Facebook-Chef: Zuckerberg will über Technologie diskutieren

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will sich in diesem Jahr stärker der Diskussion über die künftige Rolle der Technologie in der Gesellschaft stellen.

Er habe sich für 2019 das Ziel gesetzt, alle paar Wochen an öffentlichen Debatten zu verschiedenen Aspekten dieses Themas teilzunehmen, kündigte Zuckerberg am Dienstag an.

Facebook war im vergangenen Jahr wegen der Rolle des Online-Netzwerks im US-Wahlkampf 2016 und des Datenskandals um Cambridge Analytica massiv in die Kritik geraten. Dabei wird immer wieder auch eine striktere Regulierung von Technologiefirmen ins Gespräch gebracht.

Zuckerberg setzt damit seine Serie jährlicher persönlicher Ziele fort. Dazu gehörte in der Vergangenheit, in einem Jahr 365 Meilen zu laufen, Chinesisch zu lernen sowie Software mit künstlicher Intelligenz für sein Zuhause zu programmieren. Im vergangenen Jahr hatte Zuckerberg sich das Ziel gesetzt, Facebook sicherer zu machen.

Der 34-jährige Tech-Milliardär räumte ein, dass öffentliche Debatten für ihn eine Herausforderung darstellten. Er sei im Grunde ein Software-Entwickler, der daran gewöhnt sei, dass seine Produkte für sich sprächen. «Aber das, was wir tun, ist so wichtig, dass dies nicht mehr ausreicht.»

Zuckerberg hatte in der Vergangenheit wiederholt eine schlechte Figur bei öffentlichen Auftritten gemacht. So wurde er im vergangenen Jahr heftig kritisiert, nachdem er in einem Interview sagte, Holocaust-Leugner könnten ja auch aufrichtig falsch liegen und deshalb wolle er ihre Beiträge bei Facebook nicht weltweit sperren.

Technikmesse in Las Vegas: Unzerstörbare Strumpfhosen und intelligente Koffer: die skurrilsten CES-Neuheiten

In Las Vegas öffnet die Technologie-Messe CES. Eine tragbare Innovation wird vor allem viele Frauen erfreuen. Doch für die „unkaputtbare“ Strumpfhose muss man wohl etwas tiefer in die Tasche greifen.

Ermittlungen zum Hackerangriff: Und plötzlich steht die Polizei vor der Tür – so flog der "Kinderzimmer-Täter" auf

Am Anfang ist alles noch ein großer Spaß – zumindest aus Sicht des Täters. Zuhause bei den Eltern in der hessischen Provinz sammelt der Schüler Daten von Künstlern, Politikern und YouTube-Stars, die in seiner Generation fast jeder kennt. Er habe all diese Menschen „bloßstellen“ wollen, sagt der 20-Jährige hinterher bei der Vernehmung. Da klingen Allmachtsfantasien durch.

Auch als er die ersten erbeuteten Datenpakete Anfang Dezember online stellt, bleibt der große Knall erst einmal aus. Kaum jemand nimmt Notiz davon, dass er über Twitter-Accounts Privates bekannter Persönlichkeiten ins Netz stellt. Erst am 3. Januar bekommt die umfangreiche Datenklau-Aktion plötzlich eine Dynamik.

Hackerangriff wurde am Freitagabend bekannt

Einige Abgeordnete haben da zwar schon festgestellt, dass sie plötzlich von Fremden auf Nummern angerufen werden, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Doch richtig aktiv werden die Behörden erst am Donnerstag vergangener Woche um 22.40 Uhr, als Mitarbeiter aus dem Büro von SPD-Chefin Andrea Nahles im Lagezentrum des Bundeskriminalamtes anrufen. In den frühen Morgenstunden werden alle Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern alarmiert. Um 6.50 Uhr wird Bundesinnenminister Horst Seehofer über den Datenklau und die illegale Veröffentlichung informiert.

Datenleak-Inszenierung 12.03Wer dahinter steckt, wissen die Behörden noch nicht. Dutzende von Beamten werden zusammengerufen. Am Freitag um 10.30 Uhr teilen die Behörden ihr zu diesem Zeitpunkt noch recht bescheidenes Wissen mit den Parteien. Wilde Spekulationen schießen ins Kraut. Steckt da vielleicht ein ausländischer Nachrichtendienst dahinter?

Der Vorfall hat jetzt auch die Medien erreicht, die breit berichten. Der Provinz-Nerd bekommt langsam kalte Füße. Er löscht Daten – versucht, Beweise zu vernichten.

