Tschaikowski ersetzt Pikachu: Russland verdammt Pokémon Go – und entwickelt eigene Variante

Pokémon Go ist in Russland nicht gerade gut gelitten. Das amerikanische Spiel mit den japanischen Tierchen steht bei manchen Amtsträgern im Verdacht, das Übel der westlichen Welt nach Russland zu bringen. Ein Sprecher des Patriarchen Kirill, des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche, erklärte laut „Guardian“, das Spiel bringe den Dämonen im Menschen zum Vorschein. Ein Abgeordneter der kommunistischen Partei verglich das Spiel mit Drogen- und Spielsucht und forderte ein Verbot. Und ein Abgeordneter der Regierungspartei verstieg sich gar zu der Behauptung, Ziel des Spiels sei es, Russland vor den Parlamentswahlen zu destabilisieren.

Zum Glück müssen zumindest die russischen Hauptstadtbewohner fortan nicht mehr das böse Pokémon Go spielen. Denn die Moskauer Stadtverwaltung hat laut „Guardian“ eine Alternative entwickelt – eine Art russisches Pokémon Go. Die App „Know. Moscow. Photo“ funktioniert nach dem gleichen Spielprinzip wie Pokémon Go. Mit einem entscheidenden Unterschied: Statt wilder Pokémon fangen die Spieler mit ihrem Smartphone historische Figuren der russischen Geschichte.

Ivan der Schreckliche statt Pikachu

Statt auf Pikachu und Glumanda machen die Spieler Jagd auf Ivan den Schrecklichen und Peter den Großen. Auch der Komponist Peter Tschaikowski und der Kosmonaut Yuri Gagarin sind mit von der Partie. Nicht fehlen darf auch Napoleon Bonaparte, der Moskau Anfang des 19. Jahrhunderts eroberte. Laut „Business Insider“ ist eine erste Version des Spiels seit Montag für iOS und Android verfügbar. Die finale Version soll Ende August fertig sein.

Das Ziel der App sei es, Aufmerksamkeit für Moskaus reichen Schatz an Kulturgütern zu schaffen, heißt es von Seiten der Stadt. Aber auch die Moskauer Bürger selbst sollen animiert werden, mehr in ihrer Stadt herumzulaufen und die Ergebnisse der zahlreichen Renovierungsarbeiten in der Innenstadt zu bewundern.

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13-Milliarden-Dollar-Träger: Teuerstes Kriegsschiff aller Zeiten nicht kampfbereit

Seine Dimensionen sind gigantisch – genau wie sein Preisschild: Die USS Gerald R. Ford (CVN-78) ist der modernste Flugzeugträger der Welt und kostet die Vereinigten Staaten schon jetzt stolze 13 Milliarden US-Dollar. Mit einer Verdrängung von 90.000 Tonnen und einer Besatzung von 4500 Mann soll die USS Gerald R. Ford einen wichtigen Teil dazu beitragen, die Seehoheit der Vereinigten Staaten auch in den nächsten Jahrzehnten zu sichern. Eigentlich sollte das erste Schiff der neuen Flugzeugträger-Klasse die USS Enterprise (CVN-65) ersetzten, die schon 2012 außer Dienst gestellt wurde. Doch schon seit mehreren Jahren gibt es Probleme bei dem Rüstungsprojekt der Superlative – die offenbar noch gravierender sind, als bislang angenommen.

Ford 13.37Wie der Sender CNN unter Berufung auf ein Dokument des US-Verteidigungsministeriums berichtet, bestehen bei dem neuen Flugzeugträger trotz nahender Fertigstellung massive technische und operative Schwierigkeiten. Der neue Stolz der US-Marine sei laut dem hochrangigen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, Michael Gilmore, derzeit nicht kampfbereit. Und das, obwohl der erste von insgesamt zehn geplanten Flugzeugträgern der neuen Schiffsklasse eigentlich schon im September 2014 den aktiven Dienst in der Flotte antreten sollte.

