Seit Apple mit dem iPod und iTunes erste Schritte im Musikmarkt wagte, ist ein gutes Jahrzehnt vergangen. Das lukrative Geschäft mit MP3s ist längst Musik-Streaming gewichen. Statt Apple hat hier Spotify die Krone auf. Apple will aber aufholen – und setzt dazu jetzt untypisch auf günstigere Preise.
Statt wie bisher 9,99 Euro im Monat muss man mit dem neuen Angebot nur noch 8,25 zahlen – wenn man gleich für ein ganzes Jahr bucht. Für die vollen zwölf Monate werden auf einen Schlag 99 Euro fällig. Ein weiterer Haken: Neukunden wird der Deal nicht angeboten. Nur wer bereits ein aktives Abo bei Apple Music hat, darf von monatlicher zur Jahreszahlung wechseln.
Nur im Jahresabo günstiger
Die sonstigen Preise ändern sich nicht. Ein einzelnes Konto kostet weiter 9,99 Euro im Monat, Studenten zahlen 4,99 Euro. Das Familien-Abo mit bis zu sechs Nutzern kostet weiter 14,99 Euro. Mit einem werbefinanzierten Kostenlos-Angebot wie Spotify wartet Apple weiterhin nicht auf.
Apple befindet sich nach wie vor in Aufholjagd zum Platzhirschen Spotify. Der hat mittlerweile knapp 50 Millionen zahlende Kunden, Apple kommt aktuell auf rund 30 Millionen. Bisher setzte Apple vor allem auf Exklusiv-Deals mit Künstlern, um Apple Music einen Vorteil zu verschaffen. Jetzt versucht man es wohl auch über den Preis.Diese zehn coolen Features bekommt Ihr iPhone iPad 12.16
Zahlen die Labels?
Die Kosten könnte Apple eventuell an die Plattenfirmen weitergeben. Ende Juni laufen nach Angaben von „Bloomberg“ wichtige Verträge zur Nutzung der Musik bei iTunes und Apple Music aus – und Apple versucht seinen Anteil zu vergrößern. Bisher gibt Apple noch 58 Prozent der Einnahmen an Labels weiter, das ist mehr als Spotify zahlt. Die Schweden handelten den Anteil der Labels bereits von 55 auf 52 Prozent herunter.
Apple hatte damals eine höhere Rate gewählt, um den Musiklabels die Angst vor den Einbrüchen der Verkäufe über iTunes zu nehmen, wenn Apple ebenfalls auf Streaming setzt. Das Argument braucht der Konzern heute nicht mehr. Im letzten Jahr sind die Einnahmen der Musikbranche um 5,9 Prozent gestiegen. Streaming sei Dank.
Rettung vor der iPhone-Falle
Für Apple werden die Einnahmen aus der Service-Sparte, zu der auch iTunes und Apple Music gehören, immer wichtiger. Der Konzern verdient zwar nach wie vor Unsummen mit dem iPhone, will seinen finanziellen Erfolg aber weniger von seiner Smartphone-Cashcow abhängig machen.
Mit Erfolg: Die Sparte wuchs im Vorjahr um 18 Prozent, brachte im letzten Quartal 7 Milliarden Dollar ein. Das ist mehr als Mac- oder iPad-Verkäufe einbrachten. Bis zu den 33 Milliarden Dollar, die das iPhone in die Kasse spülte, ist es aber noch ein weiter Weg.WWDC Apple HomePod iOS 11 FS 10.31