Der Musikdienst Spotify wirft Apple vor, seine neue iPhone-App zu blockieren, um im Wettbewerb den eigenen Service zu stärken.
«Wir können nicht untätig bleiben, während Apple das Freigabe-Verfahren im App Store als Waffe benutzt, um seinen Konkurrenten zu schaden», zitierten das Tech-blog «Recode» und die «Financial Times» in der Nacht zum Freitag aus einem Spotify-Brief an den iPhone-Konzern.
Streit gibt es demnach darum, auf welchem Wege ein Spotify-Abo gebucht werden kann. Apples App-Regeln schreiben vor, dass zusätzliche Funktionen zum Kauf auch innerhalb der Anwendung zum Kauf angeboten werden müssen. Bisher behielt Apple dabei 30 Prozent vom Kaufpreis ein. Nach zuletzt angekündigten Änderungen sollen es bei Abos nach einem Jahr Laufzeit nur noch 15 Prozent sein.
Spotify regelte es bisher so, dass ein kostenpflichtiges Premium-Abo zur uneingeschränkten Nutzung des Dienstes beim Abschluss im Web knapp zehn Euro oder Dollar kostete – und in der iPhone-App rund 13 Euro oder Dollar. Damit reichte Spotify die Apple-Abgabe an die Nutzer weiter und empfahl ihnen zugleich, sich das Abo direkt auf der Website zu holen. In der neuen Version der Anwendung entfernte Spotify die Möglichkeit zum In-App-Kauf ganz – und sie darf nach Angaben des schwedischen Musikdienstes nicht in den App-Store.
Von Apple gab es zunächst keinen Kommentar zu den Spotify-Vorwürfen. Der schwedische Anbieter ist nach wie vor der Marktführer im Geschäft mit Streaming-Musik, bei der die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Spotify hat rund 100 Millionen Nutzer, von denen gut 30 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Apple Music, das im Gegensatz zu Spotify keine Gratis-Version mit Werbung hat, kommt ein Jahr nach dem Start auf 15 Millionen Abo-Kunden.