Sicherheitslücke geschlossen: Apple will mit iOS 12 die Polizei aus dem iPhone raushalten

Auf der jüngsten Auflage seiner Entwicklerkonferenz WWDC legte Apple ein recht deutliches Bekenntnis zum Schutz der Privatsphäre seiner Kunden ab. Unter anderen kündigte das Unternehmen an, über seinen Safari-Browser künftig keine individuellen Informationen über seine iPhone- oder Mac-Nutzer mehr abgreifbar zu machen. Facebook, Google und andere Datensammler können dann nur noch Standardinformationen auslesen. 

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Zu dieser neuen Datenschutz-Philosophie passt ein weiteres Feature, das zwar nicht so prominent präsentiert wurde, aber offenbar mit dem neuen iOS-12-Update ausgerollt wird. Wie Apple gegenüber „TechCrunch“ bestätigte, soll der „USB Restricted Mode“ eine Sicherheitslücke schließen, die unter anderem Strafverfolgungsbehörden in der Vergangenheit mitunter zum Auslesen von Daten auch bei gesperrten Smartphones nutzten. Mit Hilfe von forensischer Spezialsoftware wie sie etwa die Unternehmen Cellebrite oder GrayShift anbieten, konnte die Polizei beispielsweise ein Kabel in den Lightning Port eines iPhones stecken und Daten eines beschlagnahmten Telefons auslesen. Damit soll künftig Schluss sein. 

Apple will den Schutz der Daten seiner Kunden in den Vordergrund stellen

Mit dem Update wird der Datenzugang über die Buchse dichtgemacht, wenn das Gerät eine Stunde lang gesperrt ist. Die Passwortknacker sind dann nutzlos. Der Port kann in dem Fall nämlich ohne Entsperrung nur noch zum Aufladen des Akkus genutzt werden.

Apple habe größten Respekt vor den Strafverfolgungsbehörden, zitiert „TechCrunch“ aus einer Stellungnahme des Konzerns. Man entwickle derartige Updates nicht, um Ermittler zu frustrieren. Aber der Schutz der persönlichen Daten der eigenen Kunden, auch vor Hackern oder Identitätsdieben, stehe im Vordergrund. 

Bekannt wurde die Sicherheitslücke, nachdem sich Apple nach dem Massaker im kalifornischen San Bernardino 2015 weigerte, dem FBI bei der Entsperrung des iPhones des Attentäters zu helfen. Die Ermittler schafften es schließlich auch ohne den Konzern.  

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