Verbrecherjagd mal anders: "Charizard sitzt auf der Wache" – Polizei lockt Verbrecher mit Pokémon Go

Rund 500 Personen umfasst die Einladungsliste, aber trotzdem ist sie ziemlich exklusiv. Während Millionen „Pokémon Go“-Spieler in aller Welt sich auf die Jagd nach Pikachu & Co. machen, jagt die Polizei von Manchester, US-Bundesstaat New Hampshire, weiterhin Verbrecher – und zwar mit „Pokémon Go“.

Am Samstag postete die Polizei auf Facebook: „Achtung, alle ‚Pokemon Go‚-Spieler in der Umgebung: Wir haben vor kurzem herausgefunden, dass ein Charizard in unserem Empfangsbereich sitzt. Weil der Charizard so ein seltener Charakter ist, laden wir nur eine ganz bestimmte Gruppe von Leuten ein. Wenn Ihr Name auf der folgenden Liste auftaucht, sind Sie einer der Glücklichen. Kommen Sie zur Wache, um Charizard zu fangen. Beeilung, bevor Charizard verschwindet.“

Die Namensliste ist tatsächlich die Liste der gesuchten Verdächtigen im Zuständigkeitsbereich der Manchester Police. Unter dem Facebook-Post stehen inzwischen mehr als 3000 meist amüsierte Kommentare zu der Aktion. „Hahaha, netter Versuch“, schreibt Andrew Paul Cassie. Dylon Cortis ist froh, dass die Polizei auch ein bißchen Gekicher und Spaß aus der Sache zieht.

Noch kein Verdächtiger mit Pokémon Go gefasst

Andere nehmen die Sache ernster. „Es könnte funktionieren, wenn der Link nicht zu einer ‚Meist gesucht‘-Seite führen würde“, schreibt Stesha Moreno. „Wenn es nur zu einer Liste geführt hätte, wären bestimmt einige idiotische Kriminelle darauf hereingefallen.“

Pokemon Tipps 15.07

Tatsächlich hat die Manchester Police noch keinen der Verdächtigen auf der Liste zu fassen bekommen, wie Sergeant Eric Knight der Nachrichtenagentur AP sagte. Aber die Aufmerksamkeit und bislang mehr als 27.000 Likes auf Facebook freuen die Manchester Police ja vielleicht auch.

Auch Sie spielen Pokémon Go, haben aber hoffentlich nichts auf dem Kerbholz? Hier finden Sie Pokemon Go Tipps.

Gefälschtes GPS: Pokémon Go: So schummeln die Nutzer – und der Betreiber schaut zu

Geht man aktuell in einer Stadt nach draußen, sieht man sie meist schnell: Pokémon Go treibt Grüppchen junger Leute scharenweise auf die Straße, in den Park und wer weiß noch wohin. Dort stolpern sie in der Gegend umher, um Pokémon zu fangen. Wer lieber zu Hause bleibt, ist angeschmiert – oder schummelt einfach.

Denn dem Spiel vorzugaukeln, man befände sich woanders, ist erschreckend einfach. Mithilfe bestimmter Programme, „GPS Faker“ oder „Spoofer“ genannt, jubeln die Falschspieler Pokémon Go einen falschen Aufenthaltsort vor. So schummelt man sich ruckzuck in die Wüste, um Sand-Pokémon zu fangen. Oder am besten nach New York. Dort soll es gerüchteweise die größte Pokémon-Vielfalt der Welt geben, auch rare Monster tummeln sich dort einfach auf der Straße. Das sorgt teilweise sogar für ein Verkehrschaos.

++ Pokémon Go: Die besten Tipps ++ Pokemania im Central Park

Pokémon Go von zu Hause aus

Aber nicht nur in die Ferne kann man sich so hexen. Mit dem falschen GPS-Signal lassen sich auch die Pokémon-Eier schneller ausbrüten und Arenen in der ganzen Stadt erobern – ohne die eigenen vier Wände je zu verlassen. Kein Wunder also, dass die Schummel-Apps bei einigen Spielern heiß begehrt sind.

