Technik-Messe CES: Intel will Markt für 5G-Funkstationen erobern

Intel hat auf der Technik-Messe CES eine großangelegte Offensive zur Eroberung des 5G-Marktes gestartet. Die Initiative richtet sich weniger auf die Bestückung der Smartphones mit 5G-tauglichen Datenchips, sondern auf die technische Infrastruktur im Netz.

In Las Vegas stellte der US-Konzern eine neue Chip-Familie mit dem Codenamen Snow Ridge vor, der auf den Mobilfunkstationen zum Einsatz kommen soll. Bis zum Jahr 2022 werde Intel 40 Prozent dieses Marktes erobert haben, prognostizierte Topmanager Navin Shenoy, der bei Intel für die Server-Chips zuständig ist.

Die 5G-Ankündigung von Intel am Montag wurde überschattet von dem Messe-Auftritt von Qualcomm. Der Intel-Konkurrent erklärte, seine 5G-Technologie werde in diesem Jahr in rund 30 Geräten auftauchen, darunter Smartphones von quasi allen führenden Herstellern von Geräten mit dem Google-System Android. Intel kündigte zwar ebenfalls ein eigenes 5G-Modem für Smartphones an. Dies wird allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 auf den Markt kommen. Experten gehen davon aus, dass Apple für die nächste iPhone-Generation auf Intel-Technik zurückgreifen wird, weil sich der iPhone-Hersteller in einer erbittert geführten Auseinandersetzung mit Qualcomm vor verschiedenen Gerichten befindet.

Die 5G-Server-Chips sollen in der Lage sein, mehrere Datenströme für völlig unterschiedliche Anwendungsbereiche separat zu bedienen – von der Fernchirurgie bis hin zur virtuellen Realität, mit einer Bandbreite von insgesamt 100 Gigabit pro Sekunde. In der Demo wurde vorgeführt, wie das System dafür sorgt, dass die kritische Telemedizin-Anwendung, von der das Leben eines Patienten abhängen könnte, im 5G-Netzwerk stets Vorfahrt erhält und nicht durch andere Nutzungen des Netzwerks ausgebremst wird.

Intel kündigte außerdem neue Generationen seiner Chip-Familien für Desktop-Rechner und Server-Computer an. Die Chip-Familie «Cascade Lake» für Server sei darauf ausgelegt, beispielsweise eine unvorstellbar große Anzahl von Online-Kauftransaktionen beim chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba zu bewältigen. Die Funktionen zur verbesserten Kalkulation beim Maschinenlernen werden vom weltgrößten sozialen Netzwerk Facebook eingesetzt.

Shitstorm auf Twitter: «Nazis-raus-Welle» nach Beschimpfungen von ZDF-Reporterin

Eine ZDF-Reporterin hat mit einer Kurznachricht auf Twitter erst eine Welle des Hasses – und dann eine der Solidarität ausgelöst. Nicole Diekmann twitterte am Neujahrstag «Nazis raus.» – und auf die Frage «Wer ist denn für Sie ein Nazi?» antwortete sie ironisch «Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt.»

Daraufhin wurde sie mit Hassnachrichten und Beleidigungen überschüttet. Dies wiederum löste eine Welle der Solidarität auf dem Kurznachrichtendienst aus. Zahlreiche Nutzer twitterten ebenfalls «Nazis raus», darunter TV-Satiriker Jan Böhmermann, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), Schauspieler Christian Ulmen, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, ZDF-Moderatorin Dunja Hayali und der Bundesligist Hertha BSC.

Die ZDF-Reporterin war auf Anfrage am Dienstag nicht zu erreichen. «Nicole Diekmann hat auf Twitter klargestellt, dass ihre ironische Formulierung nicht für jeden und jede erkennbar war und dass sie das bedauert», sagte ein ZDF-Sprecher in Mainz. «Dabei möchte sie es belassen und kein Interview geben.» Auf Twitter hat sie mittlerweile rund 77.700 Follower, ihren Account will Diekmann einige Tage ruhen lassen.

«Die Äußerungen von Frau Diekmann sind aus unserer Sicht durch die Meinungsfreiheit geschützt und rechtfertigen in keiner Weise die Drohungen, denen unsere Mitarbeiterin ausgesetzt ist», betonte der ZDF-Sprecher. Er wies darauf hin, dass ihr Twitter-Account nicht von dem Sender betrieben werde. «Dennoch bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in solchen Fällen Unterstützung und Beratung von Unternehmensseite an.»

Datenklau bei Politikern und Prominenten: Polizei nimmt 20-Jährigen in Hessen fest – Verdächtiger gesteht "in vollem Umfang"

Nach dem massiven Online-Angriff auf Politiker und Prominente ist ein 20-Jähriger in Mittelhessen vorläufig festgenommen worden. Das teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Die Nachrichtenagentur DPA erfuhr aus Sicherheitskreisen, dass der junge Mann in vollem Umfang geständig sei.

Seine Wohnung war am Sonntag durchsucht worden. Den genauen Ort teilte das BKA nicht mit. Die Behörde und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wollen am Dienstagmittag in Wiesbaden Details zu den bisherigen Ermittlungen im Fall des massenhaften Datendiebstahls bekanntgeben.

Private Korrespondenz veröffentlicht

Rund 1000 Politiker, Prominente und Journalisten sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums von dem Online-Angriff betroffen. Etwa 50 Fälle seien schwerwiegender, weil größere Datenpakete wie Privatdaten, Fotos und Korrespondenz veröffentlicht worden wurden.

BKA-Beamte hatten außerdem die Wohnung eines Zeugen in Heilbronn durchsucht. Auch weitere Zeugen wurden vernommen.

Experte zu Datenklau 18.20Ein bislang Unbekannter hatte über das inzwischen gesperrte Twitter-Konto @_Orbit im Dezember zahlreiche persönliche Daten von Politikern und Prominenten als eine Art Adventskalender veröffentlicht. Manche Informationen hatte er auch schon früher ins Netz gestellt. Das wurde allerdings erst in der Nacht zu Freitag öffentlich – und somit auch vielen Betroffenen – bekannt.

Die Bundesregierung will aus dem Fall Konsequenzen ziehen und die Cyber-Sicherheit verbessern. Dazu soll in den nächsten Monaten unter anderem ein „Cyber-Abwehrzentrum plus“ geschaffen werden.07-Innenstaatssekretär verteidigt Seehofer in Datenklau-Affäre-5986749725001

Technik-Messe CES: LG will mit zusammenrollbarem Fernseher neuen Trend setzen

Im scharfen Wettbewerb der TV-Geräte-Hersteller fordert LG den Marktführer Samsung mit einem zusammenrollbaren Fernseher heraus.

Der südkoreanische Konzern stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas ein Gerät vor, bei dem der OLED-Bildschirm komplett in einem kompakten Sockel verschwinden kann. In den Standfuß ist auch gleich eine Soundbar integriert. Zum Preis machte LG noch keine Angaben – er dürfte aber beträchtlich ausfallen. Auch ein Termin für den Marktstart wurde noch nicht genannt.

Einen Prototypen hatte LG schon auf der CES vor einem Jahr demonstriert, deswegen war jetzt ein Serienmodell bereits erwartet wurden. Samsung setzt hingegen bei der OLED-Technologie mit organischen Leuchtdioden weiterhin aus und zeigte in Las Vegas ein Verbrauchermodell mit seiner Micro-LED-Technik, mit der sich auch modular große Bildwände zusammenbauen lassen.