Nur neun Millimeter dick: Acer Swift 7: Das dünnste Notebook der Welt im Test

Wer einen neuen Laptop kaufen will, hat die Qual der Wahl. Brauchbare Geräte bekommt man schon für wenige Hundert Euro. Diese sind aber meist weder besonders schnell noch schlank. Wer möglichst wenig im Rucksack verstauen möchte, kommt deshalb um ein Ultrabook nicht herum. Die Rechner sind dünn, leicht und haben trotzdem ein potentes Innenleben. Eine der auffälligsten Inkarnationen dieses Produkttyps ist das Acer Swift 7. Der Hersteller bewirbt es als „das dünnste Notebook der Welt“.

Gehäuse: Ganz schön flach

Die Bauhöhe des mattschwarzen Aluminiumgehäuses beträgt 8,98 Millimeter. Damit ist es noch einmal einen Millimeter schlanker als der ohnehin dünne Vorgänger. Das ist technisch beeindruckend, das Notebook ist sogar dünner als manches Smartphone. DSC09550

Durch die flache Bauweise muss man jedoch mit weniger Schnittstellen vorlieb nehmen. An der linken Seite gibt es zwei USB-C-Anschlüsse (1. Generation) und eine Kopfhörerbuchse. Am rechten Gehäuserand gibt es neben dem An/Aus-Schalter einen Einschub für eine Nano-SIM, denn das Swift 7 ist LTE-fähig. Wer herkömmliche USB- oder Ethernet-Buchsen, einen HDMI-Anschluss oder microSD-Slot benötigt, kommt um einen Adapter nicht herum. Das ist jedoch auch bei den meisten Konkurrenten der Fall.

Löblich: Im Lieferumfang des Swift 7 ist bereits ein Adapter mit HDMI und zwei USB-Buchsen (1x USB-A, 1x USB-C) enthalten. DSC09537

Bildschirm und Tastatur

Die zwei wichtigsten Elemente eines Notebooks sind der Bildschirm und die Tastatur. Beim Display handelt es sich um einen 14 Zoll großen Touchscreen, er reagiert also auch auf Eingaben mit dem Finger. Der Bildschirm selbst ist scharf und kontrastreich, allerdings stark spiegelnd und nicht besonders hell. Wer häufig im Freien arbeitet, wird damit wenig Freude haben. Gestört hat uns der doppelte Rand unter dem Display, in dem auch die Webcam verbaut ist. Das geht doch eleganter?

Die Tastatur ist hintergrundbeleuchtet, die Tasten haben eine angenehme Größe, sodass man ohne viel Eingewöhnung schnell und zuverlässig tippen kann. Der Anschlag ist nicht so hart und laut wie bei den Macbooks, sondern weicher mit einem kaum spürbaren Druckpunkt – welche Variante einem besser gefällt, ist Geschmackssache. Das Trackpad ist mit 12 mal 6,5 Zentimetern vergleichsweise klein, zudem ist es nicht klickbar. An die Präzision des Macbook-Trackpads kommt es nicht heran.

Links neben der Tastatur befindet sich ein Fingerabdruckscanner. Dieser funktioniert einwandfrei und wird von Windows Hello unterstützt. Optisch fügt sich der Sensor jedoch nicht so recht in das Gesamtbild ein. DSC09547

Leistung

Die schlanke Bauform fordert auch bei der Leistung ihren Tribut. Das Gehäuse hat keinen Lüfter, wodurch der Laptop zwar angenehm leise arbeitet, der Prozessor (ein Intel-Chip der siebten Generation) ist aber auch schwachbrüstiger. In puncto Leistung liegt das Swift 7 in etwa auf dem Niveau des Apple Macbook 12 (2017). Für alltägliche Aufgaben wie die gängigen Office-Anwendungen, Browser und Multimedia-Dienste ist es damit ausreichend. Bei 3D-Videospielen und komplexer Video- und Bild-Software kommt es aber schnell an seine Grenzen. Das Swift 7 ist eben ein Rechner für Menschen, die in erster Linie Wert auf Mobilität legen und weniger einen vollwertigen Desktop-Ersatz suchen.

An der Unterseite des Notebooks befinden sich übrigens die Lautsprecher. Die sind für Videotelefonate ausreichend, lassen aber jeglichen Bass vermissen. Aber wo soll der bei so einem schmalen Gehäuse auch herkommen.

Akku

Die gute Akkulaufzeit unterstreicht die Mobilität des Swift 7: Acht Stunden Laufzeit – also zwei bis drei Filme bei mittlerer Helligkeit am Stück – sind durchaus drin. Bei rechenintensiven Anwendungen ist die Batterie natürlich schneller leer. Aufgeladen ist das Swift 7 in knapp zwei Stunden. Geladen wird das Notebook via USB-C. Das dazugehörige Netzteil liefert 45 Watt und wiegt 291 Gramm, kommt aber noch mit einem klobigen Kaltgeräte-Anschlusskabel daher.

Fazit

Mit nur neun Millimetern ist das dünne Gehäuse des Swift 7 ohne Frage ein Hingucker. Das mattschwarze Gehäuse wirkt edel, hier und da stören aber Details – wie der links neben der Tastatur platzierte Fingerscanner. Insgesamt gelingt Acer jedoch der Spagat aus kompaktem Formfaktor, großem 14-Zoll-Display (sogar mit Touch) und einer vollwertigen, hintergrundbeleuchteten Tastatur. Die Akkulaufzeit ist mit etwa acht Stunden im guten Bereich. Der Prozessor ist für alltägliche Aufgaben ausreichend, für Games, Photoshop und Co. aber nicht geeignet. Ein Nachteil sind die schwachen Boxen, die mäßige Bildschirmhelligkeit und das kleine Touchpad.

Ist das Swift 7 nun empfehlenswert? Wer Wert auf ein flaches Gehäuse, einen großen Bildschirm und Windows-Betriebssystem legt, womöglich sogar mobiles Internet benötigt, könnte mit dem Gerät glücklich werden. Ein Arbeitstier ist das Swift 7 nicht, eher ein mobiler Büro-Rechner mit Eyecatcher-Qualitäten. Mit 1300 Euro ist es allerdings kein Schnäppchen.

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