Schlimmere Folgen brauchen die Betrüger indes nicht zu fürchten. Der Pokémon-Go-Entwickler Niantic geht zwar gegen die GPS-Fälscher vor, mehr als eine Sperre wurde bis jetzt aber noch nicht verhängt – für ein paar Stunden wohlbemerkt. Das berichtet die britische Zeitung „The Independent“. Aber auch härtere Strafen dürften kaum abschreckender sein – weil kaum einer erwischt wird.Pokemon Go Klippe 7.32

Schummel-Software ist kaum zu finden

Niantics Problem: Die Schummel-Programme wie „Nox“ werden immer ausgefuchster. Ihre Entwickler arbeiten fleißig daran, sie praktisch unaufspürbar zu machen. Niantic bleiben so immer weniger Möglichkeiten, die Schummler zu überführen – und überhaupt zu bestrafen.

Vielen ehrlichen Spielern dürfte so langsam aber sicher der Spaß am Spiel verdorben werden. Klar: Wer nur gelegentlich mal ein Pokémon fängt und Kämpfe in Arenen links liegen lässt, kann herzlich drauf pfeifen, ob andere sich einen Vorteil verschaffen. Wer aber auch mal den Wettbewerb sucht, hat gegen die Betrüger kaum eine Chance – und gibt vielleicht bald genervt auf.Pokemon Go Hunde 19.00

T. Ammann: "Bits & Pieces": Twitter-Gegner Erdoğan: Plötzlich großer Fan sozialer Medien

Vor drei Jahren, als die Menschen auf dem Taksim-Platz und anderswo gegen ihn demonstrierten, machte Recep Tayyip Erdoğan einen neuen Feind aus: „Es gibt da diese neue Bedrohung namens Twitter. Man findet dort unvorstellbare Lügen“, so der türkische Präsident. Er schimpfte weiter, Twitter sei „der größte Unruhestifter“ für heutige Gesellschaften. Am liebsten hätte er die sozialen Medien damals wohl blockiert. Zumindest mit Twitter tat er das auch, bis ein Gericht die Sperrung aufhob. In den dramatischen Stunden, in denen er jetzt um seine Macht kämpfen musste, nutzte er selbst die sozialen Medien. Offenbar mit Erfolg.

„Ohne Internet und Handy hätte der türkische Präsident Erdoğan den Putschversuch nicht überstanden“, analysiert die „Bild“-Zeitung. Damit dürfte sie mehr oder weniger richtig liegen. Mit Live-Interview im TV via Facetime, Twitter- und SMS-Aufrufen schalteten sich Erdoğan und seine Anhänger in den Putschversuch ein, während dieser gerade erst seinen Verlauf nahm.

Es war allerdings nicht das erste Mal, dass eine globale Öffentlichkeit praktisch in Echtzeit miterleben konnte, wie sich ein Aufstand entwickelt.

Arabischer Frühling im Netz organisiert

Als die Menschen im Arabischen Frühling Anfang 2011 zu Zehntausenden für Unabhängigkeit und Freiheit auf die Straße gingen, waren die Unruhen in Libyen und Syrien, die später in den Bürgerkrieg mündeten, scheinbar aus dem Nichts gekommen. Die Demonstranten brauchten keine Parteien und keine Anführer, um sich zu organisieren. Dafür hatten sie die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Sie schufen eine neue Gegenöffentlichkeit und Gegennachrichtendienste, mit denen sich die Wellen des Protests rasch ausbreiteten. Während der tunesischen Jasminrevolution Ende 2010 benutzten die Demonstranten vor allem Facebook, um Aufrufe zu Protestmärschen oder Platzbesetzungen zu verschicken, Sie filmten mit Smartphones bei blutigen Straßenschlachten, um die Polizeigewalt zu dokumentieren. Anschließend wurden die Videos über Facebook und Youtube in der ganzen Welt verbreitet. Es erschien wie eine junge, eine moderne Revolution.

