Vermeintliche Betrugs-Masche: Amazon-Käufer bekommen Knete statt iPhone – aber wer zockt hier wen ab?

Wer im Internet einkauft, geht immer auch ein gewisses Risiko ein. Klar, bei Amazon und anderen seriösen Händlern ist die Wahrscheinlichkeit, einer Abzock-Masche zum Opfer zu fallen, minimal. Pech kann man aber immer haben. Vor allem, wenn man nicht direkt beim größten Shopping-Portal kauft, sondern bei dem von ihm zur Verfügung gestellten Marktplatz. Davon können einige iPhone-Käufer aktuell ein Lied singen – behaupten sie zumindest.

Ein Händler habe ihnen statt des größten Modells des iPhone 6s einen Klumpen Knete verkauft, heißt es in einer Reihe von Bewertungen auf Amazons US-Seite. Als Beweis posten sie Bilder der mit bunter Masse verschmierten Verpackungen. Ganze 17 Prozent der iPhone-Käufer bei Amazon vergeben wegen dieser und ähnlicher Abzock-Maschen nur einen Stern.Amazon Buchhändler 11.30

Wer zockt wen ab?

Doch so einfach, wie sie aussieht, scheint die ganze Geschichte nicht zu sein. Schaut man sich die Profile der Kunden an, fällt eines schnell auf: Nahezu alle haben außer dem iPhone kein einziges anderes Produkt bewertet, die meisten haben keine Wunschliste oder sonstige Anzeichen dafür, dass es sich um einen aktiven Account handelt. Die negativen Wertungen stammen also zum Großteil von frisch angelegten Amazon-Konten.

Die Abzock-Masche scheint eine ganz andere zu sein, vermutet der Blogger Cory Klein. Die Abgezockten sind nämlich gar nicht die Kunden – sondern die Händler. Die müssen sich in solchen Fällen nämlich gegenüber Amazon rechtfertigen, warum bei den Kunden gar keine iPhones angekommen sind – und ihnen den Kaufpreis zurückerstatten. Und genau das nutzen die Abzocker gnadenlos aus.iPhone 7

Händler stehen dumm da

Für die Händler ist es nahezu unmöglich zu beweisen, dass sie tatsächlich ein funktionierendes Gerät verschickt haben. Amazon entscheidet in solchen Fällen also häufig zugunsten des Käufers – oder eben des Abzockers. Die müssen nur noch das gekaufte Produkt durch etwas anderes ersetzen oder sie behaupten gleich, die Packung sei leer gewesen. Das Risiko ist dabei gering. Glaubt Amazon ihnen nicht, verkaufen sie einfach das immer noch neuwertige Produkt weiter und versuchen es mit einem neuen Account einfach noch einmal.

Amazon kann gegen solche Maschen kaum etwas unternehmen. Will der Konzern nicht generell neue Kunden vom Kundenschutz ausschließen, lässt sich die Flut an Pseudo-Beschwerden nicht vernünftig in den Griff bekommen. Das könnten nur die Händler: Sie müssten jeden Geräte-Versand mit Seriennummer in einem Beweisvideo festhalten. Das ist allerdings aufwendig und damit wohl zu teuer. Jedenfalls solange, wie die betrügerischen Käufe nicht noch mehr zunehmen.Faktenstück Amazon 10.40

Streamingdienst Maxdome bringt sein Angebot in ICE-Züge

Der Video-Streamingdienst Maxdome will im Wettbewerb mit starken US-Rivalen wie Netflix und Amazon Kunden in ICE-Zügen der Deutschen Bahn erreichen. Filme und Serien sollen von in den Zügen installierten Servern aus abgespielt werden.

Eine Internet-Verbindung ist damit nicht notwendig, wie die Tochter des TV-Konzerns ProSiebenSat.1 erläuterte. Der Service soll ab Ende des Jahres verfügbar sein.

Dabei sollen auch Fahrgäste ohne Maxdome-Abo auf ihren Notebooks oder Smartphones und Tablets Zugriff auf rund 50 wechselnde Filme und Serien bekommen. Für den Zugang zu 1000 Videos sind ein Maxdome-Abo oder ein Probemonat notwendig.

Auch die Konkurrenz arbeitet daran, wie Kunden unterwegs besser erreicht werden können. So ist Netflix seit vergangenem Herbst in einigen Flugzeugen der US-Fluggesellschaft Virgin America verfügbar. Amazon ermöglicht dagegen seinen Kunden, Inhalte auf ihre Mobilgeräte herunterladen.

