Attacke auf Politiker und Promis: IT-Experte erklärt, wie die Datendiebe vorgingen und warum es wohl keine politische Attacke war

Das neue Jahr ist noch jung und hat bereits seinen ersten großen Aufreger: Hunderte gestohlene teils sehr private Daten von Politikern, Prominenten und Journalisten sind via Twitter verbreitet worden. Darunter Adressdaten und Telefonnummern, aber auch Urlaubsfotos, Rechnungen und Kinderbilder. Die Behörden arbeiten „mit Hochdruck“ an einer Aufarbeitung, hieß es am Mittag auf der Bundespressekonferenz.

Noch ist unklar, wie der oder die Täter an die Daten gelangen konnten und wer hinter dem Diebstahl und der Veröffentlichung steckt. Der stern hat mit dem IT-Experten Norbert Pohlmann gesprochen. „Ich glaube nicht, dass es eine politische Attacke war. Kein Geheimdienst der Russen, Amerikaner oder Chinesen würde das anschließend veröffentlichen“, sagt der Vorstand für IT-Sicherheit beim Eco – Verband der Internetwirtschaft.

Infobox PohlmannEr vermutet: „Hier möchte jemand zeigen, dass Politiker angreifbar sind, dass auf ihre Rechner zugegriffen werden kann.“ Dafür spreche auch, dass vor allem private Informationen ins Netz gestellt wurden. Das wirke mehr wie „die Tat eines klassischen Hackers“. So jemand wolle lediglich zeigen, dass er Zugriff habe, dass er es kann. Womöglich wolle dieser auch „aufzeigen, dass wir mehr tun müssen, um unsere Daten zu sichern“, so Pohlmann.

So gingen die Täter offenbar vor

Die Art der veröffentlichten Informationen lassen für den IT-Experten Rückschlüsse darauf zu, wie der oder die Täter an sie gelangt sein könnten. So handelt es sich vorwiegend um private Informationen der einzelnen Politiker. Dies spreche dafür, dass „offenbar kein Server angegriffen“ wurde, so Pohlmann. „Hier hat jemand direkt auf die Rechner der Politiker zugegriffen. Das funktioniert mit einer Trojaner-Software, die auf das Notebook gespielt wird.“ Womöglich griffen die Täter so auf mehrere Rechner von Bundestagsabgeordneten zu, griffen dort zahlreiche Informationen ab. Dies würde auch die Fülle an Adress- und Telefondaten zu vielen unterschiedlichen Politikern erklären, etwa, wenn die Datendiebe Adressbücher auf den Notebooks gefunden hätten.

Datenleak-Inszenierung 12.03Laut Experte Pohlmann könnte dies herausgefunden werden, sollte es sich so abgespielt haben. Dafür müssten ITler die Notebooks der Abgeordneten untersuchen. „Sollte auf mehreren derselbe Trojaner drauf sein, könnte angenommen werden: Hier war derselbe Täter am Werk.“ Durch solche Untersuchungen zu ermitteln, wer hinter den Attacken steckt, sei aber höchst unwahrscheinlich, da Hacker ihre Spuren stets zu verwischen wüssten.

Bessere Chancen hätten die Behörden hingegen – zumindest theoretisch – bei dem inzwischen gesperrten Twitter-Account, von dem aus die Links verbreitet wurden. Bei einer entsprechenden Anfrage der Strafverfolgungsbehörden müsste Twitter, Pohlmann zufolge, die IP-Adresse des Nutzers preisgeben. Allerdings gelte auch hier: Ein geübter Hacker würde zum Beispiel über Proxy-Server verschleiern, von wo er den Account genutzt hat. Auf dem inzwischen gesperrten Profil fand sich die Ortsangabe, dass es aus Hamburg betrieben wird, was natürlich nicht stimmen muss. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Behörden dem Verbreiter der Daten auf die Schliche kommen und womöglich, ob es sich dabei auch um den Datendieb handelt.04-Hacker stellen persönliche Infos Hunderter Politiker ins Netz-5985937596001

Infanterie: Wie Bauern die stolzen Ritter besiegten und die Schweiz zur Supermacht wurde

Hoch zu Pferd, mit Helm, Harnisch – voller Glanz und voller Farben. So hat der Ritter im kollektiven Gedächtnis überlebt. Der stolzeste und glanzvollste Ritter war Charles le Téméraire, Karl der Kühne, der unermesslich reiche Herzog von Burgund. Und ausgerechnet er, die Blüte der Ritterschaft, wurde von Schweizer Bauern in drei Schlachten besiegt. Übrig blieb von dem stolzen Burgunder nur der Abzählreim: „Bei Grandson verlor er das Gut, bei Murten verlor er den Mut, bei Nancy das Blut“.