Teaser (2194665-teaser225684382)Auch in Ägypten waren Facebook und Twitter die meistgenutzten Plattformen, um Nachrichten und Videos, vielfach auch Meinungen und Gerüchte, über die Situation auf dem Tahrir-Platz und anderswo in die Welt hinauszuschicken. Aber das marode Mubarak-Regime schlug zurück, mit einer radikalen Maßnahme: Es schnitt fast das ganze Land von der Außenwelt ab. Ägypten ging „offline“: Internet und Mobilfunknetze waren mit einem Schlag lahmgelegt. Dafür reichten wenige Computerbefehle aus, um 85 Millionen Menschen von der elektronischen Kommunikation auszuschließen – und damit auch die Weltöffentlichkeit als Zeugin der Übergriffe von Polizei und Militär. Ein beispielloser Fall in der Geschichte der technischen Kommunikation und zugleich eine Bankrotterklärung, denn damit legte sich das Regime teilweise selbst lahm. Auch die Staatsmacht hatte das Internet genutzt, um die eigene Bevölkerung zu bespitzeln.

Das Doppelgesicht des elektronischen Datenverkehrs

10 Geheimnisse von Erdogan 11.20Der Vorgang zeigte das Doppelgesicht des elektronischen Datenverkehrs: Das Internet kann in den Händen des Volks „das perfekte Medium der Demokratie, der Emanzipation, der Selbstbefreiung“ (Internet-Vordenker Sascha Lobo) sein, in den Händen eines diktatorischen Regimes ist es das perfekte Herrschaftsinstrument – erst recht, seit es mobile Geräte wie Smartphones gibt, die quasi omnipräsent sind und damit als ferngesteuerte Überwachungsgeräte missbraucht werden können.

In welchem Ausmaß und mit welchen Methoden einzelne „Zielpersonen“ unter Missbrauch ihrer eigenen Laptops und Smartphones bespitzelt werden können, enthüllte Wikileaks Ende 2011 mit den sogenannten Spy-Files, Hunderten von Dokumenten über Unternehmen, die Geschäfte mit der Spionagetechnik machen. Wikileaks wolle damit zeigen, sagte Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform, „wie staatliche Geheimdienste mit der industriellen Welt verschmelzen, um die gesamte menschliche elektronische Kommunikation zu sammeln“.Hinter der Aktion standen einige Netzaktivisten, darunter auch Andy Müller-Maguhn, früherer Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC) und ein sehr gut informierter IT-Sicherheitsexperte. Er betreibt mit seinem Wiki buggedplanet.info („verwanzter Planet“) seit Jahren Aufklärungsarbeit über Spionagetechniken, Überwachung der Computernetze und elektronische Kriegsführung.

Putsch Augenzeugen Türkei 12.05Die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente waren nicht geheim, aber dennoch hoch sensibel. Es handelte sich hauptsächlich um Verkaufsbroschüren, Präsentationen und Werbevideos, Verträge mit staatlichen Stellen, Installations- und Auslieferungsbeschreibungen der führenden Hersteller, darunter auch Firmen aus Deutschland, Frankreich und den USA. Aus den Dokumenten ließ sich entnehmen, wie die Massenerfassung von Telefonverbindungen, SMS-, MMS-, Mail-, Fax- und Satellitenkommunikation in der Praxis vor sich geht. Auch Software zum Knacken von verschlüsselter Datenübertragung wie beim Tor-Netzwerk sowie die Analyse von Web- und Mobilkommunikation in Echtzeit gehörten zum Angebot der Unternehmen.

