Militär-Übung: Wie ein 30 Jahre altes U-Boot eine US-Trägergruppe versenkt hat

Die Flugzeugträger-Gruppen der USA sind die Basis der weltweiten Macht Washingtons. China und Russland überbiete sich daher mit Testläufen neuartiger Waffensysteme, die einen Flugzeugträger versenken könnten. Eine chinesischer Thinktank für Strategie hat bereits vor zwei Jahren auf das Offensichtliche hingewiesen: Auf die Möglichkeiten, einen Trägerverband mit U-Booten anzugreifen.

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Die Chinesen beziehen sich auf ein spektakuläres Manöver der Nato aus dem Jahr 2015. Die offizielle Meldung der französischen Marine wurde damals schnell wieder entfernt, Kopien und Screenshots sind allerdings überall zu finden. Vor der Küste von Florida hat ein 30 Jahre altes französisches U-Boot eine US-Trägergruppe angegriffen. In der Meldung hieß es:

„In der zweiten Phase gehörte die SNA Le Saphir zu den ‚Feind-Kräften‘. Ihre Mission war es den Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt und die andere Schiffe des Verbandes aufzuspüren. Danach sollte die Saphir sich für einen Angriff auf die Task-Force bereithalten.“

Eigentlich ein Selbstmordkommando. Luftüberwachung und der Kordon an Sicherungsschiffen sollen einen undurchdringlichen Ring um den Träger legen. Das wird vom Pentagon jedenfalls gebetsmühlenartig behauptet. Zur Gruppe der Theodore Roosevelt gehörten Kreuzer der Ticonderoga-Klasse, Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse und ein Angriffs U-Boot der Los-Angeles-Klasse.

„Die politische Situation der Übung verschlechterte sich von Tag zu Tag, also schlüpfte die Le Saphir unerkannt durch den Gürtel der amerikanischen Fregatten. Ihr gelang es ebenfalls eine Entdeckung aus der Luft zu vermeiden. Am Morgen des letzten Tages der Übung erhielt die Saphir den Feuerbefehl. Darauf versenkte sie die Theodore Roosevelt und den größeren Teil der Begleitschiffe.“

Die genauen Details der Übung sind nicht bekannt. Es ist zu vermuten, dass die US-Schiffe schwere (Übungs-)Treffer erhielten – ob sie wirklich gesunken wären, bleibt fraglich.FS Kriegsschiffe Einhänger

Tödliche Gefahr durch U-Boote

Was bleibt, ist der Fakt, dass ein vergleichsweises billiges und altes U-Boot einen kompletten US-Verband ausschalten konnte, der Milliarden gekostet hat. Die Unzerstörbarkeit der US-Gruppen wird zum Mythos, zumal sich derartige Vorkommnisse bereits häufiger ereignet haben.

Schon 2004 hat ein geliehenes schwedisches U-Boot der Gotland-Baureihe in einer Übung den Abwehrschirm um den damals nagelneuen Träger USS Ronald Reagan durchbrochen und eine – simulierte – Spur der Verwüstung in der Task-Force hinterlassen. Der Erfolg der Gotland war noch erschreckender, weil es sich um ein Diesel-elektrisches Boot von nur 60 Metern Länge gehandelt hat.

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China interessiert

In den westlichen Medien wurden beide Fehlschläge nicht weiter behandelt, in China hingegen wurde man hellhörig. In einem Interview zeigte sich der chinesische Experte Prof. Chi damals gut informiert über die Vorgänge, wie „The National Interest“ berichtete (China Wants to Know How to Sink U.S. Aircraft Carriers (France Might Have an Answer)). Auch wenn es sich um eine Übung gehandelt habe, zeige sich doch, dass U-Boote heute wie im schon im Zweiten Weltkrieg die Nemesis, die Heimsuchung, der Träger seien.

Der Experte nimmt an, dass die kleine Größe des angreifenden U-Boots ein entscheidender Vorteil gewesen sei, um durch die Überwachung des Kordons zu schlüpfen. Umgekehrt seien die riesigen Trägergruppen sehr einfach aufzuspüren.

Die Verteidiger seien zwar sehr gut in der Lage, das Wasser unter der Oberfläche zu überwachen, doch je tiefer der Angreifer tauche, umso schwerer werde es, ihn aufzuspüren. Vor allem, wenn die Besatzung des U-Bootes gut ausgebildet sei und Strömungsschichten sowie spezielle akustische Phänomene des tiefen Meeres als Tarnkappe nutzen könne.

Zusätzlich kann ein Angreifer unter Wasser vom Wetter profitieren. Schwere See erschwert alle Operationen der Überwasserschiffe und vermindert ihre Fähigkeit und die Möglichkeiten ihrer Überwachungsflugzeuge den Gegner aufzuspüren. Ab einer gewissen Tiefe bemerkt das U-Boot von dem Sturm an der Oberfläche jedoch nichts.

Nordkorea technisch zu schlecht

Obwohl Nordkorea durchaus über eine beachtliche Flotte an U-Booten verfügt, dürften Kim Jong-un diese Erwägungen kaum etwas nützen. Den Besatzungen der Boote der Sinpo- und Sang-O-Klasse dürfte es schon an der nötigen Ausbildung fehlen. Weder Elektronik noch sonstige Eigenschaften der kleinen Küsten-Boote kommen an die schwedische Gotland-Klasse oder die Saphir heran. Die Boote Nordkoreas verharren auf dem technischen Niveau der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die geringe Marschgeschwindigkeit im getauchten Zustand macht es ihnen unmöglich, eine US-Trägergruppe auf offener See zu stellen.

Für moderne chinesische U-Boote gelten diese Einschränkungen allerdings nicht. Peking kann auf die atomangetriebene Angriffs-U-Booten vom Typ 093 und auf diesel-elektrische Boote vom Typ 039A zurückgreifen – sie gehören zu den leisesten U-Booten der Welt.

Den kopierten Originaltext der französischen Marine (Le SNA Saphir en entraînement avec l’US Navy au large de la Floridefinden Sie hier.

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