„Ich habe es gewagt“

Karl starb 1477, wie er gelebt hatte, ohne jede Furcht. Sein Motto lautet: „Ich habe es gewagt“ – „Je lay emprins“. Und nun hatte er alles verloren. Zwei Tage nach seinem letzten Kampf wurde die Leiche bei einem Weiher gefunden. Ein Hieb mit der Hellebarde hatte seinen Kopf gespaltet. Durch weitere Verletzungen war er entstellt, von Wölfen angefressen und aller Zeichen seiner Macht beraubt. Karls Leiche war gefroren und nackt – der Tote wurde komplett ausgeplündert. Nur ein alter Diener konnte den Herzog anhand alter Naben identifizieren.

Karl

Ein unrühmliches Ende nicht nur für Karl, mit ihm endete auch das Rittertum als militärische Macht. Denn Karls schwere, gepanzerte Kavallerie vermochte nicht gegen das Aufgebot der Schweizer Bauern zu bestehen. Es ist ein populärer Mythos, dass die Feuerwaffen den Ritter besiegten, es war eine ganz andere, heute vergessene Waffe.

Siege nur mit Geländevorteil

Tiere vor GerichtSchon vorher gelang es Aufgeboten, große Ritterheere zu besiegen. Die Schweizer erkämpften ihre Unabhängigkeit, als sie die Habsburger bei Morgarten (1315) und Sempach (1386) besiegten, in Deutschland schlugen die Kämpfer der Dithmarscher Bauernrepublik 1500 die Söldner der Schwarzen Garde. Aber bei all diesen Siegen spielte das Gelände eine entscheidende Rolle. Den untrainierten Bauern und Bürgern gelang es, die gepanzerten Berufskrieger an einer Stelle zum Kampf zu stellen, wo ihre schweren Rüstungen kein Vorteil, sondern ein schwerer Nachteil waren.

In dem Kämpfen gegen Karl den Kühnen kamen den Eidgenossen nicht Sümpfe und Abhänge zur Hilfe. Hier „erfanden“ die Schweizer die moderne Infanterie. Schon die Römer wussten, dass Reiter keine Linie von Fußsoldaten durchbrechen konnten, wenn diese nicht in Panik gerieten. Doch die römischen Legionäre waren gedrillte Kampfmaschinen, die jahrelang das Gefecht in ihren Formationen geübt hatten .

Ein sehr langer Spieß war die Superwaffe

Die Schweizer Aufgebote bestanden nicht aus Berufssoldaten – sie waren stark und tapfer, aber nicht sonderlich diszipliniert. Die Schweizer hatten einen anderen Vorteil: Sie benutzten keine umgebauten Sensen und Kurzspieße wie andere Bauernaufgebote. Die Schweizer entwickelten einen Langspieß, der länger war als die Lanzen der Ritter. Diese Spieße waren etwa 5 Meter lang und konnten nur von starken Männern beherrscht werden. Es waren Waffen, die man zudem nur in der Gruppe gebrauchen konnte, für den Kampf „Mann gegen Mann“ waren sie vollkommen ungeeignet. Aber in einer großen Formation waren sie eine schreckliche Waffe.