Spionage, um Protestbewegung genau zu analysieren

Auch die ägyptischen Sicherheitsbehörden gehörten zu den Abnehmern. „Während der Unruhen nutzte das Mubarak-Regime die Spionagetechnik, um die Protestbewegung genau zu analysieren“, berichtet Andy Müller-Maguhn, „um herauszufinden, wer diejenigen sind, die beispielsweise zu Kundgebungen aufrufen, Demonstrationen organisieren, oder Pamphlete schreiben.“ In Ägypten und Tunesien, so der Netzaktivist, hätten die Sicherheitsbehörden die Handys der Demonstranten „erstmals im großen Stil als Einfallstore“ für die Überwachung benutzt. „Damit wurde die Kommunikation in sozialen Netzen analysiert“, sagt Müller-Maguhn, „ebenso der Austausch über E-Mails und SMS. So konnte die Polizei in Echtzeit, während der Demonstrationen, einzelne Leute identifizieren und verhaften.“ Und das, betont der IT-Experte, sei mithilfe westlicher Überwachungssysteme geschehen. Auch aus Deutschland wird Technologie in diese autoritären Staaten geliefert.

Säuberungen in Türkei 14.32Wie man mutmaßliche Staatsfeinde bis in die intimsten Winkel ausspähen kann, zeigt ein Werbevideo der Münchner Firma Gamma International, einer Tochter der deutsch-britischen Gamma Group. Sie ist in rund hundert Ländern der Erde aktiv und mit einem Jahresumsatz von rund 1,8 Milliarden Euro einer der Marktführer für digitale Einbruchswerkzeuge. Sie hat auch sogenannte Trojaner im Angebot – Programme, die sich zur heimlichen Überwachung von Skype, E-Mails oder SMS in den Geräten der „Zielpersonen“ einnisten. Der deutsche Gamma-Chef Martin Münch verteidigte sich, die Spitzelprogramme würden meist nur zur Überwachung von Kriminellen eingesetzt, zum Beispiel „Pädophilen, Terroristen, Kidnappern und Menschenhändlern“. Im Übrigen kooperiere sein Unternehmen mit den Exportkontrolleuren der USA, Großbritanniens und Deutschlands.

Trojaner für Angriffe aufs Smartphone

Unter anderem bietet Gamma International einen Trojaner namens FinSpy Mobile an, der für gezielte Angriffe auf Smartphones konzipiert ist. Das Werbevideo führt potenziellen Abnehmern in den Zentralen von Geheimdiensten oder Polizei die Vorzüge dieses Schadprogramms vor: Der Trojaner wird zusammen mit einer präparierten Nachricht an das Handy der Zielperson geschickt, zum Beispiel als gefälschte Update-Meldung oder als Aufforderung, ein Benutzerkonto oder Ähnliches zu aktualisieren. Sobald der Anhang geöffnet wird, ist das Handy mit der FinSpy-Software infiziert. „Das Hauptquartier hat jetzt vollen Zugriff auf das Smartphone der Zielperson“, verkündet das Werbevideo stolz. Ab jetzt wissen die Spione jederzeit, wo sich jemand aufhält, sie hören oder lesen mit, wenn jemand telefoniert, mailt oder auf Facebook chattet, und sie können auf sämtliche Benutzerkonten zugreifen und gespeicherte Dateien lesen.

Ob auch die Sicherheitsbehörden der Türkei zu den Gamma-Kunden gehören, ist bisher nicht bekannt. Aber spätestens jetzt nach dem gescheiterten Putsch dürfte Präsident Erdoğan den Nutzen der modernen Techniken für sich entdeckt haben.

Irres Video zu Pokémon Go: Verkehrschaos: Hunderte jagen Pokémon – und lassen ihr Auto einfach stehen

Überall ist ist das Fieber um Pokémon Go ausgebrochen. In jeder deutschen Stadt sieht man aktuell ständig Grüppchen von Menschen, die auf das Smartphone starren, um die kleinen Monster zu fangen. Wer das für extrem hält, hat dieses Video aus New York noch nicht gesehen. Es zeigt, wie weit der Hype um Pokémon Go wirklich gehen kann.