Fähigkeit der CVN-78 „massiv eingeschränkt“

Konkret habe die USS Gerald R. Ford Probleme mit seinem Katapult-System, was das Starten und Landen von Kampfjets erschwert. Anders als die Vorgängerschiffe der Nimitz-Klasse verfügt der Flugzeugträger über ein komplett neu entwickeltes elektromagnetisches System zum Starten von Flugzeugen. Weiter gehe aus dem Bericht hervor, dass die Beförderung von Munition und Waffen an Bord Schwierigkeiten bereite. Auch die Flugüberwachung sowie die Selbstverteidigungssysteme des Trägerschiffs sollen mit Problemen zu kämpfen haben. „Sollten diese Probleme nicht behoben werden (…), werde die Fähigkeit der CVN-78, Kampfhandlungen durchzuführen, massiv eingeschränkt“, wird aus Gilmores Bericht zitiert.

Schon kurz zuvor hatte die US-Navy bekanntgegeben, dass sich die Indienststellung der USS Gerald R. Ford von September auf November 2016 verschieben würde. Grund hierfür seien nicht spezifizierte Test-Probleme. Darüber hinaus könne es noch bis 2017 dauern, bis das Schiff den aktiven Dienst aufnehmen könne. Laut dem Untersuchungsbericht sollen die Probleme nur durch eine Umgestaltung des Katapult-Systems behoben werden können. Besonders problematisch sei, dass der neue Träger dringend in der Flotte gebraucht werde. Die verzögerte Indienststellung der USS Gerald R. belaste die aktiven Flugzeugträger der USA und deren Besatzungen zusätzlich.

21-Schiffeversenken in echt: Navy versenkt eigenes Schiff 15.48

„Die Situation ist inakzeptabel“

Der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses im US-Senat, John McCain, hatte die von der Navy angekündigte Verzögerung bei der Inbetriebnahme schon vor einem Monat in einer Pressemitteilung kritisiert: „Die Situation ist inakzeptabel und war vollständig vermeidbar“, schrieb der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat. „Das Ford-Klassen-Programm ist ein Beispiel dafür, warum unser Beschaffungssystem reformiert werden muss (…) Nach mehr als 2,3 Milliarden Euro zusätzlichen Kosten, die die Gesamtkosten auf knapp 13 Milliarden erhöht haben, verdient es der Steuerzahler zu erfahren, wann die CVN-78 endlich ausgeliefert wird.“ Doch laut Navy und US-Verteidigungsministerium sei die aktuelle Verzögerung das Resultat von Entscheidungen, die schon 2008, beim Beschluss des Bauvorhabens, getroffen wurden, wie CNN berichtet.

Bis dato ist die Konstruktion der USS Gerald R. Ford zu 98 Prozent abgeschlossen. Trotz Verzögerung sollen die Schiffe der Ford-Klasse gegenüber ihren Vorgängern insgesamt 4 Milliarden Dollar pro Einheit einsparen – was unter anderem an effizienteren Schiffssystemen und einer verkleinerten Besatzung liegt. Das Zweite Schiff der neuen Träger-Klasse, die USS John F. Kennedy (CVN 79), soll 2020 in Dienst gestellt werden. Derzeit sei ihr Bau zu 18 Prozent abgeschlossen. Der Bau des dritten Trägers, der USS Enterprise (CVN 80), soll 2018 beginnen.

Probleme mit Mega-Rüstungsprojekten

Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten könnte es also noch eine gewisse Zeit dauern, bis die USS Gerald R. Ford die US-Navy aktiv in Kampfeinsätzen Unterstützen kann.

Die Probleme mit der Ford-Klasse sind bei Weitem nicht das einzige milliardenschwere Rüstungsprojekt der USA, das sich mit massiven Problemen herumschlägt. 

F-35 16.45hDie Gesamtkosten für das Stealth-Fighter-Programm um die F-35 belaufen sich mittlerweile auf 1,3 Billionen US-Dollar – somit ist es das teuerste Rüstungsprojekt der Geschichte. Doch bislang streitet sich die Fachwelt noch, ob der Überflieger sein Geld überhaupt wert ist. Das europäische Äquivalent, der Eurofighter, ist der F-35 trotz seiner immensen Kosten in verschiedenen Kerndisziplinen deutlich überlegen. Auch ältere US-Maschinen wie die A-10 oder die F-16 hatten in der Vergangenheit gezeigt, dass sie so manche Aufgabe besser erledigten als der hochmoderne Tarnkappenjet.