Karl der Kühne hatte dagegen die modernste Armee seiner Zeit. Seine schwere Reiterei kämpfte diszipliniert unter einem Kommando, er verfügte über Artillerie und eine effiziente Versorgung im Feld. Die Schweizer stellten sich in großen rechteckigen Haufen auf, die schmalere Seite bildete die Front. Sie starrte vor Waffen, denn die ersten Reihen des Haufens senkten die gigantischen Spieße. Zu Pferde war kein Gegenankommen gegen diese Front. Bevor Schwert oder Lanze des Ritters einen Fußkämpfer hätte erreichen können, wären er und sein Pferd aufgespießt worden. Ein Gewaltangriff als Durchbruch war auch unmöglich. Wenn die hintere Seite des Langspießes im Boden abgestützt wurde, war die Wand aus Lanzen undurchdringlich.

Rom Domus U-BahnDie größte Neuerung: Die Schweizer Formation war nicht nur zu Defensive fähig. Schon die zusammengeketteten Wagenburgen der Hussiten konnten von Ritterheeren kaum oder nur äußerst schwer aufgesprengt werden, aber sie waren unbeweglich. Der Schweizer Haufen hingegen war eine unaufhaltsame Angriffsformation, der wie Thors Hammer die Linien der Gegner zerschmetterte.

Grauenhafte Gemetzel

Der Grund war einfach und grausam: Wenn die tief gestaffelte Formation sich einmal in Bewegung gesetzt hatte, konnte sie nicht mehr halten. Die vorderen Reihen mussten unaufhörlich voranschreiten, weil die hinteren Glieder nachdrängten. Wer zu Boden sank, wurde von den eigenen Leuten zertreten. Mit dieser Kraft drang der Lanzenwald der Front voran und zerschmetterte jeden Widerstand. Vorn im Haufen standen die Pikeniere mit den Lanzen, dann folgten Kämpfer mit Hellebarden und Zweihandschwerter, dazu kamen gepanzerte Kämpfer. Gegen diese Art zu kämpfen hatte der Ritter keine Chance. Einen Gewalthaufen konnte man nur mit einer eigenen Formation derselben Art begegnen. Schnell adaptierten die Deutschen die Schweizer Methode der Kriegsführung.

Dolch MeteoritDer deutsche Söldnerführer Frundsberg beschrieb den Zusammenprall zweier Haufen in Italien so: „Wo unter den langen Wehren etliche Glieder zu grund gehen, werden die Personen, die dahinter stehen, etwas zaghaft.“ Die langen Spieße verhakten sich, das Gedränge war schlimmer als in einem Konzert vor der Bühne. Schwerter und Hellebarden waren nicht zu gebrauchen, also griff man in der Enge zu Dolchen, kurzen Äxten und Fausthämmern. Viele wurden auch einfach erdrückt. Andere krochen zwischen den Beinen umher, um dem Gegner die Sehnen zu durchtrennen. Das Gemetzel ging fort, bis ein Haufen anfing zu wanken. Aber die Flucht war keine Option, die Gruppe, die nicht mehr standhalten konnte, wurde buchstäblich in den Boden gerammt.

Beginn der Schweizer Neutralität

Für die Schweizer selbst erwies sich die Führung in der Militärtechnik als zweischneidige Sache. Durch sie wurde die Schweizer Unabhängigkeit bewahrt. Territorial vergrößerte sich die Schweiz durch Eroberungen im heutigen Deutschland und in Italien deutlich. Bis zu Napoleon wagte es niemand, die Eidgenossen anzugreifen. Doch schon bald wurde den Schweizern ihre erste Niederlage beigebracht. Bei Marignano wurden sie von deutschen, französischen und italienischen Landsknechten, die genauso kämpften wie sie, dies aber disziplinierter, zurückgeworfen. Die Schlacht von Marignano war außerordentlich grausam. Zeitzeugen berichteten, die Kämpfer hätten bis zu den Knöcheln im Blut der Toten gestanden.

Heute ist das Gefecht überall in der Welt vergessen, nur in der Schweiz nicht. Dort gilt die „Schlacht der Giganten“ als Wendepunkt der Außenpolitik. Die strikte Neutralitätspolitik der Schweiz wird auf den Schock der Niederlage zurückgeführt.

