Xbox One X: Microsofts neue Mega-Konsole hat ein altes Problem

Das ging schnell: Ziemlich auf den Tag genau vor einem Jahr stellte Microsoft die Xbox One S vor, am Montag enthüllte der Konzern nun schon die Nachfolgekonsole Xbox One X. Sie wird pünktlich zum Weihnachtsgeschäft am 7. November 2017 weltweit auf den Markt kommen und 499 Euro kosten.

Mit der Xbox One X fordert Microsoft Sony einmal mehr zum Duell, denn bislang haben die Japaner in puncto Verkaufszahlen immer noch die Nase vorn. Die neue Xbox One X ist der Playstation 4 Pro in technischer Hinsicht deutlich überlegen: Der Grafikchip hat eine Leistung von sechs Teraflops (PS4 Pro: 4,12 Teraflops), dem stehen 12 Gigabyte Arbeitsspeicher (PS4 Pro: 8 GB) zur Seite. Damit ist die Xbox One X ein echtes Konsolenbiest. Microsoft verspricht erstmals Games in voller 4K-Auflösung bei flotten 60 Bildern pro Sekunde. Die Zielgruppe sind ganz klar Hardcore-Gamer, die auch PC-Spieler sein könnten, aber lieber gemütlich vor einer Konsole sitzen.E3-FS-highlights

Xbox One X mit Wasserkühlung

Damit die Xbox One X nicht überhitzt, kommt eine Wasserkühlung zum Einsatz – auch das ist ein Novum im Konsolenmarkt. Zudem spielt sie UHD-Blu-rays ab und unterstützt das Tonformat Dolby Atmos. Damit ist die Microsoft-Konsole auch ein vollwertiger Mediaplayer fürs Wohnzimmer.

Optisch gibt sich Microsofts neue Konsole zurückhaltend: Das technisch beeindruckende Innenleben kommt in einem vollkommen schwarzen Kasten daher, der obere Teil ragt dabei leicht über den unteren hinaus. Insgesamt ist sie etwas kleiner als die Xbox One S.

Schwachstelle Spiele

So sehr Microsoft bei der Technik ranklotzt, bei der Kernkompetenz – den Spielen – machen die Redmonder keine gute Figur. Zwar zeigte der Konzern bei der Präsentation einen Haufen Games – darunter ein neues „Assassin’s Creed“ und Biowares „Anthem“ -, fast alle dafür erscheinen aber auch für PC und Playstation 4. Dass ausgerechnet der gefühlt zehnte Aufguss von Minecraft (jetzt mit 4K-Grafik) großen Applaus einheimste, sagt viel über das Spiele-Lineup aus.

Einen komplett exklusiven Titel mit Wow-Faktor, der die Verkaufszahlen der Xbox One X ankurbeln wird, sucht man vergebens. Hier haben Sony mit Spielen wie „Horizon – Zero Dawn“ und „Uncharted 4“ oder Nintendo mit „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ die stärkeren Titel im Angebot.

Klar, Rennsport-Fans dürfen sich zum Start auf „Forza Motorsport 7“ freuen. Doch schon für das opulente „Sea of Thieves“ (exklusiv für Xbox) müssen sich Fans mindestens bis Frühjahr 2018 gedulden. Immerhin: Alle bisherigen Spiele und Zubehörteile der Xbox One und Xbox One S laufen auch auf der nächsten Konsolengeneration – das ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

Xbox One X: Hoher Preis

Die von vielen Gamern erhoffte Wende gelang Microsoft auf der E3 nur teilweise. Die Konsole selbst ist bärenstark. Was die Spielehersteller am Ende mit der Rechenpower anfangen und ob Microsoft bis zum Marktstart im November noch mit hochkarätigen Exklusivtiteln nachlegen kann, wird sich zeigen. Der Preis erscheint mit 499 Euro verhältnismäßig hoch, das Vorgängermodell Xbox One S bekommt man bereits für 200 Euro.

Es wird spannend zu sehen sein, ob und wie Sony am Dienstagmorgen deutscher Zeit auf seiner Pressekonferenz auf Microsofts jüngste Enthüllung reagieren wird. FIFA 18 Videospiel Trailer mit Cristiano Ronaldo_9.40

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