ING Kampfjet 22.00

Das Darknet-Protokoll des David S.: "Hallo, ich suche nach einer Glock 17 mit insgesamt 250 Schuss Munition"

Der Amoklauf von München war keine spontane Tat. Der vermutliche Täter David S. hatte seine mörderisches Vorgehen mehr als ein Jahr vorbereitet, stellte die Polizei bei Ermittlungen fest. Die Tatwaffe stammte demnach aus dem Darknet. In einem Forum im diesem dunklen Teil des Internets versuchte der Nutzer „Maurächer“ immer wieder genau dieses Waffenmodell zu kaufen – am Ende wohl mit Erfolg.

„Hallo, ich suche nach einer Glock 17 mit insgesamt 250 Schuss Munition“, so beginnt der Post von „Maurächer“ in einem einschlägigen Darknet-Forum. Das soll vorgeblich Raum für unzensierte Gespräche bieten, völlig selbstverständlich werden aber auch im großen Stil Drogen gehandelt – und eben auch Waffen.

2300-2600 Euro für eine Glock und Munition

Eine davon will „Maurächer“ kaufen. Ersatzmagazine würde er ebenfalls nehmen, schreibt er. Ein Verkauf über einen Treuhanddienst, Escrow genannt, sei für ihn Pflicht. 2300-2600 Euro rechnete er für  das gesamte Paket, gezahlt in Bitcoin.Waffen Darknet 13.03Der Waffenkauf scheint nicht so leicht zu sein, wie „Maurächer“ es gerne hätte. In einem anderen Post regt er sich über die zahlreichen Betrugsversuche auf: „Von Mai bis Dezember gab es insgesamt 4 Waffenhändler, die Glocks ‚verkauft‘ bzw. an Glocks ‚rankommen‘ konnten. Jedoch stellte sich mal wieder heraus, dass das alles Scamversuche bzw. Scamer waren. Ich hoffe doch wirklich nicht, dass man Jahre warten muss, um einen ‚wahren‘ Waffenhändler finden zu können, der eine gute Glock 17 anbieten wird.“

Auffällig: „Maurächer“ wollte unbedingt eine Glock. Obwohl andere Nutzer ihm sehr klar sagten, dass man an diese Waffen kaum kommen würde und er lieber auf ein vergleichbares Modell umsteigen sollte: „Maurächer“ beharrte auf die Glock. Monatelang.

+++ Wie das Darknet funktioniert, haben wir hier für Sie erklärt +++

Die gleiche Waffe wie Breivik

Warum aber dieses Modell? Womöglich weil hier der Münchner Amokläufer seine Tatwaffe suchte. Dass es sich bei Maurächer um David S. handelt, ist natürlich nicht hundertprozentig erwiesen. Vieles spricht aber dafür. S. hatte exakt diese Waffe benutzt, auch die Munitionsmenge entspricht etwa den 300 Schuss, die die Polizei im Rucksack des Täters gefunden hatte.

Und auch das Waffenmodell hatte David S. nicht aus Zufall gewählt. Er war geradezu besessen von Anders Behring Breivik und dem Massaker, dass der Rechtsterrorist auf der norwegischen Insel Utøya verübt hatte. Breivik hatte zwar ein Sturmgewehr dabei gehabt, konnte es aber wegen Ladehemmungen nicht mehr benutzen. Die meisten Opfer tötete er daher mit seiner Pistole – einer Glock 17. Es war nicht die einzige Parallele zwischen den beiden Taten. Eine Zusammenfassung finden Sie hier.

„Maurächer“ suchte aber nicht nur nach Waffen. Auch Informationen zur verschlüsselten Kommunikation und eine gekaperte Packstation waren gefragt. Die werden in den Tiefen des Darknet ebenfalls gehandelt, sie sind auf unwissende, unschuldige Bürger registriert und dienen dazu, illegale Waren mit wenig Risiko für die Beteiligten zu verschicken. Ein Nutzer namens „Monsterkiller“ konnte wohl helfen, „Maurächer“ hinterlässt ihm wie bei Ebay oder Amazon üblich eine Bewertung und vergibt die volle Punktzahl.München Amoklauf Familie 17.20

Wer verkaufte die Glock?

