Tipps und Stolperfallen: Handyvertrag: Darauf müssen Sie bei der Tarif-Suche achten

Ob iPhone oder Galaxy: Ohne den passenden Handyvertrag ist auch das tollste Smartphone weitgehend nutzlos. Wenn nur die Suche nach dem richtigen Tarif nicht so nervenaufreibend wäre. Die Fallen im Kleingedruckten des Vertrags sind dank einer neuen Regelung zwar zum Glück vorbei, die Auswahl ist trotzdem riesig. Wir verraten, wie man den richtigen Handyvertrag findet.

Der schlimmste Stolperstein eines Handyvertrages ist seit dem 1. Juni 2017 Geschichte: Die gerne im Kleingedruckten versteckten Fallen von Verträgen sollen mit der neuen Transparenzverordnung der Bundesnetzagentur der Vergangenheit angehören. Alle Anbieter müssen die wichtigsten Details des Vertrages, wie das Datenvolumen, den Preis und mögliche Einschränkungen, nun offen in einem klar verständlichen Musterbogen darstellen. Bei „Test“ kann man ein Beispiel eines solchen Bogens sehen.

So finden Sie den besten Handyvertrag

Ob Prepaid oder Vertrag, LTE oder bloß UMTS oder Allnet-Flat gegen Inklusivminuten und -SMS: Bevor man mit der Suche nach dem besten Handytarif anfängt, sollte man sich im Klaren sein, welche Anforderungen man genau an seinen Tarif hat. Mit den richtigen Fragen bekommt man das Tarif-Chaos in den Griff.

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Welches Netz soll es sein?

Die grundlegendste Frage bei der Suche nach einem Handytarif ist die nach dem Mobilfunk-Netz. Aktuell gibt es in Deutschland mit Telekom, Vodafone und der O2-Mutter Telefónica drei große Anbieter, die ein eigenes Netz betreiben. Das von E-Plus aufgebaute E-Netz ist mit dem Telefónica-Netz verschmolzen. Die knapp 50 anderen Provider wie Alditalk und Co. mieten die Handynetze der Großen. 

Doch welches Netz ist das Beste? Wie gut die Netze grundsätzlich im Vergleich abschneiden, erfahren Sie in diesem Artikel. Die größte Flächenabdeckung haben in der Regel das D1-Netz der Telekom und das D2-Netz von Vodafone. O2 kann vor allem in Städten punkten, hat aber auch auf dem Land mächtig aufgeholt. Ein wichtiger Faktor ist zudem der Ausbau des Highspeed-Netzes LTE. Wie der Empfang im eigenen Wohnort ausfällt, lässt sich auf Karten der Mobilfunk-Anbieter ablesen. Diese finden Sie hier:

Zudem lohnt sich ein Herumfragen nach Erfahrungen im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis.

Lohnen sich die Billig-Reseller?

Ein Großteil der angebotenen Tarife stammen heute nicht mehr von den drei Netzbetreibern, sondern von Resellern. Die mieten für ihre Dienste die drei Netze und bieten eigene, oft günstigere Tarife an. Dabei muss man oft aber mit Einschränkungen rechnen. Bei vielen Kleinen wird am Service gespart, bei Resellern im D2-Netz gibt es nur in Ausnahmefällen LTE. Bei vielen kann man aber tatsächlich ordentlich Geld sparen.Samsung Galaxy S8

Wie viel Datenvolumen brauche ich wirklich?

Während früher Inklusiv-Minuten und -SMS zählten, gibt es die heute meist als Allnet-Flat. Das inkludierte Datenvolumen vor der Drosselung ist damit der wichtigste Aspekt moderner Handytarife. Wer viel unterwegs surft, braucht natürlich das entsprechende Volumen. Aber auch wer bisher immer mit seinen Daten ausgekommen ist, sollte beim Vertragswechsel über eine Aufstockung nachdenken. Webseiten und Dienste wie Instagram verbrauchen immer größere Datenmengen, der Bedarf wird also im Laufe der Zeit eher wachsen. Und nachzubuchen ist oft teurer.

Achtung: Manche Handyverträge enthalten eine Datenautomatik, die nach Nutzung des Datenvolumen automatisch neues hinzubuchen – kostenpflichtig, versteht sich.

Wie lahm wird es nach der Drosselung?

Ebenfalls zu beachten: Wie stark fällt die Drosselung aus, wenn auf dem Handy das Inklusivvolumen aufgebraucht ist. Bei den Handytarifen fast aller Anbieter kriecht man nach dem Ausbremsen nur noch mit 64 Kbit/s durchs Netz – was der Geschwindigkeit des uralten ISDN entspricht. Einzige Ausnahme ist aktuell O2: In neueren Tarifen lässt die Telefónica-Marke selbst nach Verbrauch des Inklusivvolumens immer noch 1 Mbit/s durch. Für chatten und Mails reicht das locker.

Eine weitere Variante: Einzelne Anbieter nehmen in ihren Handyverträgen bestimmte Dienste vom Inklusivvolumen aus. Bei der Telekom wird etwa Streaming bei Netflix oder Amazon Prime Video nicht vom Volumen abgezogen – das kann den Datenverbrauch stark senken.

Ohne Smartphone spart man meist

Ein wichtiges Sparpotenzial steckt in der Frage, ob in dem Handyvertrag auch ein Gerät mitgekauft wird. Während die Provider früher Handys und Smartphones kräftig subventionierten, zahlt man heute oft genau soviel, nur eben über den Vertragszeitraum verteilt. Tarife ohne Handy drücken die monatliche Rechnung deshalb oft deutlich nach unten.

Wer ein gutes Subventions-Angebot findet, kann allerdings auch darüber nachdenken, das Gerät mitzunehmen und es dann zu verkaufen. Vorsicht: Die von den Anbietern genannten Preise sind meist deutlich höher angesetzt als der tatsächliche Marktpreis. Zudem sind Vertrags-Angebote mit beliebten Smartphones wie dem iPhone 7 oder dem Samsung Galaxy S8 (Hier bei uns im Test) oft deutlich teurer.

Handyvertrag trotz Schufa?

Hat man einmal Bonitätsprobleme, kann es schwierig werden, einen Handyvertrag zu bekommen. Viele Anbieter wie 1&1, blau.de und vor allem Prepaid-Provider bieten auch Nutzern mit einer schlechten Schufa-Score einen Vertrag an. Gegebenenfalls muss man aber auch hier mit Einschränkungen rechnen. Eine Anfrage lohnt sich trotzdem.

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