Aus für Google Plus: Google schließt Online-Netzwerk nach neuer Panne schneller

Das Online-Netzwerk Google Plus wird für Verbraucher deutlich früher als geplant dichtgemacht, nachdem der Internet-Konzern eine neue Datenpanne entdeckt hat. Google Plus solle nun in den kommenden drei Monaten schließen, während zuvor August 2019 angepeilt worden war.

Bei dem jüngst entdeckten Fehler seien Informationen von rund 52,5 Millionen Nutzern betroffen gewesen, teilte Google am Montag mit. Dabei hätten Software-Entwickler Zugang unter anderem zu Namen, E-Mail-Adressen, Alter und Beschäftigung gehabt, auch wenn diese Daten privat bleiben sollten. Die Lücke habe sechs Tage lang bestanden und Google habe keine Hinweise darauf, dass Entwickler sie ausgenutzt oder auch nur entdeckt hätten.

Google hatte im Oktober mitgeteilt, dass Google Plus jahrelang eine Schwachstelle hatte, durch die App-Entwickler auf den Namen, die E-Mail-Adresse sowie Informationen über Beschäftigung, Geschlecht und Alter von Nutzern zugreifen konnten. Die ähnliche neue Lücke sei im November mit einem Software-Update eingeführt worden, hieß es jetzt.

Google Plus war 2011 als Konkurrenz zu Facebook gestartet, hatte sich aber nie durchsetzen können und hatte zuletzt kaum noch Nutzer. Google will eine Version des Netzwerks für die Kommunikation in Unternehmen weiterbetreiben.

Jobverluste möglich: Betriebsräte warnen Politik vor nationaler 5G-Roamingpflicht

Arbeitnehmervertreter der großen deutschen Mobilfunkkonzerne haben die Politik vor den Folgen einer nationalen Roamingpflicht für die Mitarbeiter gewarnt.

«Die Pläne zum lokalen Roaming gefährden eine fünfstellige Zahl an Arbeitsplätzen», schrieben die Betriebsratschefs von Vodafone, Telefónica und Deutscher Telekom an die Fraktionsspitzen von Union und SPD, wie das «Handelsblatt» und die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Montag (Online) übereinstimmend berichteten.

Demnach fürchten sie, dass eine Pflicht, die Infrastruktur für Wettbewerber zu öffnen, den Netzausbau in Deutschland hemmen würde und zu Lohndumping in der Branche führen könnte.

Beim lokalen Roaming würden Handynutzer in einem Funkloch automatisch und kostenlos mit dem Netz eines anderen Telekommunikationskonzerns verbunden werden. Für Verbraucher klingt das sinnvoll, Netzbetreiber werten dies hingegen als betriebswirtschaftlichen Bremsklotz. «Verpflichtendes Roaming kommt einer Enteignung gleich», sagte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas dem Handelsblatt. An diesem Donnerstag beschäftigt sich der Bundestag in erster Lesung mit dem Gesetz.

Auch die Bundesnetzagentur hatte zuletzt davor gewarnt, lokales Roaming zu erzwingen. Eine solche Änderung noch vor der 5G-Auktion würde «erhebliche Rechtsunsicherheiten verursachen und das Auktionsverfahren gefährden». Führende Bundestagsabgeordnete der Koalition fordern hingegen eine solche Roamingpflicht und beziehen sich dabei auf einen EU-Kodex.