Erschreckende Aufnahme: Mord auf offener Straße – Mann streamt seinen Tod live bei Facebook

Es ist das große Risiko von Live-Berichten: Auch schlimme Bilder werden ungefiltert ins Netz übertragen. Früher ging es dabei vor allem um Unfälle, etwa bei Autorennen. Mittlerweile kann aber bei Facebook oder Periscope jeder sein Leben ins Netz streamen – oder auch seinen eigenen Tod. Genau das ist jetzt in Chicago passiert.

Antonio Perkins, als Musiker als „Cicero Yayo“ bekannt, verbrachte nur seinen Nachmittag vor dem Haus. Dabei streamte er live in seinem Facebook-Feed. Viel zu erzählen hatte er eigentlich nicht. Es war ein warmer Sommertag, er war mit Freunden zusammen, trank mit ihnen, erzählte immer wieder wie warm es sei. Auch Kinder sind dabei, einmal ist sogar ein Kinderwagen zu sehen. Im Hintergrund sind zwar immer wieder Sirenen zu hören, trotzdem wirken alle entspannt. Dann fallen plötzlich Schüsse – und Perkins und die Kamera gehen zu Boden.Facebook bald ohne Text

Mord aus Sicht des Toten

Für den Zuschauer folgen morbide Szenen. Mit dem sterbenden Mann schleppt sich auch die Kamera des Smartphones durch das blutige Gras. Dann ist das Bild weg. Nur noch die Schreie der anderen Personen sind zu hören.  „Ruf die Polizei“, ruft jemand, „Er blutet“. Doch es ist zu spät: Der Vater von drei Kindern ist tot.

Die Kugeln hatten Perkins im Hals und Kopf getroffen. Warum der Schütze auf ihn gefeuert hatte, wird von der Polizei noch untersucht. Der lokale Fernsehsender WGNTV berichtet, nach Angaben seiner Freunde sei er kein Gang-Mitglied gewesen, er habe bei McDonald’s gearbeitet, um seine Familie zu ernähren. Vielleicht war er also nur zur falschen Zeit am falschen Ort. In Chicago wurden alleine an diesem Tag weitere elf Menschen mit Schusswaffen verletzt, berichtet der Fernsehsender Fox32.Vergewaltigung Periscope Liveübertragung 16.11h

Facebook streamt weiter

Bei Facebook war der Stream zu dem Mord über mehrere Tage weiter abrufbar, berichtet das Tech-Portal Engadget. Lediglich eine Warnung, dass die folgenden Bilder drastisch seien, hätte es gegeben. Aktuell ließ sich das Video bei Facebook aber nicht mehr aufrufen. Der Mord geschah bereits am 16. Juni. In der Zwischenzeit haben es andere aber bei Youtube hochgeladen. Dort ist der Clip nach wie vor zu finden.

Wie Facebook in Zukunft mit solchen Streams umgehen will, ist nicht klar. Auch bei Periscope hatte es dieses Jahr schon einen ähnlichen Fall gegeben, in dem ein Mädchen die Vergewaltigung ihrer Freundin streamte.Periscope (1)

Neues Ranking der Supercomputer: China hat den Schnellsten

China führt auch weiterhin die Rangliste der schnellsten Supercomputer der Welt an – und setzt noch einen drauf. Neuer Spitzenreiter der am Montag vorgestellten Liste der Top 500 ist die Rechenanlage „Sunway TaihuLight“, die am nationalen Supercomputing Center im chinesischen Wuxi betrieben wird. Mit 93 Petaflops (Billiarden von Kalkulationen in der Sekunde) ist der Supercomputer fast drei Mal schneller als der vorherige Spitzenreiter. Die schnellste Rechenanlage in Deutschland, „Hazel Hen“ im Höchstleistungszentrum HLRS bei Stuttgart schaffte es auf den neunten Platz.

Platz zwei ist ebenfalls China

Auch die jetzige Nummer zwei kommt aus China. „Tianhe-2“ in Guangzhou, zu deutsch „Milchstraße“, hatte mit 33,86 Petaflops drei Jahre die Liste angeführt. Für sie nutzten die Forscher in China noch Prozessoren des Chipherstellers Intel. Der neue Spitzenreiter aus dem Forschungszentrum für Parallel-Computing (NRCPC) läuft dagegen komplett mit in China entwickelten Prozessoren. Die Anlage ist nach Angaben der Herausgeber nicht nur deutlich schneller als der Vorgänger, sondern mit 6 Gigaflops pro Watt auch drei Mal energieeffizienter. Diese Performance brachte die Anlage auch einen der führenden Platz in der Liste der „Green500“ ein.

