Ein Wäschetrockner erleichtert das Leben, innerhalb weniger Stunden ist die Wäsche trocken und obendrein noch knitterfrei. Die klassischen Geräte ohne Wärmepumpe verbrauchen sehr viel Energie, angesichts der Strompreise wird das Trocknen zu einem teuren Vergnügen. Aber seit etwa zehn Jahren gibt es Modelle, die mit einer Wärmepumpe einen guten Teil der Energie aus der warmen Abluft recyceln und so mit geringen Betriebskosten punkten können.
Wäschetrockner haben Probleme in der Praxis
Die Stiftung Warentest hat diese Trockner schon mehrfach getestet, ohne Probleme festzustellen. Aber beim Kunden sieht das offenbar anders aus als im Testlabor. Spezielle Internetseiten, aber auch der Postkorb der Warentester quellen über mit Beschwerden. Der Grund: Nach etwa zwei Jahren Betrieb verstopfen feine Fasern und Flusen den Wärmetauscher. Zuerst sinkt die Trockenleistung und irgendwann ist die Maschine so verstopft, dass nichts mehr geht.
Problem angeblich gelöst
Der Industrie zufolge sollen diese Probleme seit Jahren behoben sein, aber die Beschwerden reißen nicht ab. Peter Stürmer ist mit einem Bosch-Trockner von 2012 geschlagen. Anstatt sich selbst zu reinigen, wie die Werbung verspricht, sind bereits zwei Pumpen an den Flusen zugrunde gegangen. Der erste Techniker riet Stürmer zu einer Garantieversicherung, da es sich um einen Konstruktionsfehler handle. Für 90 Euro im Jahr ist Stürmer nun geschützt. Hochgerechnet auf die Gesamtlebensdauer des Geräts kostet das über 1000 Euro zusätzlich. Markus Lahrmann lässt gar keinen Techniker an sein Bosch-Gerät. Er machte sich auf Selbsthilfeportalen schlau und nimmt nun einmal im Jahr seinen Trockner auseinander. Dann spült er Tauscher und Pumpe mit einer mächtigen Teichpumpe durch. „Das muss ich machen, damit der Trockner läuft. Ein Unding!“ Wäsche
Für die Hersteller sind das nur Einzelfälle. Auch die Warentester konnten das Problem bei ihren Testläufen nicht dingfest machen. Schaut man jedoch in entsprechende Foren oder liest sich in Kundenbewertungen ein, scheint das Problem gehäuft aufzutreten.
Im Test liegen die Geräte gleichauf
Der eigentliche Test der Geräte ist denkbar unspektakulär: Alle Geräte im Test trocknen gut und erhalten auch im Punkt Sicherheit und Verarbeitung immer ein „Gut“. Wegen des geringeren Stromverbrauchs bringen es die Modelle mit Wärmepumpe auf eine gute Gesamtnote. Die billigeren Kondenstrockner erhalten wegen des hohen Stromverbrauchs nur ein Befriedigend.
Folgt man dem Test lohnt sich die Ausgabe von 900 Euro für das Miele-Gerät TMP140 WP Eco nicht. Auch den Testsieger Grundig GTA 38267 G – 850 Euro – mit der Wertung „1,7 Gut“ sollte man stehen lassen, da der Trockner D7565L von Gorenje für nur 410 Euro fast die gleiche Bewertung erzielt (Note 2,1). Auch der preiswerte Zanker KGH8353W für 605 Euro schneidet gut (1,8) ab.
Problemtrockner machen viel Kummer
Die Warentester gehen davon aus, dass Geräte mit Wärmepumpe wegen des geringeren Stromverbrauchs immer die bessere Wahl sind. Die Mehrkosten würden sich schnell amortisieren.
Diese Rechnung geht allerdings nur auf, wenn die Flusenprobleme vereinzelt auftauchen. Für alle vom Flusensumpf betroffen Kunden gilt das sicher nicht. Sie zahlen mit ihren High-Tech-Trocknern drauf. Egal ob sie zur Selbsthilfe greifen, sich mit Versicherungen behelfen oder die Reparaturen bezahlen, mit einem einfachen Kondenstrockner wären sie besser dran gewesen
Eigene Erfahrung des Autors
Ich nutze ich einen Trockner von LG und auch bei mir finden sich nach einem Jahr Betrieb Flusenreste am Wärmetauscher. Die eingebauten Siebe halten extrem kleine Flusen nicht auf. Kein Wunder, für die feuchte Abluft kann man keinen Hochleistungs-Hepa-Filter einbauen.
Ich gehe davon aus, dass das Bauteil noch ein Jahr durchhält, dann aber ausgebaut und kräftig durchgespült werden muss. Stimmt meine Prognose, würde das bedeuten, dass der Ärger beginnt, sobald die Garantie abgelaufen ist.
Den vollständigen Test aller Geräte finden Sie kostenpflichtig unter www.test.de/waeschetrockner.