Der Erpressungstrojaner Wannacry zeigte erst vor wenigen Tagen, wie schnell sich Computerschädlinge verbreiten. Innerhalb weniger Stunden waren Rechner auf der ganzen Welt betroffen – egal ob sie im russischen Innenministerium standen oder für die Anzeigetafeln der Deutschen Bahn verantwortlich waren.
Seit der Wannacry-Attacke ist Datensicherheit wieder ein großes Thema bei vielen Nutzern. Doch welches Antivirenprogramm ist wirklich empfehlenswert? Die Magdeburger Prüforganisation AV-Test hat die Schutzwirkung von 18 Virenprogrammen für Privatanwender von Windows 10 im Zeitraum März und April 2017 unter die Lupe genommen.
Fünf Programme sind top
Insgesamt fünf Programme sind den Experten zufolge empfehlenswert: Avira Antivirus Pro (18 Punkte) und Kaspersky Lab Internet Security (18 Punkte) erreichten beide die volle Punktzahl. Bitdefender Internet Security (17,5 Punkte), Symantec Norton Security (17,5 Punkte) und Trend Micro Internet Security (17,5 Punkte) sind ebenfalls empfehlenswert. Alle fünf Tools erreichten in den wichtigen Kategorien Schutzwirkung und Systembelastung volle Punktzahl. Nur in der Benutzbarkeit gab es bei drei Programmen leichte Abzüge.
Windows Defender fällt durch
Nicht empfehlenswert sind laut AV-Test: BullGuard Internet Security, McAfee Internet Security und der hauseigene Microsoft Windows Defender. Letzterer hat in den vergangenen Monaten zwar deutlich aufgeholt, ganz darauf verlassen sollte man sich aber besser nicht. Im Schnitt erkannte der Windows Defender nur 95,6 Prozent der gefährlichen Zero-Day Malware-Attacken (bislang unbekannte Schwachstellen), Avira dagegen blockte 100 Prozent der Angriffe ab.
Und selbst bei Schadsoftware, die bereits vier Wochen durchs Netz geisterte, erkannte der Windows Defender nur 99,2 Prozent. Von 100 E-Mail-Anhängen würde im Schnitt also eine verseuchte Datei durchrutschen.