Kabel, Satellit oder DVB-T2: Bis zu 56 Sekunden Unterschied: So jubeln Sie früher als Ihr Nachbar

Eine Sportart wie Fußball lebt vom Live-Erlebnis – gerade bei großen Turnieren wie der EM 2016 in Frankreich. In Zeiten großer Flatscreens geht das am besten Zuhause. Wenn da nicht diese Nachbarn wären. Einer hat immer die schnellere Verbindung und versaut den anderen mit seinem Torjubel die Spannung. Wie groß die Unterschiede wirklich sind, hat der Branchendienst „Heise“ ausprobiert – mit erschreckendem Ergebnis.

Denn live bedeutet bei den verschiedenen Empfangsmethoden bei Weitem nicht dasselbe. Ob die Übertragung per Kabelfernsehen, Satellit oder klassischer Antenne am Fernseher ankommt, macht einen deutlichen Unterschied. Richtig krass wird es, wenn man über die Internetverbindung streamt – selbst bei den offiziellen Kanälen. Auch, ob in HD-Qualität geschaut wird, macht einen Unterschied.DVB-T Erklärtext 16.52

Satellit und DVB-T2 ganz vorne

Im Verlagsstandort Hannover haben die Tester von Heise ausprobiert, wie viel die Verzögerung zwischen den verschiedenen Empfangsvarianten tatsächlich ausmacht. Klarer Sieger ist der Empfang per Satellit, hier kommt das Signal zuverlässig am schnellsten an – solange man in SD-Qualität schaut. Wer auf HD setzt, muss aber nur mit einer minimalen Verzögerung leben.

Auch der neue Standard für Antennenempfang DVB-T2 schickt das Geschehen in HD sehr flink an die Nutzer, es liegt etwa bei der gleichen Geschwindigkeit wie das HD-Satelliten-Signal. Noch ist DVB-T2 aber leider nicht bundesweit verfügbar. Mehr über den im Mai gestarteten Standard erfahren Sie in diesem Artikel. Eine Karte mit der Verbreitung von DVB-T2 finden Sie hier. Die für den Empfang benötigten DVB-T2-Empfänger wurden vor kurzem von Stiftung Warentest getestet, hier erfahren Sie, welche wirklich taugen.Fernseher Warentest

Kabel kann nicht mithalten

Am weitesten abgeschlagen bei den klassischen Übertragungsmethoden ist das Kabelfernsehen. Hier hinken die Zuschauer zwischen 4 und 8 Sekunden hinterher, unabhängig ob in HD, SD oder gar analog empfangen wird.

Besonders ärgern dürften sich aber die Nutzer, die das klassische Fernsehen zugunsten einer Internet-Lösung abgeschafft haben. IPTV wie das Entertain-Paket der Telekom sind bislang für Fußball noch ungeeignet. Das Signal brauchte im Test bei Heise über 11 Sekunden länger als über den Satelliten. Andere Angebote sind sogar noch langsamer.Diese fünf Fehler darf Joachim Löw nicht machen 20.00

Schlusslicht mobiles Internet

Völlig raus ist das Streamen über mobile Apps. Selbst die offiziellen Apps von ARD und ZDF hinkten eine knappe halbe Minute hinterher. Der Online-TV-Dienst Magine setzte dem ganzen mit 56 Sekunden die Krone auf. Immerhin besteht Aussicht auf Besserung: Im letzten Jahr konnte Magine nach Angaben von Heise deutlich nachjustieren und die Verzögerung drastisch verbessern. So gut wie beim Satellitenempfang wird es aus technischen Gründen aber wohl nicht mehr.

Wer sich nun nicht noch spontan eine andere Empfangsart oder gar einen neuen Fernseher zulegen will, hat allerdings immer noch eine weitere Möglichkeit: In Kneipen oder Biergärten sehen weiterhin alle das Spiel gleichzeitig – und der laute Jubel des Nachbarn trägt sogar noch zur Atmosphäre bei.EM Spielerfrauen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert