Sony Xperia X im Test: Handy mit X – das war wohl …

Nach Z kommt X: Sony startet mit dem Xperia X seine Smartphone-Reihe neu. Doch was hat sich geändert, außer dem Buchstaben? Immerhin kündigte Sony in der Vergangenheit einen Strategiewechsel an: Zukünftig stehen vor allem die Kamera, der Akku und das Design des Geräts im Fokus und weniger spektakuläre, neue Features. Wir haben Sonys neues Premium-Smartphone getestet und sagen, was uns gefallen hat – und was nicht.

Design: Sony setzt auf Altbewährtes

Optisch wagt Sony keine Experimente. Zwar weiß das Xperia X mit seinem kantigen, schnörkellosen Design zu gefallen, und mit dem dezenten Xperia-Schriftzug auf der Rückseite wirkt es auch edel. Doch der Formfaktor entspricht dem der letzten vier Generationen. Gähn. Einzig Farben wie Lime-Gold oder Rose-Gold bringen etwas frischen Wind in die Hosentasche. Wer es dezenter mag, kann sich natürlich auch ein weißes oder schwarzes Modell kaufen. Alles in allem gewinnt Sony mit dem Xperia X keinen Innovations-Oscar, doch das Design hat sich über die Jahre bewährt. Ein bisschen mutiger können die Japaner beim nächsten Mal aber schon sein.Xperia Z5 Premium Test_16.10

Bildschirm: Kleiner und mit Full-HD

In puncto Displaygröße geht Sony einen Schritt zurück, die Bildschirmdiagonale verkürzt sich von 5,2 auf 5,0 Zoll. Dank Full-HD-Auflösung und leuchtstarkem, farbenfrohen Triluminos-Panel – das kennt der eine oder andere von seinem Fernseher – liefert es dennoch gestochen scharfe Bilder. Ein kleines, aber bemerkenswertes Detail: Das Xperia X hat keine sichtbaren Lautsprecher-Aussparungen. Es gibt nur an der Unterseite eine microUSB-Ladebuchse, oben findet sich ein Kopfhörereingang. Leider ist das Xperia X im Gegensatz zum Xperia Z5 nicht wasserdicht.

Prozessor: Kein Hitzkopf wie das Z5

Der Prozessor vom Typ Snapdragon 650 mag auf dem Papier wie ein Rückschritt erscheinen, doch in der Praxis macht sich die geringere Rechenpower kaum bemerkbar. Alle Apps starten schnell, nervige Ruckler gibt es nicht. Zudem wird der Sechskern-Chip nicht so heiß wie der heißblütige Snapdragon 810, der das Z5 unter Volllast schnell zum Taschenofen machte. Ein Pluspunkt für das Xperia X.xperia-X-Form

Handhabung: Taste für Schnellknipser

Auf der linken Seite befindet sich ein einzelnes Schubfach, in das sowohl nanoSIM- als auch microSD-Karte gesteckt werden. Der Einschaltknopf an der rechten Seite fungiert zugleich als Fingerabdruckscanner. Eine clevere Lösung: Der Sensor reagiert schnell und entsperrt das Smartphone direkt beim Einschalten. Sehr bequem! Gut gefallen hat uns auch die zusätzliche Kamera-Taste, mit der man schnell die Kamera startet. Beide Features waren aber auch schon bei den Vorgängermodellen zu finden.Moto G4_8.45

Kamera: Upgrade für Selfie-Freunde

Apropos Kamera: Sony hat sich als Haus-und-Hof-Lieferant vieler Premium-Hersteller einen Namen gemacht. Selbst im iPhone steckt eine Sony-Knipse. Doch wie schlägt sich das Sony-Handy? Die Rückkamera löst mit 23 Megapixeln sehr hoch auf, sie reicht von der Qualität aber nicht an das Galaxy S7 oder iPhone 6s heran. Die Knipse löst schnell aus, die Kamera-App ist sehr übersichtlich. Deutlich zugelegt hat die Frontkamera: Die Auflösung wächst von 5 auf 13 Megapixel. Ein längst überfälliger Schritt, Selfie-Fans werden damit ihre Freude haben.

Speicherplatz: 200 GB für Musik, Filme und Fotos

Das Xperia X gibt es in einer 32-Gigabyte-Variante, für den Nutzer stehen aber nur knapp 20 Gigabyte zur Verfügung. Macht aber nix, via microSD kann man um bis zu 200 Gigabyte aufrüsten. Apps kann man auf dem Zusatz-Speicher aber nicht installieren, der Platz ist für Musik, Filme und Fotos vorreserviert.

