Künstliche Intelligenz: Gruselig: Dieses Programm kann jede Stimme imitieren

Eines der prägnantesten Erkennungsmerkmale des Menschen ist, wie er spricht. Seine Stimme, die Betonungen, die Wortwahl, der Sprechrhythmus. Ob am Telefon, bei Sprachnachrichten oder im Gerichtssaal: Dem Wiedererkennungswert der Stimme wird viel Vertrauen entgegen gebracht. Das könnte sich bald grundlegend ändern: Das Start-up Lyrebird will mit seinem Algorithmus jeden Menschen imitieren können – und braucht dafür erschreckend wenig.

Das Geheimnis ist eine von dem Unternehmen entwickelte künstliche Intelligenz. Die analysiert eine Sprachaufnahme der Person, bemerkt die typischen Merkmale und imitiert sie einfach. Danach kann man jedem Mensch in den Mund legen, was man möchte. Eine ähnliche Technologie hatte Adobe bereits Ende letzten Jahres vorgestellt. Die brauchte noch 20 Minuten Material – Lyrebird kommt mit weniger als eine Minute Gesprochenem aus. Ein mitgeschnittenes Gespräch in der U-Bahn reicht also völlig.18-Beunruhigend: Russischer Roboter trainiert mit Waffen-5401803879001

Zukunfts-Horror

Noch steckt die Technik in den Kinderschuhen: Auf der Webseite des Unternehmens sind Sprechbeispiele mit US-Politikern anzuhören. Barack Obama, Donald Trump und Hillary Clinton klingen dort zwar noch arg synthetisch, die Art, wie sie sprechen, imitiert das Programm aber schon erschreckend gut. Alle drei sind auf Anhieb zu identifizieren. Bis Lyrebird kaum noch oder gar nicht mehr als Computer-Stimme zu erkennen ist, dürfte noch eine Weile dauern. Dann könnten die Folgen aber dramatisch ausfallen.

Denn so nett manche Einsatzmöglichkeiten wie die eigene Stimme in Computerspielen oder lustige Imitations-Apps sein mögen: In den falschen Händen öffnet Lyrebird erschreckende Möglichkeiten. Wenn der Ehepartner kurz die Kreditkarten-Daten für einen Online-Kauf haben möchte, weiß man nicht mehr, ob man dem trauen kann. Oder Kinder erhalten Anrufe der „Eltern“ – und werden irgendwohin gelockt. Eine schreckliche Vorstellung, an die man sich aber wohl gewöhnen muss.

KI kommt im Alltag an

Die Technologie dahinter zeigt wieder einmal, wie sehr künstliche Intelligenz unsere nahe Zukunft prägen könnte. Dank künstlicher Intelligenz und „Deep Learning“ können Computer ihre Fähigkeiten heute in Eigenregie immer weiter vertiefen. Der Mensch gibt nur noch die Richtung vor, das digitale Hirn trainiert dann von selbst. Die Einsatzmöglichkeiten sind schier unendlich und könnten unsere Gesellschaft nachhaltig verändern. Wie alltäglich sie jetzt schon sind, ist wohl den wenigsten bewusst: Ob Gesichtserkennung in Fotos oder Assistenten wie Apples Siri: Dahinter steckt stets in intelligentes Netzwerk. Und es werden wohl noch viele mehr werden.Alfa AI 16.37 

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