Am Ende war der Suchende wohl erfolgreich. Auch in dem Forum ist man sich sicher: Bei „Maurächer“ muss es sich um David S. gehandelt haben. Wer ihm die Waffe verkauft hat, ist zwar nicht dokumentiert, scheint dort aber als offenes Geheimnis gesehen zu werden. „Müsste doch langsam auch dem letzten klar sein, von wem die Glock stammt“ schreibt da ein Nutzer in Bezug auf den Amoklauf. Und bekommt von einem weiteren Nutzer Recht gegeben. Nun müsste nur noch die Polizei wissen, von wem die beiden sprechen.Streitgespraech-Augenzeugen-dbate 19.30h

Fusion von Fahrdiensten: Mytaxi wappnet sich gegen Wettbewerb

Mytaxi-Kunden können in Zukunft auch in Großbritannien und Irland ein Taxi mit ihrer App rufen. Am Dienstag hatte die Daimler-Tochter die Fusion mit der britischen Taxi-App Hailo angekündigt. Es ist der erste größere Zusammenschluss zwischen solchen Web-Fahrdiensten.

Die Firmen sind derzeit hochattraktiv. Autohersteller auf der ganze Welt versuchen, sich Anteile zu sichern. Daimler hatte Mytaxi als Vorreiter schon 2014 übernommen. Erst Anfang des Jahres steckte die Opel-Mutter General Motors (GM) 500 Millionen Dollar in den Uber-Konkurrenten Lyft. VW beteiligte sich ebenfalls dieses Jahr mit 300 Millionen Dollar am Mitfahrdienst Gett.

Toyota übernahm unterdessen gleich Anteile am Mitfahrdienst Uber. Kurz davor machte der iPhone-Konzern Apple, dem in Medienberichten hartnäckig Ambitionen im Autogeschäft nachgesagt werden, eine Milliarde Dollar für Anteile an der chinesischen Taxi-App Didi Chuxing locker, die sich einen erbitterten Konkurrenzkampf mit Uber liefert.

Für die Autobauer sei das Thema strategisch wichtig, sagt Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut an der Uni Duisburg Essen. «Wer nicht in dem Geschäft ist, hat ein großes Risiko in 10 Jahren zu den Verlieren unter den Autobauern zu gehören», sagte Dudenhöffer. Allerdings sei Mytaxi international im Gegensatz zu Uber Dixi oder Lyft wenig verbreitet. Mit dem Zusammenschluss mit Hailo ändere sich das. Mitfahrdienste seien aus dem Geschäft mit der Mobilität nicht mehr wegzudenken. «Der größte Chinese Didi Chuxing hat mittlerweile in China mehr als 300 Millionen Nutzer und im Jahre 2015 mehr als 1,4 Milliarden Kundenfahrten durchgeführt», sagt der Autoexperte.

Mit dem Londoner Taxi-App-Anbieter Hailo wappne man sich auch gegen den wachsenden Wettbewerb unter den Fahrdiensten in Europa, sagte ein Mytaxi-Sprecher. Hailo wurde 2011 gegründet und von prominenten Investoren wie dem Virgin-Gründer Sir Richard Branson mit insgesamt über 100 Millionen Dollar finanziert. Das neue Unternehmen soll unter der Marke «Mytaxi» operieren. Bei dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen fließt kein Bargeld. Der Deal wird alleine durch den Austausch von Firmenanteilen finanziert.

Der Dienst ist bislang in Großbritannien, Irland und Spanien aktiv. Mytaxi operiert in Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Portugal, Spanien und Schweden. Die Dienste sollen dem Sprecher zufolge schon im Herbst in Spanien zusammengeschlossen werden, dann folgen Großbritannien und schließlich Irland. Mitte 2017 soll es nur noch die MyTaxi-App geben. Das neue Unternehmen verfüge damit über rund 100 000 Taxi-Fahrer als Vertragspartner und sei in über 50 Städten in neun Ländern aktiv. Hailo bot seinen Dienst auch eine zeitlang in den USA an, konnte aber im Wettbewerb mit Uber und Lyft nicht bestehen und zog sich 2014 zurück.