Akku: Sparsames Smartphone

Der Akku ist auf dem Papier mit 2620 Milliamperestunden nicht gerade üppig bestückt. Dass er in Laufzeittests trotzdem gut abschneidet, liegt an der vergleichsweise sparsamen Hardware. Bei intensiver Nutzung geht das Xperia X nach etwa zwölf Stunden aus, ein guter Wert. Im Alltag sind anderthalb bis zwei Tage locker drin.Xperia-X-Kamera

Software: Android 6 mit Musik-Fokus

Die Basis des Betriebssystems ist Android 6 Marshmallow, Sony hat aber einige – teils knallbunte – Designs darübergelegt. Es gibt Anpassungen beim Sperrbildschirm oder der Benachrichtigungsleiste, allerdings sind kaum nervige Apss vorinstalliert. Viel Wert legt Sony auf die Musik, im Xperia X stecken verschiedene Klangverbesserer.

Fazit: Gute Mittelklasse zum Premiumpreis

Optisch bietet Sony beim Xperia X wenig Aufregendes, und auch sonst finden sich Verbesserungen nur im Detail. Die Hauptkamera war schon beim Xperia Z5 klasse, nun hat die Frontkamera nachgezogen. Der interne Speicher ist erweiterbar, die Akkulaufzeit ist in Ordnung, aber nicht überragend. Leider ist das Xperia X nicht mehr wasserdicht, damit verliert Sony ein Alleinstellungsmerkmal. Insgesamt ist das Xperia X ein gutes Gesamtpaket ohne echte Innovationen. Doch mit der UVP (600 Euro) ist Sony deutlich über das Ziel hinausgeschossen.

Das zeigt auch der Markt: Kurz nach Release sinkt der Preis bereits auf 500 Euro. Für etwas mehr bekommt man aber schon das Galaxy S7, das in allen Disziplinen die Nase vorn hat. Interessant wird das Xperia X preislich erst ab 400 Euro, dann spielt man in der Liga des Huawei P9.HTC10 Test 20.25h

Microsoft zahlt 10.000 Dollar für Update auf Windows 10

Microsoft entschädigt erstmals eine Nutzerin für ein sogenanntes Zwangsupdate auf das neue Betriebssystem Windows 10. Die Frau hat glaubhaft machen können, dass das Upgrade fehlerhaft war und ihren Rechner für Tage unbrauchbar gemacht habe, berichtet die «Seattle Times».

Der Software-Konzern war zunächst gegen ein Urteil in Berufung gegangen, einigte sich dann jedoch mit der betroffenen Anwenderin Teri Goldstein aus Kalifornien auf eine Zahlung von 10.000 Dollar. «Ich habe nie von Windows 10 gehört», erklärte sie. «Niemand hat mich gefragt, ob ich ein Update möchte.»

Microsoft betonte, dass die Zahlung kein Schuldeingeständnis sei. Das Unternehmen habe nur Kosten für einen weiteren Rechtsstreit vermeiden wollen, sagte eine Sprecherin der Zeitung. Der Rechtsstreit ist dem Bericht zufolge bereits vergangenen Monat beigelegt worden.

Auch in Deutschland hatten sich vielfach Nutzer über ein automatisches Update auf Windows 10 beschwert. Verbraucherschützer störten sich daran, dass Microsoft ein bis zu sechs Gigabyte großes Installationspaket auf der Festplatte abgelege – ohne das Wissen und die Zustimmung der Nutzer.

Bis Ende Juli bietet Microsoft das System für Nutzer von Windows 7 und höher bei einem Upgrade noch kostenlos an, danach soll die Software rund 120 Dollar kosten.

Studie: Deutschland holt bei Cloud-Nutzung auf

Beim Einsatz von Cloud-Lösungen in kleinen und mittelgroßen Firmen hat Deutschland im Vergleich zum letzten Jahr deutlich aufgeholt. Dennoch blieben die Unternehmen in dieser Größe Schlusslicht im Vergleich mit Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und den USA.

Das Niederländische Marktforschungsunternehmen Pb7 befragte im Auftrag des Software-Unternehmens Exact rund 2600 Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern.

Demnach nutzt in diesem Jahr rund die Hälfte aller kleinen und mittelgroßen Firmen hierzulande Geschäftsanwendungen aus der Cloud, 2015 waren es noch 31 Prozent. Der Schnitt im internationalen Vergleich liegt allerdings bei 61 Prozent, in Spanien und den Niederlanden liegt der Wert sogar bei 70 Prozent und mehr.

Der Einschätzung, dass der technologische Wandel einen entscheidenden Einfluss auf die Wettbewerbslandschaft in den nächsten drei Jahren haben wird, stimmten in Deutschland 56 Prozent der Unternehmen zu, im Mittel waren es 62 Prozent.