Wohl kaum ein Einsatz steht in den USA so sehr für den Zweiten Weltkrieg wie der D-Day, als man mit Fußtruppen den Strand der Normandie eroberte. Die in engen Booten eingepferchten Soldaten im Kugelhagel der Deutschen sorgte noch Jahrzehnte später für Heldengeschichten – und für ikonische Film-Szenen. Um ihre heutigen Soldaten nicht dieselben Strapazen zumuten zu müssen, feilt die Navy an ihren Kampfsystemen zur Eroberung von der See aus. Und setzt dabei auf ferngesteuerte Kampfroboter und Hochgeschwindigkeits-U-Boote.
Wie US-Medien berichten, probten US Navy und das Marine Corps in den letzten Wochen in Kalifornien bis zu 50 neue Technologien für den Angriff von Schiff zu Land. Darunter waren etwa Segelboot-Drohnen, die zum U-Boot werden, klassische Quadcopter-Drohnen aber eben auch ein schwer bewaffneter Roboter.
Mit Ketten über den Strand
Die „Multi Utility Tactical Transports“ (Mehrzweck-Taktik-Fahrzeug), kurz MUTT, getaufte Robo-Panzer hat etwa die Größe eines Quad-Motorads, setzt aber je nach Modell entweder auf ein 6×6 oder ein 8×8 Räder oder auf Kettensysteme. Alle Varianten sind dafür konstruiert, sich rasant auf Sand fortzubewegen. Statt eines Fahrers thront auf ihnen allerdings schweres Geschütz in Form eines frei schwenkbaren 12,7-Millimeter-Maschinengewehr, Modell Browning M2. Aber auch leichtere MGs wie das Hershel 240B oder das M249 lassen sich montieren. Der Einsatz für Mörser wurde ebenfalls schon erfolgreich getestet.
Autonom fahren die MUTTs aber nicht: Sie werden schlicht mit einer Fernbedienung inklusive Tablet bedient. Die Vorteile der Roboter liegen auf der Hand: Die Soldaten müssen sich nicht selbst in Gefahr bringen, sondern können die schweren Waffen einfach an die gewünschte Stelle lotsen. Unter dem Sperrfeuer des MUTTS können sie dann selbst vorrücken. Weil das Fahrzeug zudem eine Traglast von 300 Kilo mitbringt, müssen die begleitenden Soldaten die Waffe und ihre schwere Munition nicht selbst herumschleppen – und werden so zusätzlich entlastet.Flugzeugträger China
USA will Seehoheit halten
In welchen Konflikten man noch einmal eine Strand-Invasion wie in der Normandie braucht, ist aktuell noch nicht abzusehen. Allerdings dürfte es dem US-Militär bei den Übungen mit der neuen Technologie auch darum gehen, ihre militärische Seehoheit auf den Weltmeeren zu sichern. Die ist zwar nach wie vor nicht konkret gefährdet, mit neuen russischen Anti-Schiff-Raketen und dem ersten chinesischen Flugzeugträger aber deutlich weniger stark als noch vor kurzer Zeit. Die Konkurrenz schläft eben nicht – erst recht nicht, wenn es ums Wettrüsten geht.Vergewaltigung US Soldatinnen Fotostrecke