Damals war die Welt entsetzt von der barbarischen und kultischen Wildheit der Kämpfe. In den Kämpfen gegen Karl den Kühnen war es den Schweizern streng verboten, Gefangene zu nehmen. Im Mittelalter wurden Gefangene wegen des Lösegelds gemacht, die Schweizer sollten in der Formation kämpfen und sie nicht wegen eines Lösegeldes verlassen. Die Folge: Sie schlugen alle Gefangenen und Verletzten gnadenlos tot. In Marignano schnitten die Deutschen toten Schweizern die Bäuche auf, um mit dem Fett ihre Spieße zu schmieren. Leichenfett hatte bis zur Aufklärung eine starke kultische Bedeutung im Volksglauben. Andere Leichen zerhackten sie, um die Teile zu braten und aufzuessen.

Beginn der Schweizergarde

Die Schweizer Obrigkeiten schränkten nach der Niederlage das „Reislaufen“ – der Schweizer Ausdruck für das Söldnerwesen – ein. Einer der letzten und bekanntesten Reisläufer war Kaspar Röist. Er und seine Männer begründeten die Tradition der Schweizergarde im Vatikan, als sie im Jahre 1527 den römischen Papst vor spanischen Söldnern beschützten. Die Spanier waren katholisch, Röist und seine Männer dagegen reformiert.

Obwohl sie nach Zürich zurückkehren sollten, wollten die Schweizer Söldner als „wahre Kriegsleute und Diener“ den Papst und das Kardinalskollegium „in ihrer großen Not“ nicht im Stich lassen. Röist und der Großteil seiner Männer hielten auf dem Petersplatz die Angreifer auf, 42 Söldner unter der Führung von Herkules Göldli konnten so den Papst in Sicherheit bringen. Alle übrigen Schweizer fielen. Der schwerverletzte Kaspar Röist wurde in Stücke gehackt. Seine Frau verlor ihre Finger, als sie sich schützend über den Sterbenden warf.

Literatur

„Karl der Kühne. Das Ende des Hauses Burgund.“ Werner Paravicini

„Die Kriegsgeschichte der Schweizer: seit Gründung des Schweizerbundes bis zum ewigen Frieden mit Frankreich. M. Rudolf“ Google Books

„Historia Herrn Georgen vnnd Herrn Casparn von Frundsberg, Vatters vnd Sons, beyder Herrn zu Mündelheym, Keyserlicher Oberster Feldtherrn, Ritterlicher vnd Löblicher Kriegsthaten“ Google Books

Zombie

Es ist nicht "Game of Thrones": Diese Serien wurden 2018 am häufigsten illegal heruntergeladen

Wer die neuesten Episoden von US-Serien schauen wollte, musste früher mitunter jahrelang auf die Ausstrahlung im deutschen Free-TV warten. Die Versuchung war deshalb groß, die Serie stattdessen illegal herunterzuladen. Und obwohl es mit Netflix, Sky Ticket und Amazon Prime Video mehrere Streamingdienste mit einer großen Auswahl an Inhalten gibt, sind einige Serien bei Raubkopierern immer noch sehr beliebt. Das Portal „Torrentfreak“ wertet alljährlich aus, welche Serien am häufigsten aus dem Netz heruntergeladen werden.

Jahrelang stand „Game of Thrones“ an der Spitze. Weil es 2018 aber erstmals keine neue Staffel des Fantasy-Epos gab, gibt es einen neuen Erstplatzierten. Die Top 10 des vergangenen Jahres lauten:

1. The Walking Dead

2. The Flash

3. The Big Bang Theory

4. Vikings

5.Titans

6. Arrow

7.Supernatural

8.Westworld

9.Legends of Tomorrow

10.Suits

Die meisten Serien auf dieser bei TV-Sendern unbeliebten Bestenliste überraschen nicht. „The Walking Dead“, „The Big Bang Theory“, „Westworld“ und „Vikings“ sind populäre Serien, bei denen viele Fans in der Regel direkt nach der offiziellen Ausstrahlung die Downloads anwerfen.

Einer der Neuzugänge ist die Superhelden-Serie „Titans“. Sie ist exklusiv auf „DC Universe“ zu sehen, einem Dienst, der bislang nur in den USA verfügbar ist. Deshalb dürften vor allem internationale Fans die Downloadzahlen in die Höhe geschraubt haben.

