu kontrollieren, der auf einem der Bikes sitzt, fällt als Lösung aus. Google hat knapp 20.000 Angestellte in Mountain View. Ein Manager berichtet, er habe eine vermeintliche Obdachlose mit einem Google-Rad angehalten. „Sie schaute mich völlig panisch an – und zückte dann ihren Google-Ausweis.“
Gegen Schlösser hatte sich Google gewehrt, weil die Nutzung so umständlicher wird. Jetzt experimentiert man aber doch mit einer elektronischen Abschließ-Lösung. Der kostenlose Fahradverleih von Mountain View könnte also bald geschlossen werden.Pixel 2 XL Test 9.00