Gemeinsam macht Fußball schauen am meisten Spaß. Nachdem mit dem Sommermärchen 2006 das Public Viewing zum Massenphänomen wurde, zieht es die Fans in den letzten Jahren wieder nach Hause. Neben günstigem Bier und selbstgegrillter Verpflegung hat das vor allem einen Vorteil: Man kann selbst für das beste Bild sorgen. Wir verraten, worauf man dabei achten muss.
So ist das Bild wirklich scharf
Bei wichtigste Frage: Schaue ich überhaupt in HD? Damit auch wirklich einzelne Grashalme zu sehen sind, müssen sowohl bei ARD als auch bei ZDF die HD-Varianten im Fernseher oder Receiver eingespeichert sein. Die erkennt man unschwer am „HD“-Symbol neben dem Senderlogo. Ist das nicht vorhanden, sollte man erst mal den richtigen Sender heraussuchen und eventuell einen Sendersuchlauf starten. Voraussetzung ist ein HD-fähiger Fernseher sowie gegebenenfalls der passende Receiver.
Doch auch bei HD gibt es Unterschiede. Die beste Bildqualität bei den Öffentlich-Rechtlichen kommt über den digitalen Antennen-Standard DVB-T2. Hier wird das Bild in FullHD mit 1920 x 1080 Bildpunkten gesendet. Über Kabel und Satellit kommen nur 1280 x 720 Pixel an. Das mit Abstand beste Bild gibt es bei Sky: Der Bezahlsender darf 28 Spiele senden – auch für Kunden, die sonst kein Fußball-Paket gebucht haben. Dabei setzt Sky bei einigen Spielen auf die ultrahohe 4K-Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten. Schärfer geht es aktuell nicht.WM Fernseher_10.50
Kinomodus aus!
Natürlich ist Schärfe nicht alles. Auch Farben und Brillanz müssen stimmen. Was vielen Zuschauern nicht bewusst ist: Der bei vielen Geräten voreingestellte Film- oder Kinomodus ist für Sport-Übertragungen kaum geeignet. Das Bild ist dann viel dunkler als nötig – weil es für den Filmgenuss in dunklen Räumen optimiert ist. Auch wer standardmäßig HDR eingeschaltet hat, macht sein Bild beim Fußball unnötig dunkel: Bisher sendet in Deutschland kein Sender Fußball mit dem neuen Standard.
Vor allem bei den Spielen am hellichten Nachmittag und besonders im Garten ist das natürlich ein Problem. Zum Glück bieten die meisten Fernseher einen Tageslicht- oder Brillanz-Modus, der deutlich heller ausfällt. Der Sportmodus ist allerdings meist nur Marketing. Gefällt das Bild, kann man ihn aber natürlich trotzdem nutzen. Alternativ kann man in den Einstellungen herumspielen. Farbsättigung und Kontrast können die Wirkung etwa drastisch verändern.
Allgemein ist es sinnvoll, die Helligkeit zu erhöhen, sowie direkten Lichteinfall auf das Gerät zu vermeiden. Wer draußen schaut, sollte den Fernseher oder Beamer am besten unter einer Markisse oder ähnlichem aufbauen und gegebenenfalls mit Bettlaken für mehr Schatten sorgen.WM TV Angebote 12.00
Bewegung ins Spiel
Vor allem bei älteren Modellen kann es dazu kommen, dass der Ball über den Schirm ruckelt oder ganz verschwindet. Das liegt daran, dass die Geräte die Bildfolge zu langsam aufbauen – und lässt sich leider nicht beheben. Besitzt man einen modernen Premium-Fernseher, bietet der oft eine erhöhte Bildwiederholrate bis zu 100 Hertz. Dann kann man meist entscheiden, ob das Bild lieber schärfer dargestellt oder in schneller Folge gezeigt werden soll. Da in der Regel auch die Berechnung schneller erfolgt, leiden diese Modelle aber ohnehin selten unter den ruckeligen Bildern.WM 2018 So jubeln Sie vor dem Nachbarn_11.40
Schneller jubeln
Auch das beste Bild hilft nicht, wenn der Nachbar immer vorher jubelt. Die Verzögerungen entstehen, weil die Sendetechnologien unterschiedlich schnell ankommen. Ein ausführlicher Test von „c’t“ hatte ergeben: Am flottesten ist Satellit, dann folgt der Antennen-Empfang über DVB-T2 – aber nur, wenn das Spiel beim ZDF läuft. Sonst ist doch Kabel schneller. Eine ausführliche Auflistung finden Sie hier.