„Game of Thrones“ weiter top

Dass „Game of Thrones“ nicht in der Liste auftaucht, bedeutet übrigens nicht, dass die Serie nicht trotzdem illegal heruntergeladen wird. Würde man alle Downloadzahlen älterer Episoden zusammenrechnen, wäre der erste Platz immer noch sicher, so „Torrentfreak“. In diesem Jahr wird das langerwartete Finale der Fantasy-Serie ausgestrahlt. Dementsprechend dürfte der Sieger des nächsten Jahresrückblicks schon jetzt feststehen.

Quelle: „Torrentfreak“

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Neue Technologien: Faltbar und Löcher im Display: Diese Smartphone-Trends erwarten uns 2019

Smartphones wurden in den vergangenen zehn Jahren schneller, dünner und größer. Als jedoch in puncto Hosentaschenkompatibilität das Maximum erreicht war, konzentrierten sich die Hersteller darauf, den Rand um das Display zu minimieren. Dadurch konnte mehr Bildschirm auf gleicher Fläche untergebracht werden. Möglich machte das die Notch: Kaum ein Spitzen-Smartphone aus dem Jahr 2018 verzichtete auf die auffällige Einkerbung im oberen Bildschirm, die mit dem iPhone X salonfähig wurde. Es war der Smartphone-Trend des vergangenen Jahres.

2019 treiben es die Hersteller noch weiter auf die Spitze. Wir stellen vier Trends vor, die Smartphones in diesem Jahr erreichen werden.

Loch im Display: Die neue Selfie-Kamera

Die Notch wurde entwickelt, um diverse Sensoren zur Gesichtserkennung, Lautsprecher und Kameras auf engstem Raum unterzubringen. Wirklich schön ist die Bildschirmaussparung jedoch nicht. 2019 versuchen deshalb mehrere Hersteller, die Frontkamera auf anderem Wege unterzubringen. Samsung hat bereits das Galaxy A8s angekündigt, dort ist die Frontkamera nur noch ein winziger Punkt im Display. Huawei hat bereits durchsickern lassen, bei seinen Telefonen ebenfalls auf diese Technik setzen zu wollen. Fragt sich bloß: ist ein Loch im Display wirklich die bessere Wahl?galaxy-a8s

Fingerabdruckscanner im Bildschirm

Der Fingerabdruckscanner machte das Entsperren von Telefonen sehr bequem. Im vergangenen Jahr wurde die Technik jedoch zunehmend durch Gesichtsentsperrungskameras ersetzt. Dabei kann man beides haben, wie das Huawei Mate 20 Pro demonstrierte: Dort befindet sich ein Sensor direkt im Display. Das funktioniert aber nicht in jedem Fall zuverlässig, etwa bei nassen Fingern. Die Technik wird aber stets verbessert. Die nächste Generation arbeitet mit neuartigen Ultraschall-Sensoren und soll noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen.

Faltbare Displays

Es ist der Wunschtraum vieler Techies: Ein kompaktes Smartphone, das man bei Bedarf einfach auseinanderklappen kann. Bislang scheiterte das faltbare Smartphone an technischen Hürden. Samsung will die Probleme nun gelöst haben, in diesem Jahr soll das bereits 2018 vorgestellte Falt-Phone auf den Markt kommen. Was das Gerät kosten wird, ist noch unklar. Günstig wird es jedoch auf keinen Fall. Ob die Technik im Alltag überhaupt Vorteile bietet, muss sich ebenfalls erst zeigen.

5G: Rasend schnelles Internet

4G – auch bekannt als LTE – brachte rasend schnelles Internet in unsere Telefone. In diesem Jahr sollen die ersten Smartphones den Nachfolger 5G unterstützen, der noch schnellere Datenraten ermöglicht. Allerdings dürften in diesem Jahr erst einmal nur wenige Premium-Smartphones dazu in der Lage sein. Im Massenmarkt wird sich 5G wohl erst 2020 oder gar 2021 durchsetzen. Zu diesem Zeitpunkt dürfte man dann auch schon entsprechende Tarife bei den Providern buchen können.

