Technik-Messe: Küchentrends der IFA: Was kommt nach dem Thermomix?

Kochen war noch nie so beliebt, die Küche entwickelt sich immer weiter zum Lebensraum – und zum Statussymbol. Und sie wird Schritt für Schritt moderner. Spätestens seit dem Siegeszug des Thermomix ist klar: Auch die Küche muss smart und einfach sein. Die jahrelang eher gemächlich innovativen Traditionshersteller stellt das vor neue Herausforderungen, denen sie mit cleveren Lösungen begegnen. Ein neuer Thermomix ist dieses Jahr aber nicht dabei.

Erst im letzten Jahr gelang Miele mit dem Dialoggarer ein absoluter Paukenschlag. Mit dem Gerät im Look eines Backofens lassen sich sämtliche Teile eines Gerichts unabhängig voneinander im selben Gerät innen wie außen genauso garen, wie es für die einzelnen Bestandteile am besten ist. So sind völlig neue Gerichte möglich, etwa krustenloses Brot oder Lachsfilet, bei dem eine Hälfte roh bleibt. Hier erfahren Sie mehr. Ähnlich spektakuläre Neuerungen bleiben dieses Jahr aus. Miele Interview Zinkann 7.30

Entwicklung im Detail

Die Hersteller feilen lieber am Design und an Detailverbesserungen. Siemens bietet etwa eine Induktionsplatte an, auf der sich bis zu sechs Töpfe, Grills oder Pfannen frei bewegen lassen. Die Platte bemerkt, wenn die Utensilien bewegt werden und weist ihnen am neuen Standort dieselbe Temperatur zu. Natürlich darf die Vernetzung nicht fehlen. Die App teilt nach Rezept jedem Topf die passende Temperatur zu. Im schicken Kühlschrank lassen sich derweil zwei nebeneinanderliegende Frischeschubladen per Knopfdruck auf Fleisch oder Gemüse optimieren. Für die schicke Optik sorgen die französischen Flügeltüren. Die im letzten Jahr allgegenwärtigen Kameras im Innenraum fehlen bei dem Modell aber wieder.AEG_CustomFlex_mit_FlexiShelf (2)

Auch AEG will den Kühlschrank besser machen – indem man ihn an die Wünsche des Kunden anpasst. Im „Custom Flex“ kann jeder die Tür-Fächer so anpassen, wie man möchte. Etwa mit einem besonders hohen Fach für die Lauchstangen oder die Sektflasche. Sind sie wieder verbraucht, ist mit wenigen Handgriffen eine neue Fächerordnung eingebaut. Temial_17.40

Ein Spültab pro Monat

Miele feilt derweil an der perfekten Spülmaschine. Statt Tabs für jede Wäsche muss man mittlerweile nur noch eine einzelne Pulver-Patrone für bis zu 20 Durchgänge einlegen. Die Maschine dosiert dann je nach Spülgang und Verschmutzungsgrad selbst. Durch das immer verfügbare Spülmittel wird eine nicht gekannte Automatisierung möglich, die Maschine kann darauf programmiert werden, immer zu bestimmten Zeiten zu laufen. Wird sie in der Zwischenzeit nicht geöffnet, läuft sie aber nicht. Praktisch, wenn man im Urlaub ist.2018-076_02

Ganz nebenbei entdeckt Miele so das Abomodell. 8,99 Euro kostet eine Kartusche mit Pulver, für ein Sechserpack werden 50 Euro fällig. Das soll dann aber ein halbes Jahr halten. Wer keine Lust mehr darauf hat, kann aber auch normales Spülpulver oder Tabs nutzen.

Bei Bosch will man indes den Kräutergarten zurückbringen – aber in der modernen Version. Der pillenförmige Kasten SmartGrow beleuchtet in Saatkapseln angelegte Minibeete, wechselt automatisch zwischen Tag- und Nachtmodus. Und sorgt so auch ohne viel Sonnenlicht für eine frische Kräuterernte.8836_07

Bemerkenswert ist, dass die Vernetzung als Selbstzweck wieder ein wenig zu verschwinden scheint. Klar, auch die meisten neuen  Topmodelle bei Kühlschrank und Ofen lassen sich mit dem Smartphone verbinden. Als Alleinstellungsmerkmal taugt das aber längst nicht mehr. Und so müssen sich die Hersteller wieder auf das konzentrieren, was Technik ohnehin tun sollte: Das Leben der Menschen auf clevere Art angenehmer zu machen. Low Carb Thermomix, 7.10

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