Samsung, Apple, Huawei – das ist das Ranking der weltweiten Smartphone-Hersteller. Während die ersten beiden seit Jahren um die Krone kämpfen, ist Huawei in den vergangenen fünf Jahren eine beispiellose Aufholjagd gelungen. Und die Ambitionen sind groß: Langfristig wollen die Chinesen auf Platz zwei vorstoßen und an Apple vorbeiziehen.
Sollte das momentane Wachstum beibehalten werden, wäre das kein Ding der Unmöglichkeit. Wie Richard Yu – der Chef von Huaweis Smartphone-Sparte – nun bekanntgab, hat sein Unternehmen bis zum 18. Juli dieses Jahres 100 Millionen Smartphones verkauft. Im Vorjahr gelang das erst Mitte September. 2016 knackte man die 100-Millionen-Marke am 14. Oktober, 2015 sogar erst kurz vor Jahresende. Dabei ist Huawei auf dem wichtigen US-Markt nach wie vor kaum präsent.
Huawei peilt 200 Millionen Smartphones an
Huawei verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie. Die Masse der verkauften Geräte sind Einsteiger- und Mittelklassemodelle, die viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld bieten. Mit den teureren Premiummodellen demonstriert das Unternehmen wiederum, dass es zu den Innovatoren der Branche zählt. Das P20 Pro war etwa das erste Smartphone mit drei Rückkameras.RichardYu-Interview_11.15
Insgesamt peilt Huawei in diesem Jahr 200 Millionen verkaufte Smartphones an. Mit dem jüngst vorgestellten Nova 3 zielt man auf die Mittelklasse. Voraussichtlich im Oktober kommt das nächste Modell der Mate-Reihe auf den Markt, das vor allem auf lange Akkulaufzeiten setzt und im Premiumbereich angesiedelt ist.
Apple verfolgt andere Strategie
Zum Vergleich: Apple verkaufte 2017 insgesamt 217 Millionen iPhones. Das ist eine ähnliche Größenordnung, allerdings verfolgt Cupertino eine komplett andere Strategie. Während Huawei sein Portfolio über alle Preisklassen hinweg ausbaut, fokussiert sich Apple auf das Oberklassesegment. Dementsprechend konnte sich der Konzern im vierten Quartal 2017 mit nur 18 Prozent Marktanteil bei den verkauften Smartphones satte 86 Prozent der Gewinne sichern.
Samsung hat ein Portfolio, das sich durch alle Preisklassen zieht – und peilt in diesem Jahr 320 Millionen verkaufte Smartphones an. Damit dürften die Südkoreaner in diesem Jahr erneut auf dem Siegertreppchen landen.