Zwei Monate lang hatte sich Bogdan Akh täglich mit seinem Teampartner auf das Turnier vorbereitet. Auf der TwitchCon in San Jose, Kalifornien, einer Messe für die Live-Streaming-Plattform Twitch.tv, trafen sie sich zum ersten Mal IRL, in real life, im echten Leben. Für den 21-jährigen Schweden und seinen Partner Dominik Bergmann stand einiges auf dem Spiel: Die beiden Battle-Royale-Profis hatten viel Geld investiert, sowohl in Fortnite als auch in ihre Reise in die USA, das sie in den Finals von „Fall Skirmish“ unbedingt wieder herausspielen wollten. Sie standen unter Druck – und schafften es bis auf Platz 18, was ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar bedeutete. Doch der verpasste Hauptgewinn, den die beiden mit gemeinsamen Ausflügen in Kalifornien feiern wollten, hat nun keine Relevanz mehr. Bogdan verstarb noch in der Nacht in seinem Hotelzimmer, das er mit Bergmann teilte. Unter seinem letzten Tweet kondolieren seine Fans und Fortnite-Freunde.Letzter Tweet
Die Ursache für Bogdans Tod ist bislang noch nicht offiziell bekannt. Bei Reddit, wo die Fortnite-Community in Teilen sehr aktiv ist, heißt es, dass möglicherweise Herzprobleme die Ursache waren. Bestätigt ist das jedoch nicht.
Bergmann setzte ein paar Tage später eine Nachricht ab, in der er sein Bedauern über den Tod seines Kumpels ausdrückt. In der heißt es:
Ruhe in Frieden, Bogdan
Ich habe niemandem davon erzählt und es nicht getwittert, weil ich so eine große Reichweite habe und aus Respekt vor seiner Familie und seinen engen Freunden wollte, dass sie es von jemandem erfahren, der sich mit so etwas auskennt – und nicht über das Internet. Bogdan und ich haben in den letzten zwei Monaten jeden einzelnen Tag Fortnite gespielt, um für die TwitchCon in Amerika, in San Jose, zu trainieren. Ich habe jede Sekunde genossen, weil er ein sehr netter und super witziger Mensch war. Die Reise nach San Jose war für Bogdan und mich die erste in die USA und ich erinnere mich, wie gestresst wir davon waren, möglicherweise nicht in die Finals zu kommen, weil es so viel Geld gekostet hat, dorthin zu kommen. (…) Es wurde es die beste Reise aller Zeiten. Wir wussten, dass wir die Reisekosten drin hatten und konnten nun einfach das Leben genießen. Am Tag des Endspiels sagten wir uns, dass es uns egal ist, was passiert. Ob wir gewinnen oder verlieren, es ist egal. Nach dem Endspiel wollten wir ein paar interessante Orte besuchen. Wir sind also ins Bett gegangen, ich ein wenig früher als Bogdan. Aber als ich am nächsten Tag aufwachte und versuchte, seinen Arm zu bewegen, der auf meiner Bettseite lag, stellte ich fest, dass er von uns gegangen war 🙁 Ich habe ihn nur so kurz gekannt, aber er hatte sich bereits einen großen Platz in meinem Herzen gesichert. Ich werde dich nie vergessen, Bogdan. Es tut mir leid, dass ich der letzte Mensch war, mit dem er geredet hat. Ich wünschte nur, ich könnte das ändern, sodass er seine Familie hätte besuchen können, statt die letzten Minuten seines Lebens mit mir zu verbringen. All meine Gedanken und Gebete gehen an seine Familie und Freunde. Mögest du in Frieden ruhen, Bogdan!Fortnite verbieten_13.00
Ein anderer Freund von Bogdan, Kevin Sundqvist, hat eine Petition gestartet, die sich an Epic Games und Fortnite richtet. Er wünscht sich, dass dem Profi-E-Sport-Spieler in Fortnite, das mittlerweile von über 100 Millionen Menschen aktiv gespielt wird, ein kleines Denkmal gesetzt wird. Jedes Mal, wenn Bogdan einen Spieler aus dem Feld geräumt hatte, habe er „Back to Lobby“ (etwa „Zurück auf Anfang“) gesagt, erklärt Sundqvist. Er wünscht sich deshalb von den Spielentwicklern, dass diese Catch-Phrase als Emote in Fortnite eingebaut wird. Knapp 9000 Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.
Quellen: Fox Sports, Game Reactor