Daraus, dass ihr beim Gedanken an verheiratete homosexuelle Paare ein Angstschauer über den Rücken läuft, hat Beatrix von Storch noch nie ein Geheimnis gemacht. Noch am vergangenen Mittwoch hatte die stellvertretende Parteivorsitzende der AfD getwittert: „Frage an den Rechtsausschuss: Geht eingetragene Lebenspartnerschaft auch heterosexuell?“ Dazu setzte sie den Hashtag „Heterophobie“. Ein zynischer Hinweis darauf, dass die Lebenspartnerschaft homosexuellen Paaren vorbehalten ist.
Ihre Reaktion auf das historische Ja des Bundestags zur Ehe für Homosexuelle war daher wenig überraschend: Als die Entscheidung verkündet wurde, zog sie ein langes Gesicht – ein sehr langes Gesicht.
„Das Gesicht von Beatrix: unbezahlbar“
Natürlich hielt eine Kamera den Augenblick fest. Im Netz machten die Bilder rasend schnell die Runde. Und die User scheinen sich über den vielsagenden Gesichtsausdruck der Politikerin köstlich zu amüsieren.
Insbesondere ein Witz des Twitter-Nutzers „Thore“ kommt gut an. „Die Fahrkarte zum Bundestag: 2,70 €. Der Cappuccino im Besucher-Café: 3,50 €. Das Gesicht von Beatrix zur #Ehefüralle Abstimmung: unbezahlbar“, witzelte er. Innerhalb von zwei Stunden haben mehr als 6000 Menschen den Tweet geteilt und mehr als 12.000 geliked.
Eine andere Userin kommentierte die Reaktion der AfD-Frau schadenfroh: „Wenn Beatrix von Storch zwischen Menschen mit #Ehefueralle Shirts sitzt und so garnicht glücklich aussieht… hoffentlich bleibt es so.“30-Bundestag beschließt „Ehe für alle“-5488768244001teaser
Beatrix von Storch kritisiert Merkel
Unterdessen hat von Storch Stellung zur der Abstimmung am Freitag genommen und dabei Angela Merkel angegriffen. „Merkel grenzenlos. Auch in ihrer Verlogenheit. Sie hat Abstimmung möglich gemacht. Ihr Nein dazu – moralischer Bankrott“, schrieb sie via Twitter.
Die Kanzlerin hatte das Thema der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Paare zum Wochenanfang in die politische Debatte gebracht und sich für eine Abstimmung ohne sogenannten Fraktionszwang ausgesprochen. Bei der Abstimmung am Freitag votierte sie jedoch mit einem „Nein“.