Der gewichtige Konkurrent Uber hat sich jüngst über neue Finanzierungsrunden Milliarden gesichert und hofft nun auf ein Comeback in Deutschland. Der private Mitfahrdienst war von Gerichten verboten und im vergangenen Jahr eingestellt worden, doch nun baut Uber seinen Chauffeur-Dienst UberX aus. Uber arbeite bei dem Dienst mit einigen großen mittelständischen Partnern aus der Taxi-Branche zusammen, sagte Deutschlandchef Christian Freese im Juni.

Auch Mytaxi hatte sich in der Taxibranche in Deutschland Feinde gemacht. Vor mehreren Gerichten stritten Taxizentralen gegen Rabattaktionen, bei denen die App den Fahrgästen Gutschriften gewährte oder einen Teil des Fahrpreises rückerstattete. Das Argument der Taxifahrer: In Deutschland gesetzliche Festpreise gelten, die Taxifahrer vor ruinösem Wettbewerb schützen sollen. Die habe Mytaxi umgangen. Das Landgericht Frankfurt stoppte diese Praxis bundesweit. Die Daimler-Tochter ging in Berufung, eine Entscheidung steht aber erst 2017 an.

In der Taxibranche sieht man den Zusammenschluss mit Hailo entsprechend kritisch: Es werde kein zusätzliches Angebot auf die Straße gebracht, heißt es beim Deutsche Taxi- und Mietwagenverbands BZP. Stattdessen gehe es nur um die Veränderungen im Vermittlungsgeschäft.

Für Taxiunternehmen bedeute er eine weitere Konzentration auf dem Vermittlungsmarkt, urteilt der Verband Taxi Deutschland, bei dem mehrere Taxizentralen organisiert sind und der gegen die Rabatte von Mytaxi vor Gericht gezogen war. Die Fusion habe keine Vorteile für die Fahrer, im Gegenteil: Die Taxizentralen werden laut Taxi Deutschland, einer Gesellschaft die mehrere Zentralen vereint, mit Monatsbeiträgen bezahlt, die im Schnitt bei drei bis fünf Prozent des Fahrtpreises liegen. Allerdings fallen diese Beiträge auch an, wenn die Taxifahrer gar keinen Umsatz machen. Bei Mytaxi hingegen zahlt der Fahrer pro Fahrt für die Vermittlung sieben Prozent.

Bob Mansfield: Geheim-Projekt "Titan": Dieser Mann soll das Apple-Auto retten

Neben Smartphones, Tablets und Uhren arbeitet Apple längst am next big thing – und das könnte im wahrsten Sinne des Wortes groß ausfallen. Die Rede ist von einem Auto. Wie auch Google und Tesla will der iPhone-Hersteller die Mobilität neu erfinden. Das Apple-Projekt hört auf den mythischen wie verheißungsvollen Namen „Titan“, mehr als 1000 Mitarbeiter sollen beteiligt sein. Für den Konzern ist es das wohl wichtigste Projekt der nächsten Jahre: Wird das iCar ein Erfolg, zementiert Apple seinen Status als Premium-Hersteller, floppt es, ist der Ruf wohl ruiniert.

Das elektrisch angetriebene Apple-Auto ist angeblich sogar schon weitgehend fertig, wie das „Manager Magazin“ jüngst berichtete. Doch Tim Cook sei mit der Qualität alles andere als zufrieden, es sei in puncto Nutzerfreundlichkeit weit entfernt vom iPhone auf Rädern. Der angepeilte Marktstart wurde Medienberichten zufolge intern von 2020 auf 2021 verschoben – damit könnte Apple gegen viele Konkurrenten, auch aus Deutschland, ins Hintertreffen geraten. Dabei wollte man den großen Autobauern wie Volkswagen oder BMW eigentlich zuvorkommen.

Ein Apple-Veteran soll es richten

Um das Apple-Auto wieder auf Kurs zu bringen, holt sich Apple nun prominente Schützenhilfe – und zwar aus den eigenen Reihen: Bob Mansfield wurde aus dem Quasi-Ruhestand zurückbeordert und mit der Leitung der Auto-Entwicklung betraut. Das berichten übereinstimmend das „Wall Street Journal“ und die „Financial Times“.