Denn auch der Big Apple ist längst im Pokéfieber. Nur sind dort noch viel mehr Menschen angesteckt als hierzulande. Das Video zeigt völlig irre Szenen im New Yorker Central Park. Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen rennen auf einmal in dieselbe Richtung, legen den Verkehr lahm. Ein Fahrer steigt gleich aus – und rennt mit dem Smartphone in der Hand hinterher. Das Auto? Bleibt mitten auf der Straße stehen. Der Grund ist aber weder Freibier noch ein spazierengehender Teeniestar – sondern ein seltenes Pokémon.

++ Pokémon Go: Die besten Tipps ++  Pokemon Go akku 7.30h

Pokémon Go legt den Verkehr lahm

„Schaut euch das mal an. Da hinten ist ein Vaporeon (deutscher Name: Aquana)“, sagt der Filmende zu seinen Freunden. Er kennt sich also aus, gehört vermutlich selbst zur Pokémeute, die sich nachts auf den Straßen der Metropole tummelt. Seine Freunde und er amüsieren sich trotzdem königlich über das absurde Schauspiel.

Die Bilder zeigen eindrücklich, wie sehr der Spielehit die Massen mobilisiert. Pokémon Go treibt die Menschen nach draußen, besonders lukrative Sammel-Plätze locken Hunderte von Spielern an und bringt so völlig unterschiedliche Menschen zusammen. Das fördert die soziale Interaktion, kann aber auch gefährlich werden. So blieben am Wochenende einige Jugendliche in einer Höhle stecken, zwei Männer stürzten letzte Woche von einer Klippe 30 Meter in die Tiefe. Zum Glück kamen sie ohne lebensgefährliche Verletzungen davon.

Das Spiel ist so erfolgreich, dass dem Betreiber Niantic immer wieder die Server abrauchen, die Spieler stehen dann vor verschlossenen Türen. Ein Hacker-Gruppe hatte zuletzt dafür die Verantwortung übernommen.14-Pokemon Go – auch in Deutschland sind die Monster los-5035692600001

Server-Ausfälle am Wochenende: Darum greifen Hacker Pokémon Go an

Auf der ganzen Welt sorgt Pokémon Go dafür, dass Millionen Menschen sich auf das Smartphone starrend auf der Straße tummeln. Zumindest, wenn die Server das zulassen. Am Wochenende hatte Pokémon Go mit massiven Problemen zu kämpfen und brachte so die Nutzer auf die Palme. Dafür will man lieber nicht verantwortlich sein – es sei denn, man ist ein Hacker.

Denn die Hacker-Truppe „OurMine“ behauptet nun voller Stolz, als Spielverderber für die nervigen Ausfälle verantwortlich zu sein. Die Gruppe will die Server mit unzähligen Anfragen überhäuft und so in die Knie gezwungen haben (eine sogenannte DDOS-Attacke), behauptet sie in einem Post auf ihrer Webseite. Und sie wollen weitermachen: „Niemand wird in der Lage sein, dieses Spiel zu spielen, bis Pokémon Go sich bei uns meldet, um zu lernen, wie man das Spiel schützen kann“, heißt es in dem Post.

++ Pokémon Go: Die besten Tipps ++ Pokemon kaputt 17.45

Pokémon Go gehackt?

OurMine sind keine Unbekannten. In den letzten Wochen hatten sie Social-Media-Accounts verschiedener Firmenchefs wie Sundar Pichai (Google) oder Jack Dorsey (Twitter) gekapert, um Werbung für ihre „Dienstleistungen“ zu machen. Gegenüber dem Tech-Portal „Techcrunch“ gab die Gruppe an, aus drei Teenagern zu bestehen, die für mehr Sicherheit im Internet sorgen wollen – allerdings nicht kostenfrei. Zwischen 30 und 5000 US-Dollar verlangen die Hacker demnach pro Einsatz.

