Gescheiterte Erdumrundung: Verhungert und verdurstet – Rätsel um den Tod von Flugpionierin Amelia Earhart gelöst

Amelia Earhart gehört zu der kleinen Gruppe der Luft-Pionierinnen der Vorkriegszeit. Das Schicksal der Amerikanerin blieb stets geheimnisumwittert. Beim Versuch, die Erde auf Höhe des Äquators zu umrunden, verschwand Earharts Flugzeug im Juli 1937 spurlos. Man vermutete stets, dass sie und ihr Begleiter bei dem Absturz starben.

Nun scheint es, als wäre das Rätsel um ihren Tod gelöst. Offenbar wurden ihre Knochen bereits drei Jahre nach ihrem Verschwinden im Jahre 1940 auf der Nikumaroro-Insel gefunden, nur wurden sie damals als männliche Gebeine identifiziert. Die neue Untersuchung „Amelia Earhart and the Nikumaroro Bones“ von Richard L. Jantz, Professor an der Universität von Tennessee, kommt zu dem Schluss, dass die Knochen mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit von Earhart stammen.

Moderne Forensik

Japan Foto 15.50hDamit erhärtet sich auch die Theorie, dass Amelia Earhart nicht unmittelbar beim Absturz starb, sondern noch einige Zeit als Schiffbrüchige auf dem Eiland überlebte. Die Knochen wurden von einer britischen Expedition entdeckt, damals wurden mehrere andere Knochen gefunden neben den Überresten eines Frauenschuhs. In der Nähe lagen eine Schachtel für einen Brandis Navy Surveying Sextanten, der um 1918 hergestellt worden war, und eine Flasche Kräuterlikör. Damals wurden die 13 Knochen einem Mann zugeordnet- vermutlich wegen der Größe der Person. Die Knochen gingen später verloren.

Im Juni 2017 reiste eine Gruppe mit Suchhunden nach Nikumaroro, um weitere Knochen zu finden. Die Suche blieb jedoch ohne Erfolg. Jantz verglich die erhaltenen Daten der Fundstücke nun mit dem Körperbau von Earhart. Dazu benutzte er das Computerprogramm Fordisc, das weltweit in der Forensik benutzt wird. FS Earhardt

Ihm kamen die zahlreichen Fotos der Pilotin zu Gute, aus diesen Zeugnissen konnten ihre Körpermaße rekonstruiert werden. Er gab Earharts Daten in das Programm ein und verglich die Übereinstimmungswerte mit denen des Datensatzes einer Kontrollgruppe. Es zeigte sich, dass Earharts Knochen „den Nikumaroro-Knochen ähnlicher waren als 99 Prozent der Individuen in einer großen Referenzprobe“.Ekroplan 18.40

Insel-Theorie war bekannt

Treibende Kraft hinter der Earhart-Forschung ist Ric Gillespie, Direktor der International Group for Historic Aircraft Recovery (TIGHAR). Auch sein Team kam bereits 1998 zu dem Schluss, dass die Nikumaroro-Knochen zu einer überdurchschnittlich großen Frau europäischer Abstammung gehörten. Besonderes Merkmal sind die überlangen Unterarme der Pilotin. Es könnte Amelia Earhart sein, aber zwingend war der Beweis damals nicht, da das Programm nicht so leistungsfähig war wie das von Jantz benutzte. 

Auswertung historischer Zeugnisse

Die Mitglieder von TIGHAR glauben zudem, dass Earhart nach dem Absturz zwischen dem zweiten und dem siebten Juli mehr als 100 Rettungsrufe absetzen konnte. Ein Beweis, dass sie die Maschine irgendwie zu Boden gebracht haben musste. „Es gibt Dokumente, die beweisen, dass Airlines diese Hilferufe 1937 empfangen hatten. Auch in den Zeitungen der Zeit glaubte man, dass sie noch lebte. Man hat Rettungsmaschinen zu den Inseln geschickt, von denen die Signale hätten stammen können. Nur als man kein Flugzeugwrack finden konnte, hat man sich auf das offene Meer konzentriert“, sagt Gillespiel. 

Aussichtsloser Kampf 

02-Völlig verkommen: Schmuggel-Flieger wird zur Ruine-5743915701001 20.05Gillespiel vermutet, dass das Wrack am Strand lag und von den Wellen ins Meer gespült wurde. „Sie lebte eine ganz Zeit auf der Insel. Wir haben Aufzeichnungen über Rettungsfeuer. Gemessen an den Knochenfunden von Vögeln und Fischen hat sie Wochen, wenn nicht Monate dort überlebt.“ Earharts Navigator Fred Noonan soll vorher gestorben sein. Schon in den ersten Rettungsrufen hat Earhart ihn als verletzt bezeichnet.

Am Ende muss es ein aussichtsloser, furchtbarer Kampf ums Überleben gewesen sein. Selbst das lebenswichtige Wasser ließ sich auf Nikumaroro nur aus der Vegetation gewinnen, denn es gibt keine Trinkwasserquelle. Auf diese Weise konnte Earharts das Verdursten aber nur herauszögern. Als keine Rettung kam, wird sie an Wassermangel und unzureichender Ernährung zugrunde gegangen sein.

Eahrhardt 22.31

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert