Streaming: Entertain für alle: So will die Telekom das neue Netflix werden

Der Streaming-Kampf geht ab Oktober wohl in die nächste Runde. Nachdem die Telekom mit exklusiven Serien wie „The Handmaid’s Tale“ und „Better Things“ ihr Entertain-Angebot aufhübschte, scheint der Telekomunikations-Gigant nun wohl den direkten Konkurrenzkampf mit Netflix und Amazon zu suchen: Mit eigenen Serien-Produktionen – und einem Abo-Dienst für alle.

Das berichtet das Branchen-Magazin „Werben und Verkaufen„. Demnach soll Entertain zum eigenen Streaming-Angebot umgebaut werden, das dann auch von Nicht-Telekomkunden gebucht werden kann. Bislang ist der Dienst noch an einen DSL-Anschluss bei dem ehemaligen Monopolisten gekoppelt. Als möglichen Start-Termin nennt „W&V“ den Oktober. Dann soll mit „Deutsch-Les-Land“ mit Stromberg-Darsteller Christoph Maria Herbst die neue Vorzeige-Serie der Telekom starten. Eine perfekte Gelegenheit also, Entertain und sein Programm frei zugänglich zu machen.Warum ausgerechnet T-Mobile in den USA die jungen Wilden sind 12.00

Details noch unklar

Weitere Inhalte sollen schnell folgen. Dem Bericht zufolge steht die Telekom schon im Gespräch mit einer ganzen Reihe von Produktionsfirmen. Der für Content zuständige Telekom-Manager Peter Kerckhoff erklärte wohl schon im Frühjahr, dass sich die Telekom bei Inhalten mit Sky, aber auch Amazon und Netflix in Konkurrenz sehe. Zu den oben genannten Plänen wollte sich der Konzern gegenüber „W&V“ aber nicht äußern. Eventuell plant die Telekom eine Ankündigung auf der IFA, die ihre Tore am Freitag dieser Woche öffnet.

Bei der technischen Umsetzung sind noch einige Fragen offen. So benötigt man bislang für Entertain eine eigene Streamingbox, die bei vielen Kunden allerdings eher schlecht ankommt. Ob nun auch die externen Kunden eine solche Box benötigen oder Entertain einfach als App erscheint, dürfte beim Erfolg des Dienstes eine wichtige Rolle spielen. Schließlich sind bei Netflix und Amazon Prime Video auch keine eigenen Boxen mehr nötig, auch Sky bietet mehrere Apps für seine Online-Dienste an.

Mehr Konkurrenz – und mehr Abos

Für Konsumenten dürfte der Schritt der Telekom zweischneidig sein. Auf der einen Seite erhalten sie damit Zugang zu Serien, die bislang Telekom-Kunden vorbehalten waren, etwa die von Kritikern wie Fans gefeierte Dystopie „The Handmaid’s Tale“. Zudem könnten wie bei Netflix oder Amazon hervorragende neue Serien entstehen. Andererseits müssen sie dafür aber ein weiteres Abo abschließen, der Wettkampf um exklusive Inhalte dürfte sich noch weiter verschärfen.Warum Streaming für uns bald deutlich teurer werden könnte_17.45

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