Ob die Hacker wirklich für den Serverausfall verantwortlich sind, ist allerdings kaum nachvollziehbar. Die Ankündigung stammt vom Sonntag, die Server von Pokémon Go brachen allerdings schon am Samstag unter der Last von Millionen Spielern weltweit zusammen. An diesem Tag war das Augmented-Reality-Spiel in 26 weiteren Ländern spielbar geworden, die Belastung also erheblich gestiegen. Da muss man kein Hacker sein, um weitere Ausfälle vorherzusehen.Pokemon Go Klippe 7.32

War es doch nur ein Ausfall?

Schon seit dem Start kämpft Pokémon Go mit ausgelasteten Servern. Der Ansturm der Spieler ist weit größer als Betreiber Niantic sich das je ausgemalt hatte. Obwohl zunächst nur Spieler in Australien und Neuseeland freigeschaltet wurden, brachen die Server regelmäßig zusammen. Der internationale Start musste verschoben werden, erst im Laufe der Zeit wurden immer mehr Länder freigeschaltet.

«Pokémon»-Fieber zwingt Nintendo in eine neue Realität

Noch nie zuvor hat eine Smartphone-App so schnell Börsenwert geschaffen. In weniger als zwei Wochen seit dem Start des Spiels «Pokémon Go» hat sich der Aktienkurs der japanischen Spiele-Anbieter Nintendo nahezu verdoppelt.

Auslöser für den Sprung war die Erleichterung der Investoren, die zuvor immer mehr den Glauben an den Gameboy-Erfinder verloren. Vor «Pokémon Go» hatten sie die Aktie so tief in den Kurskeller gedrückt, dass sie erst nach einer Woche steilen Aufstiegs wieder das Preisniveau von Sommer vergangenen Jahres erreichte.

Ein Happy End statt des befürchteten «Game Over» für Nintendo also? Nicht so schnell, warnen Analysten. Denn der große Erfolg beim ersten Auftritt populärer Nintendo-Figuren auf Smartphones setzt den Traditionskonzern auch unter massiven Zugzwang, sein Geschäftsmodell schneller zu reformieren.

Bisher sperrte sich Nintendo gegen den Sprung auf Mobiltelefone und brachte seine Spiele nur für die eigenen Konsolen heraus. Wer mit «Pokémon» oder «Super Mario» spielen wollte, musste auch Geld für eine Wii, Wii U oder eine DS-Konsole für unterwegs hinblättern. Dazu gehörte auch, dass Konsolen-Spiele für 40 bis 60 Euro verkauft werden. Bei Smartphone-Games ist der Markt dagegen so, dass man bestenfalls nur ein paar Euro dafür verlangen kann. Meistens werden sie sogar kostenlos angeboten und die Entwickler versuche, das Geld mit dem Verkauf virtueller Artikel oder Abkürzungen im Spiel hereinzuholen.

Mit «Pokémon Go» begibt sich Nintendo schließlich auf diesen Weg des Wandels. Der erste Schritt wurde jahrelang hinausgezögert. Es wurde jedoch immer deutlicher, dass auch ein Unternehmen mit einer millionenfachen Fangemeinde die Realität nicht mehr ignorieren kann: Smartphone und Tablet werden immer mehr zum Spielgerät der Wahl.

Bei Nintendo fielen zuletzt in dem Ende März abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr die Verkäufe der verschiedenen DS-Konsolen um gut 22 Prozent auf 6,79 Millionen Geräte. Und mit 48,5 Millionen DS-Spielen wurde fast ein Drittel weniger verkauft als ein Jahr zuvor. Und die große Wii U zum Anschluss an den Fernseher gilt ohnehin als Flop im Vergleich zu den Konkurrenz-Konsolen Playstation 4 und Xbox One.

