«TIPS»: Angebot an Banken: EZB startet neuen Dienst für Sofortzahlungen binnen Sekunden

Die Europäische Zentralbank hat einen neuen Dienst für besonders schnelle elektronische Zahlungen an den Start gebracht. Auf der Basis könnten Verbraucher sofort und rund um die Uhr Zahlungen in ganz Europa durchführen, teilte die EZB in Frankfurt mit.

Eine erste Transaktion zwischen einer spanischen und einer französischen Bank sei bereits erfolgt. Die Notenbank biete Banken den Dienst «Target Instant Payment Settlement» (TIPS), mit dem sich individuelle Zahlungen in weniger als 10 Sekunden abwickeln lassen, zu günstigen Preisen, hieß es weiter. «Zahlungen werden schneller abgewickelt und sind günstiger», erklärte Marc Bayle de Jessé, Generaldirektor für Marktinfrastrukturen und Zahlungsverkehr. «Dadurch, dass sie in 10 Sekunden ihr Geld auf dem Konto haben, gibt es so gut wie kein Risiko mehr.» Die ersten 10 Millionen Zahlungen seien für Banken kostenlos, ab dann falle eine Gebühr von 0,2 Cent an.

Banken in ganz Europa könnten sich nun mit der Plattform verbinden und benutzerfreundliche Lösungen für Verbraucher und Einzelhändler entwickeln, so die EZB. Zunächst starten europaweit acht Banken, darunter die Berliner Hyp, mit dem System.

Turbo-Überweisungen (Instant Payments) kommen allmählich im deutschen Bankenmarkt an. Neben der HypoVereinsbank (HVB) bieten auch die Sparkassen sowie seit Ende November die Volks- und Raiffeisenbanken Geldtransfers binnen zehn Sekunden an. Experten versprechen sich davon einen Schub für den modernen Zahlungsverkehr.

Marriott-Tochter Starwood: Hacker stehlen Daten von einer halben Milliarde Hotelgästen

Der Hotelkette Marriott sind Daten von bis zu einer halben Milliarde Gäste der Tochtermarke Starwood gestohlen worden. Im Fall von 327 Millionen Hotelgästen gehe es um Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Anschriften, Passnummern, Geburtsdatum sowie den Aufenthaltszeitraum.

Bei einigen Gästen seien auch verschlüsselte Kreditkarten-Daten erbeutet worden, teilte das Unternehmen mit. Dabei könne Marriott bisher nicht ausschließen, dass auch die zur Entschlüsselung nötigen Dateien gestohlen worden seien.

Unerlaubten Zugang zur Starwood-Datenbank gab es bereits seit 2014, wie Marriott weiter mitteilte. Zu den Starwood-Häusern gehören unter anderem Westin, Sheraton, Le Méridien, St. Regis und W Hotels. Marriott hatte Starwood 2016 für 13,6 Milliarden Dollar gekauft – und damit offensichtlich auch die Sicherheitslücke gleich mit. Die IT-Systeme von Starwood sollen nun ausgemustert werden.

Erste Hinweise auf einen Angriff auf die Starwood-Datenbank seien Anfang September von einem internen Sicherheitssystem gekommen, erklärte Marriott. Bei der Untersuchung sei festgestellt worden, dass «eine nicht autorisierte Partei Informationen kopiert und verschlüsselt hatte», hieß es weiter. «Am 19. November 2018 konnte Marriott die Informationen entschlüsseln und stellte fest, dass sie aus der Starwood-Datenbank für Gästereservierungen stammen.»

Die Behörden seien eingeschaltet worden und Regulierer würden unterrichtet, hieß es weiter. Seit Freitag würden auch die Betroffenen informiert.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Hacker-Attacken mit hunderten Millionen Betroffenen gegeben. Den Rekord hält der Internet-Konzern Yahoo, bei dem sich unbekannte Angreifer 2013 Zugang zu Daten von allen drei Milliarden Nutzer-Accounts verschafften. Dabei ging es um Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern sowie unkenntlich gemachte Passwörter.

Bei Ebay gelangten Hacker bei einer Mai 2014 bekanntgewordenen Attacke an Daten von rund 145 Millionen Kunden, darunter E-Mail- und Wohnadressen sowie Login-Informationen. Ein Hack der Kassensysteme des US-Supermarkt-Betreibers Target machte Kreditkarten-Daten von 110 Millionen Kunden zur Beute. Die Angreifer konnten sich zudem einige Zeit unbemerkt im Netz bewegen. Die Verkäufe von Target sackten nach der Bekanntgabe des Zwischenfalls im Dezember 2013 ab, weil Kunden die Läden mieden.

Neuerung im Onlinedienst: Instagram lässt Nutzer Stories mit wenigen Freunden teilen

Instagram macht es einfacher, Fotos und Videos nur mit ausgewählten Freunden zu teilen. Die Facebook-Plattform stellte eine neue Funktion vor, mit der die sogenannten «Stories» auch nur für einen kleinen Kreis veröffentlicht werden können.

Bei dem «Stories»-Format – das Instagram sich beim Konkurrenten Snapchat abguckte – können Nutzer Fotos und Videos für einen Tag für ihre Freunde posten.

Der Schritt von Instagram bestätigt den Trend, dass Nutzer ihre Beiträge verstärkt nur im kleineren Kreis teilen. Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg stellte deswegen bereits ein abgebremstes Umsatzwachstum für die nächste Zeit in Aussicht. Auf der Plattform des Online-Netzwerks ist aktuell der Newsfeed – der bisherige Mittelpunkt der Facebook-Nutzung – der Geldbringer. Bei Anzeigen bei «Stories» und ähnlichen Formaten tastet sich Facebook erst zu einer Anzeigen-Lösung vor.