Bis Sonntagmittag braucht die Polizei, um den Datendieb aus der hessischen Kleinstadt zu enttarnen. Sonntagabend wird die Wohnung der Eltern durchsucht. Die Polizei nimmt den Hacker mit, der nach Angaben von BKA-Präsident Holger Münch zuerst noch etwas wortkarg ist. Das ändert sich über Nacht. Am Montag legt der Schüler aus Homberg-Ohm ein umfassendes Geständnis ab. 

Es habe „ein großes Nachdenken“ eingesetzt

Der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, Georg Ungefuk, sagte, der 20-Jährige habe Reue gezeigt. Er sei bei der Ausspähung und Veröffentlichung der privaten Daten möglicherweise unbedacht oder leichtfertig gewesen. Bei jüngeren Tätern erlebe man oft, dass dann, wenn plötzlich die Polizei vor der Tür stehe, doch „ein großes Nachdenken einsetzt“.

Vorstrafen hat der Hacker zwar nicht. Doch für die Behörden ist er auch kein ganz unbeschriebenes Blatt. Münch sagt, der inzwischen wieder freigelassene Beschuldigte sei bereits vor gut zwei Jahren als Tatverdächtiger im Zusammenhang mit der „Ausspähung von Daten“ ermittelt worden. Der BKA-Chef zeichnet das Bild eines jungen Mannes, der zwar starke Meinungen hat – die Politiker, deren Daten er veröffentlicht hat, hat er sich danach ausgesucht, ob ihm ihre Äußerungen oder die Positionen ihrer Partei nicht passten. Von einem klaren politischen Motiv gehen die Ermittler bisher aber nicht aus.

+++ Hier können Sie die Pressekonferenzen der Sicherheitsbehörden im stern-Liveblog nachlesen +++ 

„Kinderzimmer-Täter“ seien im Bereich der Cyberkriminalität keine Seltenheit, erklärt Münch. Er erinnert an einen jungen Täter, der von zu Hause aus im großen Stil im Darknet Drogen verkauft hat. Und warnt Eltern: Nicht alle, die viele Stunden einsam vor dem Bildschirm sitzen, wollen nur spielen.

Der aktuelle Fall sei von seiner Größenordnung her „durchaus bemerkenswert“, sagt Arne Schönbohm, Leiter des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Gleichzeitig betont er, seine Behörde sei nicht zuständig für die Absicherung der privaten oder parteiinternen Kommunikation von Politikern, sondern nur für die Netze der Bundesregierung. Das klingt ein bisschen so, als wolle sich da jemand aus der Verantwortung stehlen. Auf der anderen Seite gibt es viele Abgeordnete, denen es auch gar nicht geheuer wäre, wenn sich eine Behörde, die dem Bundesinnenministerium untersteht, um den Schutz ihrer Kommunikation im Bundestag oder anderswo kümmern würde. 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist eher in der analogen Welt zu Hause. Und er sagt am liebsten erst dann etwas öffentlich, wenn er Erfolge zu vermelden hat. Dafür, dass er sich in den ersten Stunden nach Bekanntwerden des Datenklaus nicht umfassend dazu äußern wollte, ist er kritisiert worden. Doch er beharrt darauf, dass er es auch in ähnlichen Fällen künftig so handhaben wolle, denn sonst „verwirren sie die Bevölkerung total“.

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Phänomen im E-Sports: Wie sich Streaming-Star Ninja mit "Fortnite" zu zehn Millionen Dollar gezockt hat

Twitch-Streamer Tyler Blevins, bei seinen Fans nur als „Ninja“ bekannt, hat 2018 fast zehn Millionen US-Dollar verdient. „Das war das beste Jahr meines Lebens“, sagte der 27-Jährige jetzt bei CNN. Vermutlich war es zugleich das Jahr mit den meisten schlaflosen Nächten, denn Ninja, der penibel Statistiken über seinen Job als Profi-Gamer führt, verbrachte allein 4.000 Stunden mit dem Videospiel-Hit „Fortnite“. Mehr als 50.000 Follower ergötzen sich täglich via Online-Stream an seinen Zockerkünsten. In den USA wird Blevins – Markenzeichen: grell-bunt gefärbte Haare – schon als Kultur-Phänomen bezeichnet.

