Am Wochenende wurde der FC Bayern wieder einmal Deutscher Meister. Erst wurde die Meisterschale in die Höhe gereckt, dann die übergroßen Biergläser ausgepackt – die traditionelle Bierdusche stand an. Doch in diesem Jahr hatten sie sich an der Säbener Straße etwas ganz Besonderes ausgedacht: An einigen Gläsern wurden kleine GoPro-Kameras montiert – so hautnah wie in diesem Jahr konnten die Fans das Spektakel deshalb noch nie verfolgen.
Nun ist eine Weißbierdusche – auch wenn sie aus einem XXL-Humpen kommt – keine allzu heikle Angelegenheit für eine Actioncam. Ganz anders sieht es dagegen bei einer rasanten Wildwasserfahrt oder einer Mountainbike-Tour über Stock und Stein aus. Hier wird der Verwacklungsschutz der Kamera aufs Äußerste gefordert. Doch welche Kamera ist empfehlenswert? Die Experten von Stiftung Warentest haben 12 Modelle getestet und einen überraschenden Sieger gekürt.
Sony erreicht Doppelsieg
Die große Überraschung: Der letztjährige Testsieger – die Sony FDR-X1000VR, 375 Euro – schneidet insgesamt besser ab als das Nachfolgemodell (FDR-X3000R, 560 Euro). Während das aktuelle Modell bei Ton, Handhabung und Schadstoffen minimal besser ist, hat der Vorgänger in den wichtigen Disziplinen Video und Handhabung die Nase vorn. Vor allem bei wenig Licht punktet das Vorgängermodell laut Warentest. Das neue Modell können sich Interessierte deshalb sparen.GoPro Absturz 21.10
GoPro nur Mittelmaß
Die wohl bekannteste Actioncam-Marke ist GoPro. Die Firma hat das Segment quasi erfunden, ist mittlerweile aber in die Krise gerutscht. Mit der Hero 5 Black haben die Amerikaner derzeit eines der innovativsten Modelle am Markt, das sich beispielsweise mit praktischen Sprachbefehlen steuern lässt („GoPro Videoaufnahme starten“). In der Kerndisziplin Video schneidet sie allerdings deutlich schlechter ab als Sony: Während die Japaner eine Teilnote von 1,5 erzielen, reicht es bei GoPro nur für eine 2,3. Auch der Ton ist nicht überragend. Dabei ist die Hero 5 Black mit rund 450 Euro eines der teuersten Modelle. Die abgespeckte GoPro Hero 5 Session (385 Euro) landet sogar nur auf Platz neun.
Preis-Leistungs-Sieger ist die GoXtreme Black Hawk 4K von Easypix. Mit 190 Euro kostet sie nur die Hälfte des Testsiegers, trotzdem sind sehenswerte Videos möglich. Nur bei schlechten Lichtbedingungen und beim mitgelieferten Zubehör (etwa Klebehalterungen) muss man Abstriche machen. Für zwei, drei Videos im Sommerurlaub ist das Gesamtpaket aber definitiv ausreichend.
Brauchen Actioncams 4K?
Fast alle der getesteten Actioncams unterstützen die ultrahohe 4K-Videoauflösung. Laut Stiftung Warentest sieht man einen Unterschied zu herkömmlichen Full-HD-Filmen „mit bloßem Auge nur, wenn man nah herangeht“. Trotzdem kann sich die 4K-Aufnahme lohnen, denn dadurch ist bei der Videobearbeitung eine nachträgliche Bildstabilisierung möglich. Die Aufnahmen sind dann nicht ganz so verwackelt. Das große Aber: 4K-Aufnahmen belasten den Akku und Speicher deutlich stärker.
Den vollständigen Test aller Actioncam-Modelle finden Sie gegen Gebühr unter test.de/camcorder.Stiftung Warentest Preis Leistung_ 10.16