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Mobilfunkstandard 5G: Lokales Roaming für 5G: Parlament sucht Formulierungshilfe

Die rot-schwarze Mehrheit im Bundestag hat die Bundesregierung um Mitarbeit bei der Suche nach einem Kompromiss für das umstrittene lokale Roaming für den neuen Mobilfunkstandard 5G gebeten.

«Wir machen uns nun Gedanken wegen einer Novelle des Telekommunikationsgesetzes», sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Dass die Anbieter kooperierten, sei bereits Realität. «Und jetzt wäre der Gedanke, einfach auch Planungssicherheit für die Anbieter zu schaffen, und da sind wir in der Diskussion mit den Koalitionsfraktionen, wie wir dies am besten umsetzen.» Auf Wunsch des Parlaments machen sich nun Experten in der Bundesregierung Gedanken, wie die Formulierungen im Telekommunikationsgesetz genau aussehen könnten.

Im Streit um das lokale Roaming geht es darum, dass in Gegenden mit vielen Funklöchern die vor Ort vertretenen Provider ihre Netze auch für Kunden der Wettbewerber öffnen, die in dieser Region eigentlich keinen Empfang haben. Dieses Verfahren soll in dünn besiedelten Gebieten die Netzabdeckung für alle Nutzer sichern. Netzbetreiber werten strikte staatliche Vorgaben zum Roaming hingegen als betriebswirtschaftlichen Bremsklotz, weil teure Investitionen in Funkmasten damit entwertet würden. Insbesondere das bundesweite nationale Roaming, das Anbietern wie United Internet den Einstieg in den 5G-Markt erleichtern würde, wird von den Providern entschieden als eine Art Enteignung ihrer eigenen Investitionen abgelehnt.

In diesem Frühjahr steht die Auktion von Frequenzen der neuen Mobilfunkgeneration 5G an. Die Technologie mit schnellem Internet ist besonders für die Industrie wichtig. Die Übertragungsrate ist etwa 100 Mal so hoch wie bei 4G (LTE). Die drei Netzbetreiber Telefonica (O2), Vodafone und Deutsche Telekom wehren sich juristisch gegen die von der Bundesnetzagentur vorgelegten Vergaberegeln.

Zu den Klagen verwies das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch auf die Bundesnetzagentur. Ein Sprecher der Behörde sagte am Mittwoch: «Wir haben in der Diskussion um die Vergaberegeln stets darauf hingewiesen, dass die Entscheidung gerichtlich überprüft werden kann. Zum laufenden Verfahren äußern wir uns nicht.»

Das Bundeskartellamt hält die Kritik für unangebracht. «Die Bundesnetzagentur hat unter den gegebenen Umständen einen guten Vorschlag für die Vergabelizenzen gemacht», sagte Kartellamts-Chef Andreas Mundt der «Rheinischen Post» (Mittwoch). «Die nationalen Netzbetreiber werden verpflichtet sein, mit anderen Anbietern fair über einen diskriminierungsfreien Netzzugang zu verhandeln.» Der Netzagentur falle als Schiedsrichter eine schwierige Aufgabe zu. «Das wird nicht einfach und ist mit einer gewissen Rechtsunsicherheit verbunden», sagte Mundt. Entscheidend sei die praktische Umsetzung.

Verkehrsminister Scheuer sagte, die Bundesregierung habe den Entwurf der Bundesnetzagentur «echt verbessert» in den vergangenen Monaten. «Natürlich war in dieser Diskussion die Verärgerung zu spüren, die jeder Volksvertreter ins Parlament mit einbringt – nämlich, dass man in Deutschland zu wenig gut mobil telefonieren kann.»

Die Netzagentur hat in ihren Ende November vorgestellten Regeln für die Netzanbieter auf eine Roamingpflicht verzichtet. Sie schrieb nur vor, dass die Firmen über dieses Thema miteinander verhandeln müssen. Zudem können die Inhaber von Frequenzen «unter Beachtung des Wettbewerbs- und Kartellrechts Kooperationen zum gemeinsamen wirtschaftlichen Netzausbau eingehen», wie es in den Regelungen für die Frequenzvergabe heißt.