Normalerweise geht es auf dem Twitter-Account „ARD New York“ seriös zu. Die Journalisten des Korrespondentenbüros der ARD erzählen dort kleine und große Geschichten aus dem Big Apple, sie berichten von Briefbomben und Heidi Klums Halloween-Party. Aber am frühen Montagabend deutscher Zeit war das anders.
Da landete nämlich ein Tweet auf dem öffentlich-rechtlichen Account, der nicht ins Bild passte. Jemand bat darum, etwas direkt an eine gewisse „Marie“ per Mail zu senden, da er selbst heute nicht im Büro sei.Twitter
Geplant war der Tweet so ganz bestimmt nicht. Und obwohl die New Yorker Korrespondenten mit etwas mehr 1800 Followern im Vergleich zu anderen Medien und Journalisten nur eine ziemlich kleine Gefolgschaft auf dem Kurznachrichtendienst haben, machte die missglückte Nachricht schnell die Runde.
Im Zentrum stand natürlich erst einmal die Frage: Wer ist Marie – und wie ist sie zu erreichen?Tweet1Tweet2
Bei einigen Usern löste der Tweet sofort einen Ohrwurm aus. Welchen, hing wohl auch mit Alter zusammen.Tweet3Tweet4Neuer Inhalt
Natürlich blieben auch die Besserwisser nicht aus, die die Gelegenheit nutzten, um den Fernsehjournalisten ihre vermeintliche Inkompetenz aufs Brot zu schmieren.Tweet6Tweet7
Für die Öffentlichkeit bestimmt war der Tweet allerdings wahrscheinlich tatsächlich nicht. Möglicherweise handelte es sich um eine private Nachricht, die vom ARD-Account gesendet werden sollte, und dann aber als öffentlicher Tweet herausging. Denkbar ist auch, dass sich ein Mitarbeiter, der Zugang zu dem Twitter-Profil hat, nicht ausgeloggt hatte und so nicht bemerkte, dass er nicht als Privatperson online aktiv war.
Die ARD-Kollegen aus New York haben sich noch nicht weiter zum „Mariegate“ geäußert. Seit dem rätselhaften Tweet wurden noch keine weiteren Meldungen abgesetzt – am Tag vor den Midterm-Wahlen in den USA haben die Reporter sicherlich auch Wichtigeres tun. Wer weiß, vielleicht erfahren wir danach Näheres über Marie und den Hintergrund des Tweets, der in den sozialen Netzwerken für einige Belustigung gesorgt hat.
Die meisten User lachen aber eher mit als über das ARD-Team in New York. „Tweet des Jahres“, frohlocken einige. Und gut zu wissen: Auch die von Gebührengeldern finanzierten Journalisten machen manchmal Fehler, die jedem von uns genauso passieren könnten. Das ist doch auch ganz sympathisch.Tweet8Tweet9
Update: Mittlerweile hat das ARD-Studio New York auf den Hype reagiert – natürlich auch mit Humor. Der unbekannte Twitterer meldet sich zurück zum Dienst. Da hat er einiges verpasst.Tweet11