In Googles Cloud-Geschäft gibt es einen Führungswechsel. Die bisherige Chefin Diane Greene zieht sich zurück, die Führung übernimmt im kommenden Jahr der frühere Oracle-Manager Thomas Kurian.
Er hatte den Software-Konzern, bei dem er zuletzt die Produktentwicklung leitete, erst im September verlassen. Nach damaligen Informationen des Finanzdienstes Bloomberg hatte er Differenzen mit Gründer Larry Ellison über die Strategie. Kurian wollte demnach mehr Oracle-Software in Cloud-Services von Konkurrenten wie Amazon oder Microsoft laufen lassen – während Ellison auf die hauseigene Infrastruktur gepocht habe.
Google konkurriert im Cloud-Geschäft vor allem mit Amazon und Microsoft. Die Rivalen kämpfen um lukrative Deals mit großen Unternehmen. Auch wenn Greene in ihrem Blogeintrag die Fortschritte der vergangenen Jahre hervorhob, liegt Google nach Ansicht einiger Branchenbeobachter weiterhin deutlich hinter den beiden Wettbewerbern zurück.
Greene, eine Mitgründerin der Software-Firma VMware, kam vor drei Jahren zu Google, als der Internet-Konzern das von ihr geführte Start-up Bebop übernahm. Sie schrieb im Blogeintrag zu ihrem Abgang, damals habe sie nur zwei Jahre in dem Job bleiben wollen. Jetzt wolle sie unter anderem Gründerinnen von Start-ups unterstützen.
Der Branchendienst «The Information» berichtete zugleich von Spannungen mit anderen Google-Managern. So hätten Greenes Versuche, Cloud-Angebote zum Teil von Werbedeals mit Kunden zu machen, zu Verstimmungen im Verhältnis zu anderen Sparten geführt, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.