Die 47. Ausgabe der „Top 500“ ist die erste überhaupt, in der die USA nicht mit den meisten Systemen vertreten ist. Mit 167 Systemen führt demnach China, die USA kommen auf 165 Rechenanlagen. In Sachen Performance führt China dank der beiden Supercomputer „Tianhe-2“ und „Sunway“ ebenfalls. Erst auf den Plätzen drei und vier folgen mit dem Cray-Supercomputer „Titan“ am Oak Ridge National Laboratory und dem „Sequoia“ von IBM am Lawrence Livermore National Laboratory zwei Supercomputer in den Vereinigten Staaten. Eine dritte amerikanische Anlage unter den Top 10 ist „Mira“, ebenfalls von IBM, auf dem sechsten Platz. Japan ist mit „Riken“ von Fujitsu vertreten (Platz fünf), auch Saudi-Arabien schaffte es unter die ersten zehn mit „Shaheen II“, einem Cray-Supercomputer mit 5,5 Petaflops (Platz 10).

Deutschlands Superrechner steht bei Stuttgart

Der schnellste Supercomputer aus Deutschland ist nach wie vor „Hazel Hen“, der im Höchstleistungszentrum HLRS bei Stuttgart betrieben wird. Die Anlage rutschte mit einer Leistung von 5,6 Petaflops im Vergleich zur vorherigen Liste vom achten auf den neunten Platz, hat sich damit aber weiterhin unter den Top 10 halten können. Er ist Teil eines Clusters der Universität Stuttgart und der umliegenden Regionen. Unter anderem nehmen auch Bosch und Daimler dort Simulationsrechnungen für Mobilitätslösungen vor.

Europas schnellste Anlage ist „Piz Daint am Schweizer Supercomputing Centre (CSCS). Der Supercomputer des Herstellers Cray wird mit Intel Xeon Prozessoren betrieben und kommt mit einer Leistung von 8,1 Petaflops auf den achten Platz.

Die Liste der „Top 500“ wird alle sechs Monate im Rahmen der International Supercomputing Conference herausgegeben, die abwechselnd in Deutschland und in den USA stattfindet. Am Montag wurde sie zur offiziellen Eröffnung der Konferenz in Frankfurt am Main veröffentlicht. Die Liste geht auf Initiative des Mannheimer Informatikers Hans Werner Meuer zurück, der im Januar 2014 starb.

Mit 4K-Unterstützung: Sonys neue Playstation kommt noch dieses Jahr

Vergangene Woche fand in Los Angeles die Videospielmesse E3 statt. Microsoft stellte seine nächste Konsole Xbox One S vor, Sony konzentrierte sich dagegen auf neue Games für die Playstation 4. Zwar bestätigte der Konzern die Gerüchte, dass eine neue, aufgemotzte Playstation in den Startlöchern steht, doch konkrete Informationen nannte man nicht – weder technische Spezifikationen noch einen Preis.

Playstation 4 Neo noch 2016?

Nun sind neue Details durchgesickert: Demnach könnte Sony die finale Version der Playstation 4 Neo (derzeitiger Codename) auf der Gamescom in Kön oder der Tokyo Game Show (TGS)vorstellen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Gamescom findet im August, die TGS Mitte September statt, so könnte die nächste Playstation bereits kurz nach der Präsentation im Handel stehen. Der meist gut informierte Journalist Richard Leadbetter will ebenfalls erfahren haben, dass die Neo-Playstation noch in diesem Jahr erscheint.

Dass Sony mit der offiziellen Ankündigung der Playstation 4 Neo bislang noch hinter dem Berg hält, dürfte zwei einfache Gründe haben: Zum einen ist die Konsole vielleicht noch nicht in allen Details fertig, zum anderen dürften die – bislang immer noch auf hohem Niveau befindlichen  -Verkäufe der klassischen Playstation 4 nach der Ankündigung spürbar einbrechen.E3 Highlights 17.47

Neuer Dualshock-Controller in Arbeit

Branchenkennern zufolge soll die PS 4 Neo mehr Rechenpower bieten als das aktuelle Modell, wovon vor allem Virtual-Reality-Games profitieren sollen. Außerdem wird sie ein 4K- Blu-ray-laufwerk besitzen. Ein cleverer Schachzug von Sony, denn so könnte man auch das Geschäft mit UHD-Fernsehern ankurbeln. Außerdem wird angeblich auch der Dualshock-Controller überarbeitet, er soll auch Bluetooth-Funkverbindungen ermöglichen.