Der ehemalige Ingenieur, Jobs-Vertraute und Vizepräsident für Apples Technologie-Sparte ist in der Branche kein Unbekannter. Mansfield kam 1999 zu Apple und betreute zahlreiche Großprojekte wie die Entwicklung des Macbook Air, der Apple-Prozessoren oder diverser iMacs. Er gilt als Mann, der keine Angst vor komplexen Projekten hat und sich bei seinen Entscheidungen vor allem auf Zahlen verlässt.apple car vote

Im Sommer 2012 kündigte Mansfield seinen Rückzug bei Apple an, wenige Wochen später wurde er von Tim Cook aber zurückgeholt.  Ende Juli, knapp neun Monate nach der Beförderung zum Vize-Leiter der Technologie-Sparte, wurde er überraschend aus der Geschäftsleitung von Apple entlassen.

Allerdings verließ er das Unternehmen nicht, sondern widmete sich Sonderprojekten. So hatte er auch bei der Apple Watch seine Finger im Spiel. Mit der Entwicklung des Apple Car kehrt der Mittfünfziger nun noch einmal auf die große Bühne zurück. Sein Vorgänger war Steve Zadesky, der einst auch bei Ford gearbeitet hat. Er verließ Apple Anfang des Jahres.

Weder Apple noch Mansfield haben sich zu den Berichten geäußert.

Apple Car ist die große Hoffnung

Die Erwartungen an das Apple-Auto sind groß: In Zeiten sinkender iPhone-Verkäufe sucht der Konzern nach einem weiteren Standbein, um die Erlöse aufrechtzuerhalten. Der Streamingdienst Apple Music, der neue Apple TV und die Apple Watch konnten bislang den sinkenden Umsatz nur abmildern, aber nicht ausgleichen.

Apple hat für die Entwicklung des Autos nicht nur Hunderte Ingenieure angestellt, sondern auch Experten für Akku-Technik, autonomes Fahren und führende Mitarbeiter der Automobilbranche von der Konkurrenz abgeworben.iPhone 7 Release 14.53

Pokémon Go verbucht bereits 75 Millionen Downloads

Das Smartphone-Spiel Pokémon Go wurde innerhalb von 19 Tagen mehr als 75 Millionen Mal auf iOS- und Android-Geräten weltweit runtergeladen. Das berichte das Branchenportal «Techcrunch» unter Berufung auf die Datenanalysten von SensorTower.

Dagegen durchbrach etwa die Dating-App Tinder, die seit 2012 auf dem Markt ist, erst im Januar diesen Jahres die 100-Millionen-Marke.

Pokémon Go ging Anfang Juli in den USA, Neuseeland und Australien an den Start. Nach und nach folgten weitere Märkte. Derzeit ist das Spiel in 32 der 100 insgesamt Länder verfügbar, in denen Apple und Google ihre Apps anbieten. Die Downloadzahlen in den USA gingen nach einer sehr erfolgreichen Startwoche wieder deutlich zurück.

Unterdessen verrieten die Entwickler von Pokémon Go Details über die Weiterentwicklung des populären Spiels. «Derzeit ist nur ein Zehntel der Ideen, die wir zu Beginn des Projekts vor zwei Jahren im Kopf hatten, umgesetzt», sagte Niantic-Chef John Hanke am Sonntag (Ortszeit) in San Diego.

Zu den Neuerungen gehörten etwa Tauschmöglichkeiten der Figuren. Auch kündigte er einige seltene Pokémons an. Außerdem denke man auch über das Züchten der Monster nach. Die Poke-Stops sollen den Angaben zufolge um Krankenstationen erweitert werden, in denen die Figuren wieder fitgemacht werden.

Der Niantic-Chef ging auch auf den mitunter etwas holprigen Start ein und entschuldigte sich für technische Probleme. Die App, die Nintendo zusammen mit der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs entwickelte, hatte einen wahren Ansturm auf die Server der Unternehmen ausgelöst. Darauf sei man nicht vorbereitet gewesen, sagte Hanke.

Trotz des enormen Erfolgs der App verbuchte die zunächst rasant gestiegene Nintendo-Aktie zuletzt einen Einbruch. So sackte der Kurs am Montag um fast 18 Prozent auf 23 220 Yen ab. Nintendo hatte zuvor die Anleger gewarnt, dass der Hype um das Smartphone-Spiel vorerst keine Auswirkungen auf die Gewinnprognose haben werde.