So macht Bingen keinen Spaß: Netflix packt jetzt Werbung zwischen Serienfolgen

Früher konnte man sich fest darauf verlassen: Immer, wenn es spannend wurde, kam der Schnitt – und wir mussten erst einige Minuten Produktanpreisungen ertragen, bevor es weiterging. Der werbefreie Seriengenuss dürfte einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Streamingdienste sein. Jetzt macht Netflix dem ein Ende – und testet erstmals Werbung zwischen Serienfolgen.

Das bestätigte der Konzern gegenüber dem Techblog „Ars Technica“. Ganz so schlimm wie beim klassischen Fernsehen wird es – zumindest vorerst – aber noch nicht. Eine Unterbrechung der Sendungen gibt es nicht, stattdessen erscheint die Werbung während der Pause zwischen zwei Serienfolgen. Noch viel wichtiger: Netflix beschränkt sich auf Trailer für das eigene Angebot. Werbung für Fremdprodukte sei nicht geplant. Zudem sollen die Vorschauclips sich überspringen lassen.Netflix-Preise 12.31

Nutzer sollen schauen statt suchen

Das Ziel des Tests ist einfach: „Wir probieren aus, ob die Einblendung von Trailern zwischen Episoden den Nutzern hilft, Geschichten, die ihnen gefallen, schneller zu finden“, erklärt Netflix. Seit auf der TV-Oberfläche automatische Trailer angezeigt werden, hätte sich die Dauer des ziellosen Herumstöberns drastisch verringert,

Wie lange der Test läuft und ob auch deutsche Benutzer betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Auch ob der Test zunächst auf bestimmte Plattformen wie Fernseher oder Smartphones begrenzt ist, wollte Netflix gegenüber „Ars Technica“ nicht beantworten.NetflixQuiz 2 20.45

Die Fans sind sauer

Bei den Fans kommt der Test bisher nicht besonders gut an. In einer ganzen Reihe von Reddit-Threads machen viele ihrem Frust Luft. „Ich werde mein Abo kündigen, sobald ich das erste Mal einen solchen Clip sehe“, kündigt ein Nutzer dort an. „Und ich bin Kunde seit fünf Jahren.“ Andere sehen es ähnlich. Allerdings hatten gleich mehrere der Thread-Ersteller auch berichtet, dass der Trailer in ihrem Fall nicht überspringbar gewesen sei. Ob er den Button übersehen hatte oder Netflix den Test falsch kommuniziert, ist nicht bekannt.

Ob die Beschwerden helfen, wird sich zeigen müssen. Auch das bisherige Autoplay im Menü ist in sozialen Medien alles andere als beliebt. Man sei sich des „Geschwätzes“ (im Original „Chatter“) in den sozialen Medien“ bewusst, erklärte Netflix gegenüber „Ars Technica“. Man fokussiere sich aber lieber darauf, wie die Nutzer tatsächlich mit dem Werbeangebot umgehen. Solange also mehr Nutzer neue Serien schauen, sind die Beschwerden egal.Netflix – Twitter-Reaktionen 22.15

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