Mehr als 20 Millionen Fans des E-Sports-Stars

Rund 70 Prozent seines Jahreseinkommens erspielte sich Ninja nach eigenen Angaben über die professionelle Vermarktung seiner Twitch- und Youtube-Streamings. Mehr als 20 Millionen Fans haben seinen Youtube-Kanal abonniert, auf der Live-Streaming-Plattform Twitch sind es immerhin noch zwölf Millionen. Und Blevins verdient bei jedem einzelnen User mit, der sich seine Spiele anschaut. Beinahe alle Ninja-Videos haben mehrere Millionen Views. Dazu kommen Sponsoren wie Samsung, User Eats und die Red Bull E-Sports, die seit Juni 2017 mit dem Multimillionär und seinen Frau und Managerin Jessica Goch zusammenarbeiten.

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Wer jetzt denkt, Ninja würde sich auf seinem Erfolg ausruhen, irrt. Vor allem mit Twitch hat er noch Großes vor. „Ich denke, dass da noch viel mehr möglich ist“, so Blevins. Derzeit sei die Plattform eine Art Geigenkasten eines Straßenkünstlers, in den jeder so viel reinwerfe, wie er möchte, erklärt Ninja dem CNN-Moderator. Demnach könnten sich die User entscheiden, ob sie 4.99, 9.99 oder 25 US-Dollar monatlich für die Ninja-Action bezahlen.

Geschäftsmann im Coffee-Shop

Zum Abschluss des vor einer Woche ausgestrahlten Interviews spricht der Moderator noch ein Thema an, das auch in Deutschland derzeit heiß diskutiert wird. „Seid ihr Sportler?“, will er von Blevins wissen. Er sehe sich eher als Geschäftsmann, der in einen kleinen Café Videospiele spielt, entgegnet Ninja ausweichend. „Du musst immer da sein, sonst suchen sie (die Fans, Anm. d. Red.) sich ein anderes Café.“ Um das zu verhindern, wird Ninja wohl auch in diesem Jahr jeden Tag zwölf Stunden in seinem „Café“ in Detroit verbringen. Das dürfte auch das Software-Unternehmen Epic Games freuen, das „Fortnite“ 2017 veröffentlichte und nach CNN-Informationen im vergangenen Jahr satte drei Billionen US-Dollar verdiente.Ninja

Technik-Messe CES: Intel will Markt für 5G-Funkstationen erobern

Intel hat auf der Technik-Messe CES eine großangelegte Offensive zur Eroberung des 5G-Marktes gestartet. Die Initiative richtet sich weniger auf die Bestückung der Smartphones mit 5G-tauglichen Datenchips, sondern auf die technische Infrastruktur im Netz.

In Las Vegas stellte der US-Konzern eine neue Chip-Familie mit dem Codenamen Snow Ridge vor, der auf den Mobilfunkstationen zum Einsatz kommen soll. Bis zum Jahr 2022 werde Intel 40 Prozent dieses Marktes erobert haben, prognostizierte Topmanager Navin Shenoy, der bei Intel für die Server-Chips zuständig ist.

Die 5G-Ankündigung von Intel am Montag wurde überschattet von dem Messe-Auftritt von Qualcomm. Der Intel-Konkurrent erklärte, seine 5G-Technologie werde in diesem Jahr in rund 30 Geräten auftauchen, darunter Smartphones von quasi allen führenden Herstellern von Geräten mit dem Google-System Android. Intel kündigte zwar ebenfalls ein eigenes 5G-Modem für Smartphones an. Dies wird allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 auf den Markt kommen. Experten gehen davon aus, dass Apple für die nächste iPhone-Generation auf Intel-Technik zurückgreifen wird, weil sich der iPhone-Hersteller in einer erbittert geführten Auseinandersetzung mit Qualcomm vor verschiedenen Gerichten befindet.

Die 5G-Server-Chips sollen in der Lage sein, mehrere Datenströme für völlig unterschiedliche Anwendungsbereiche separat zu bedienen – von der Fernchirurgie bis hin zur virtuellen Realität, mit einer Bandbreite von insgesamt 100 Gigabit pro Sekunde. In der Demo wurde vorgeführt, wie das System dafür sorgt, dass die kritische Telemedizin-Anwendung, von der das Leben eines Patienten abhängen könnte, im 5G-Netzwerk stets Vorfahrt erhält und nicht durch andere Nutzungen des Netzwerks ausgebremst wird.

Intel kündigte außerdem neue Generationen seiner Chip-Familien für Desktop-Rechner und Server-Computer an. Die Chip-Familie «Cascade Lake» für Server sei darauf ausgelegt, beispielsweise eine unvorstellbar große Anzahl von Online-Kauftransaktionen beim chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba zu bewältigen. Die Funktionen zur verbesserten Kalkulation beim Maschinenlernen werden vom weltgrößten sozialen Netzwerk Facebook eingesetzt.