Marine-Rüstung: Mit Hyperschallraketen sollen Putins Schlachtkreuzer die US-Träger versenken

US-Präsident Ronald Reagan weckte die gewaltigen Schlachtschiffe der US-Navy aus dem Zweiten Weltkrieg aus ihrem Dornröschenschlaf. Die USS New Jersey schickte er sogar in den Kriegseinsatz. Doch in den USA ist die Zeit der großen Schlachtschiffe inzwischen endgültig vorbei.

Anders in Russland. Dort werden die Schlachtkreuzer der Kirow-Klasse derzeit aufwändig modernisiert. Sie stammen allerdings auch nicht aus dem Zweiten Weltkrieg sondern aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts.

1,7 Milliarden Dollar pro Kreuzer

Die Neuausrüstung der Admiral Nachimow soll 2018 abgeschlossen sein, danach durchläuft die Pjotr Velikiy den gleichen Prozess, sie soll 2022 wieder in Dienst genommen werden. Die Schiffe haben ein Gewicht von 28.000 Tonnen und sind über 250 Meter lang. Lange Zeit galten derartige Dickschiffe als veraltet. Im Zweiten Weltkrieg waren sie den Angriffen von Flugzeugen hilflos ausgeliefert.

Der Kreml soll etwa 1,7 Milliarden Dollar in jedes Schiff stecken. Das ist viel Geld. Doch zwei Fregatten der glücklosen deutschen F-125 Klasse, kosten in etwa die gleiche Summe. Die Kampfkraft ist allerdings kaum zu vergleichen. Die futuristische USS Zumvalt kostet gar 4,4 Milliarden.F125 17.50

Moskau ist offenbar der Meinung, die Schlachtkreuzer effektiv vor Luftangriffen und – heute noch wichtiger – angreifenden Raketen schützen zu können. Die Luftabwehr soll auf modernde Systeme umgestellt werden, darunter auch die hochmoderne S-500, die sogar Interkontinentalraketen abfangen kann. Dazu kommen Marschflugkörper vom Typ Kaliber. Ein wirklicher Gamechanger im militärischen Kräfteverhältnis auf den Meeren sind die neuartigen Antischiffsraketen vom Typ Zircon 3M22. Hierbei handelt es sich um Hyperschallwaffen, die mehr als die sechsfache Schallgeschwindigkeit erreichen. 2017 wurden sie erfolgreich getestet. 

Gamechanger Hyperschall

Hypersonic 12.00Gegen den Hyperschall-Gleiter Zircon gibt es wegen seiner hohen Geschwindigkeit derzeit keine effektiven Gegenmaßnahmen. Mit ihren Zircons könnten die russischen Schlachtkreuzer selbst eine US-Trägergruppen ernsthaft bedrohen, von Oberwasserschiffen anderer Nationen gar nicht zu reden. Die Reichweite der Zircon soll etwa 600 Kilometer betragen, die der Marschflugkörper liegt bei über 3000 Kilometern. Der klassischen Reichweitenvorteil des Flugzeugträgers gegenüber einem Schiff, das mit Kanonen oder Anti-Schiffs-Raketen von begrenzter Reichweite ausgerüstet ist, besteht so nicht mehr. Insgesamt soll jedes Schiff 174 Startvorrichtungen für diese schweren Raketen erhalten. Hinzu kommen Systeme für mittlere und kurze Reichweiten. In Sachen Feuerkraft kämen dann nur die US-Träger den russischen Schlachtkreuzern gleich. 

Eine militärische Konfrontation der Großmächte ist trotz der eisigen Stimmung zwischen Russland und USA unwahrscheinlich. Die Schlachtkreuzer sollen den Ruf Russlands als Supermacht untermauern. Sie hätten die Rolle klassischer „Power Projektoren“, die die Macht des Kremls in vielen Teilen der Welt entfalten würden. Bezogen auf die USA bestünde ihr Rolle darin, große Seegebiete auf der Erde in ein gefährliches Gewässer für die US-Trägergruppen zu verwandeln. Vor allem dann, wenn die Seestreitkräfte nicht auf sich allein gestellt agieren, sondern bestehende Stellungen auf Land – sei es von Russland oder von Verbündeten – auf dem offenen Meer verstärken würden. In den vergangenen Jahren hat die russische Flotte im östlichen Mittelmeer dieses Vorgehen bereits ausprobiert. Obwohl die Schiffe den Einheiten der USA weit unterlegen sind, blockierten sie die Möglichkeiten der Amerikaner im Syrienkonflikt.  Zircon 13.06

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