Shitstorm auf Twitter: «Nazis-raus-Welle» nach Beschimpfungen von ZDF-Reporterin

Eine ZDF-Reporterin hat mit einer Kurznachricht auf Twitter erst eine Welle des Hasses – und dann eine der Solidarität ausgelöst. Nicole Diekmann twitterte am Neujahrstag «Nazis raus.» – und auf die Frage «Wer ist denn für Sie ein Nazi?» antwortete sie ironisch «Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt.»

Daraufhin wurde sie mit Hassnachrichten und Beleidigungen überschüttet. Dies wiederum löste eine Welle der Solidarität auf dem Kurznachrichtendienst aus. Zahlreiche Nutzer twitterten ebenfalls «Nazis raus», darunter TV-Satiriker Jan Böhmermann, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), Schauspieler Christian Ulmen, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, ZDF-Moderatorin Dunja Hayali und der Bundesligist Hertha BSC.

Die ZDF-Reporterin war auf Anfrage am Dienstag nicht zu erreichen. «Nicole Diekmann hat auf Twitter klargestellt, dass ihre ironische Formulierung nicht für jeden und jede erkennbar war und dass sie das bedauert», sagte ein ZDF-Sprecher in Mainz. «Dabei möchte sie es belassen und kein Interview geben.» Auf Twitter hat sie mittlerweile rund 77.700 Follower, ihren Account will Diekmann einige Tage ruhen lassen.

«Die Äußerungen von Frau Diekmann sind aus unserer Sicht durch die Meinungsfreiheit geschützt und rechtfertigen in keiner Weise die Drohungen, denen unsere Mitarbeiterin ausgesetzt ist», betonte der ZDF-Sprecher. Er wies darauf hin, dass ihr Twitter-Account nicht von dem Sender betrieben werde. «Dennoch bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in solchen Fällen Unterstützung und Beratung von Unternehmensseite an.»

Pressekonferenzen von BKA und Innenministerium: "Wir können noch einiges mehr" – BKA warnt mögliche Nachahmer

Nach dem massiven Online-Angriff auf Politiker und Prominente ist ein 20-Jähriger aus Mittelhessen vorläufig festgenommen worden. Doch der junge Mann ist nach einem Geständnis wieder auf freiem Fuß gesetzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit. Der Schüler habe angegeben, „aus Verärgerung über öffentliche Äußerungen der betroffenen Politiker, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens gehandelt zu haben“, so die Ermittler. 

04-Hacker stellen persönliche Infos Hunderter Politiker ins Netz-5985937596001Seine Wohnung war am Sonntag durchsucht worden. Den genauen Ort teilte das BKA nicht mit. Die Behörde und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gaben in Wiesbaden Details zu den bisherigen Ermittlungen im Fall des massenhaften Datendiebstahls bekannt, in Berlin äußerte sich auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). (Lesen Sie hier im stern mehr zu den Hintergründen.)

BKA und Innenministerium äußern sich zum Datenklau

Die wcihtigsten Aussagen aus den Pressekonferenzen von Bundeskriminalamt und Innenminister Seehofer können Sie hier nachlesen.

Datenklau bei Politikern und Prominenten: Polizei nimmt 20-Jährigen in Hessen fest – Verdächtiger gesteht "in vollem Umfang"

Nach dem massiven Online-Angriff auf Politiker und Prominente ist ein 20-Jähriger in Mittelhessen vorläufig festgenommen worden. Das teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Die Nachrichtenagentur DPA erfuhr aus Sicherheitskreisen, dass der junge Mann in vollem Umfang geständig sei.

Seine Wohnung war am Sonntag durchsucht worden. Den genauen Ort teilte das BKA nicht mit. Die Behörde und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wollen am Dienstagmittag in Wiesbaden Details zu den bisherigen Ermittlungen im Fall des massenhaften Datendiebstahls bekanntgeben.

Private Korrespondenz veröffentlicht

Rund 1000 Politiker, Prominente und Journalisten sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums von dem Online-Angriff betroffen. Etwa 50 Fälle seien schwerwiegender, weil größere Datenpakete wie Privatdaten, Fotos und Korrespondenz veröffentlicht worden wurden.

BKA-Beamte hatten außerdem die Wohnung eines Zeugen in Heilbronn durchsucht. Auch weitere Zeugen wurden vernommen.

Experte zu Datenklau 18.20Ein bislang Unbekannter hatte über das inzwischen gesperrte Twitter-Konto @_Orbit im Dezember zahlreiche persönliche Daten von Politikern und Prominenten als eine Art Adventskalender veröffentlicht. Manche Informationen hatte er auch schon früher ins Netz gestellt. Das wurde allerdings erst in der Nacht zu Freitag öffentlich – und somit auch vielen Betroffenen – bekannt.

Die Bundesregierung will aus dem Fall Konsequenzen ziehen und die Cyber-Sicherheit verbessern. Dazu soll in den nächsten Monaten unter anderem ein „Cyber-Abwehrzentrum plus“ geschaffen werden.07-Innenstaatssekretär verteidigt Seehofer in Datenklau-Affäre-5986749725001

Technik-Messe CES: LG will mit zusammenrollbarem Fernseher neuen Trend setzen

Im scharfen Wettbewerb der TV-Geräte-Hersteller fordert LG den Marktführer Samsung mit einem zusammenrollbaren Fernseher heraus.

Der südkoreanische Konzern stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas ein Gerät vor, bei dem der OLED-Bildschirm komplett in einem kompakten Sockel verschwinden kann. In den Standfuß ist auch gleich eine Soundbar integriert. Zum Preis machte LG noch keine Angaben – er dürfte aber beträchtlich ausfallen. Auch ein Termin für den Marktstart wurde noch nicht genannt.

Einen Prototypen hatte LG schon auf der CES vor einem Jahr demonstriert, deswegen war jetzt ein Serienmodell bereits erwartet wurden. Samsung setzt hingegen bei der OLED-Technologie mit organischen Leuchtdioden weiterhin aus und zeigte in Las Vegas ein Verbrauchermodell mit seiner Micro-LED-Technik, mit der sich auch modular große Bildwände zusammenbauen lassen.