Es war also an der Zeit, sich zu bewegen. Weil es eine neue Welt mit eigenen Regeln ist, holte sich die Nintendo-Beteiligung Pokémon Company den Spiele-Entwickler Niantic Labs ins Boot, der schon unter dem Dach von Google das Geodaten-Spiel «Ingress» entwickelt hatte. Und der Erfolg von «Pokémon Go» weckt bei Investoren die Hoffnung auf mehr. «Die Leute haben jetzt höhere Erwartungen an die fünf weiteren Spiele, die Nintendo bis kommenden März in Aussicht gestellt hat», sagte David Gibson, ein Analyst bei Macquarie Securities, der «Financial Times».

Wenn es Super Mario oder Zelda schließlich in Smartphone-Apps gibt, werden die Nutzer sicherlich ebenso begeistert sein. Aber wie werden sich dann das Hardware-Geschäft und die Verkäufe von Konsolen-Spielen entwickeln? Und wie groß werden die Einnahmen aus dem neuen Geschäft? Nintendo will jedenfalls auch das Konsolen-Geschäft nicht aufgeben und kündigte für kommendes Jahr die nächste Konsole mit dem Code-Namen «NX» an, über die bisher noch nichts bekannt ist.

Große Kamera, keine Klinke: Zeigt dieses Video ein iPhone 7?

Vermutlich Anfang September wird Apple das iPhone 7 vorstellen. Die Produktion hat längst begonnen, seit einigen Wochen tauchen ständig neue Bilder und Details zum Nachfolger des iPhone 6s auf. Videos gab es noch keine – bis jetzt. Denn auf dem in China extrem beliebten sozialen Netzwerk „Weibo“ wurde nun erstmals ein Video hochgeladen, das das Gehäuse eines iPhone 7 zeigen soll.

Bei dem gezeigten Smartphone handelt es sich allerdings nicht um ein funktionierendes iPhone 7, sondern um einen Dummy. Deshalb zeigt die Person im Video zwar das Display, stellt aber nichts damit an. Auch ein Druck auf dem Homebutton zeigt keinerlei Reaktion des iPhone-Fakes. Nach Angabe des Beschreibungs-Textes soll der Dummy aus einer echten Presse für iPhone-7-Gehäuse stammen, das gezeigte Design wäre also tatsächlich das, mit dem Apple uns im September überraschen möchte.

++ Alle Gerüchte zum iPhone 7 ++

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iPhone 7 ohne Klinke

Das Gehäuse entspricht den meisten Leaks zum iPhone 7 aus den letzten Wochen: Es sieht weitgehend aus wie das des iPhone 6s, Unterschiede liegen im Detail. Die Kamera-Öffnung ist nun etwas größer und fließend ins Gehäuse integriert, die Antennenstreifen sind dezenter am Rand platziert. Beim iPhone 7 im Video handelt es sich um das kleine Modell, folgerichtig ist auch keine Doppelkamera zu sehen. Die wird nur für das iPhone 7 Plus erwartet.

Das heißt allerdings nicht, dass sich nicht auch beim kleinen Modell wichtige Details ändern: Schon seit längerem wurde gemunkelt, dass Apple die Buchse für den Klinkenstecker wegfallen lassen will. Auch im Video fehlt die Buchse, stattdessen schmücken zwei Lautsprecher die untere Kante. Die Befürchtung vieler Fans des Klinkensteckers wird also bestätigt.

An anderer Stelle widerlegt das Video allerdings die Gerüchte: In zuletzt aufgetauchten Fotos vom vermeintlichen iPhone 7 war der Mute-Schalter verschwunden. Der ist beim aktuellen iPhone oberhalb der Lautstärke-Wippe platziert und erlaubt, dass iPhone schnell stumm zu schalten. Im Video ist der Schalter nun wieder klar zu sehen. Wenn das Gerät also tatsächlich aus einer Original-Presse stammt, dürfte iPhone-Nutzern der Schalter erhalten bleiben.160630_ING_iPhonePimp 6.15