Ein angeblicher Insider mit dem Namen Tidux will außerdem erfahren haben, dass die Playstation 4 Neo 399 Euro kosten wird. Andere Experten rechnen dagegen eher mit einem Einstiegspreis von knapp 500 Euro.14-Microsoft und Sony stellen Neuheiten auf Spielemesse E3 vor-4940431128001

Star der Entwicklerkonferenz: Sie ist neun Jahre alt – und Apples jüngste App-Entwicklerin

Apples alljährlich stattfindende WWDC-Konferenz ist eines der Highlights für Entwickler auf der ganzen Welt. In diesem Jahr standen das nächste iPhone-Betriebssystem iOS 10 sowie Updates für Macs, Apple TV und die Apple Watch im Mittelpunkt. Der Star der Veranstaltung waren aber weder Tim Cook noch die neue Software, sondern Anvitha Vijay. Mit neun Jahren ist sie die jüngste Teilnehmerin der Entwicklerkonferenz aller Zeiten und programmiert schon jetzt besser als manch Erwachsener.

Tim Cook begrüßte sie auf der Keynote

De junge Australierin entwickelte die App „Smartkins Animals“ für das iPhone und iPad, mit der Kinder mehr über Tiere lernen können. Damit qualifizierte sich Vijay für eines von insgesamt 350 Stipendien, mit dem sie nicht nur kostenlos an dem Apple-Event und den zahlreichen Workshops teilnehmen konnte, sie traf auch Apple-Chef Tim Cook. „Er ist sehr lieb“, sagte Vijay dem Sender „USA Today“. „Wirklich nett.“

Cook schien von der neunjährigen Programmiererin ebenfalls ganz angetan zu sein, bei der Eröffnungs-Keynote vor einer Woche hieß er sie als jüngste Teilnehmerin vor dem gesamten Publikum willkommen.ING_Cookiemonster 19.40h

Erste Programmier-Erfahrungen sammelt Vijay im Alter von sieben Jahren, indem sie sich Youtube-Erklärvideos anschaut. Sie entwickelt die App, damit ihre Schwester verschiedene Tiere kennenlernte. Für die Entwicklung nutzt sie das iPhone ihrer Mutter und lädt die Anwendung auch unter deren Namen im App Store hoch – denn offiziell darf man iTunes erst ab 13 Jahren nutzen.

Vijay arbeitet schon an zweiter App

Ihre Lern-App wurde bereits vor dem Interview einige Hundert Mal heruntergeladen, durch die größere Bekanntheit sammelt sie nun auch einige positive Bewertungen. So schreibt ein Nutzer: „Mach weiter so einen tollen Job. Harte Arbeit zahlt sich am Ende aus!“

Derzeit arbeitet Vijay an einer App für Schüler, mit denen diese ihr Selbstvertrauen im Klassenzimmer stärken können. Für ihre zweite App wechselte sie auch die Programmiersprache von XCode auf Swift. Auf ihrer Visitenkarte, die sie fleißig in San Francisco verteilte, heißt es: „Ich möchte mit Hilfe von Technik einen Unterschied im Leben der Menschen machen.“ Vom Sound her erinnert Vijay schon jetzt an die ganz Großen in der Branche. Dort sieht sie sich auch in Zukunft: „Ich möchte eine Erfinderin sein und Dinge bauen, die Menschen lieben und ihr Leben bereichern.“ Man darf gespannt sein, was die junge Australierin noch entwickeln wird.

Spotify hat 100 Millionen Nutzer – Werbegeschäft wird ausgebaut

Der Streaming-Musikdienst Spotify hat die Marke von 100 Millionen Nutzern geknackt und will sein Werbegeschäft stark ausbauen. Denn über zwei Drittel der Nutzer greifen auf die kostenlose Spotify-Version mit Anzeigen zurück.

Rund 30 Millionen sind zahlende Abo-Kunden. Es ist das erste Mal seit über einem Jahr, dass der schwedische Musikdienst neue Angaben zur Gesamtzahl der Nutzer macht. Damals war von 75 Millionen die Rede, von denen 20 Millionen zahlenden Kunden waren.

Spotify bleibt der klare Marktführer unter den Musik-Streamingdiensten, bei denen die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Apple ist rund ein Jahr nach dem Start die Nummer zwei. Der iPhone-Konzern kommt nach jüngsten Zahlen auf 15 Millionen Abo-Kunden – ein Gratis-Version hat Apple Music nicht.

Der Marketing-Chef von Spotify, Jeff Levick, sagte dem «Wall Street Journal», die Firma baue das Angebot an Anzeigen-Produkten aus, stelle Mitarbeiter für den Bereich ein und strebe Vereinbarungen mit größeren Werbekunden an. In großen Teilen der Musikindustrie werden Gratis-Streamingdienste sehr kritisch gesehen. Spotify argumentiert dagegen, die Nutzer würden dadurch von Online-Piraterie ferngehalten, die Branche bekomme wertvolle Daten und schließlich wechselten viele zur Abo-Version. Musikkonzerne fordern aber nach wie vor, den bereits eingeschränkten Funktionsumfang bei den kostenlosen Varianten weiter einzuengen.